Post: "Ist denn der Weg das Ziel?" (eine Posse, äh sorry, Glosse natürlich)

Motengo

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2020 ist ja nun grad etwas mehr als 2 Monate alt und in dieser Zeit haben mich schon einige Pakete und Briefe erreicht. Aber das "wie" macht mir langsam Sorgen. Wenn das so weiter geht, werden die "Zwanziger" ein chaotisches Jahrzehnt für Versender und Empfänger gleichermassen. Dabei ist Zeit doch heute Geld, oder? Hier jetzt mal 3 Beispiele, wie es denn nicht sein sollte. Fotografisch dokumentiert, denn sonst bestünde die Gefahr, daß ich mir selbst nicht glaube.

Teil 1: Von Süd nach Nord.

Ja, auch im Süden hat man jetzt die mehrfache Auswahl an Anbietern um einen Brief zu versenden. Eigentlich doch schön. Also entschloss sich ein Tauschpartner mal zu probieren, was da so geht. Brief gefüllt, Empfänger, Absender drauf und ab dafür! Um die Reise des Briefes nun zu erleichtern, wird im Süden dann versucht eine korrespondierende Stelle im Norden zu suchen, um den Brief auszuliefern. Wenn das nicht klappt, ist man im Norden als Empfänger jadoch ausgeliefert. Es kommt einfach nix.......... Nein, nicht! Verlustangst breitet sich aus...... bis, ja bis der Tauschpartner sich meldet, weil der Brief zurückgesand wurde. Warum, war natürlich seine Frage. Nordpost ist Mordpost..... nein, natürlich nicht, Nordsee ist Mordsee heißt es und das war Hark Bohm in den 70zigern und die sind lange vorbei, also? Man wusste es nicht, drum Gutschein, neues Porto drauf, Empfänger nochmal drauf, doppelt hält ja besser und wer zweimal liest wird wirklich klug! Ab dafür! Und siehe da, wenn im Frühjahr die Zugvögel aus dem Süden wiederkehren, finden Briefe auch wieder den Weg in den Norden. Ende gut, alles gut. Aaaaber apropo fliegen.

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Teil 2: Wenn Hermes fliegt wie Ikarus (ist der Paketempfang gar kein Genuss)
Götterboten haben's schwer, mit Last und Lesen und Verkehr. So geschehen von Januar bis Februar, ja Zeit ist Raum und Zeitraum. Ein "schnelles" Paket braucht 2 bis 3 Tage innerhalb Deutschlands, also groß war die Vorfreude auf den Tausch einiger Münzen. Der Götterbote ist ja auch gnädig und kommt bis zu 3x zur arbeitenden Bevölkerung, wenn die nicht da ist. Die Hinterlassung einer Nachricht wohin er das Paket ersatzweise liefern kann ist Standart. Gesagt, getan, Karte ausgefüllt, Umleitung zum nächsten Paketshop und gut ist! Denkste! Es gilt für Götterboten, treffe ich auf ein schwarzes Loch, so nehm ich's doch.
Es gilt auch, wenn das Paket weniger als 500m Luftlinie vom Paketshop entfernt ist und umgeleitet wird, geht es lieber erst 40km zurück ins Verteilzentrum. Warum? Bestimmt, weil das Sinn macht. Sinn macht es aber nur, wenn es dann auch irgendwann dort ankommt! Wie war das noch mit dem schwarzen Loch? Genau, Nirvana ist zwar kein neuer europäischer Staat, könnte aber durchaus ein neuer Teil von.....äh, ja was eigentlich werden. Ein Paket fressendes Monster! Wech is wech. Mein Tauschpartner und ich haben dann zähneknirschender Weise angefangen für Dinge Gegenwerte zu berechnen, für die es so gar keine gibt.
Traurig. Doch dann war der Götterbote der stark scheinenden deutschen Februarsonne auf einmal so nah! Also, Absturz ins dunkle Loch und das genau auf das Paket, welches wir alle gesucht haben. So ein Glück, Versand zurück zum Tauschpartner. Ja genau, zurück (kam mir schon bekannt vor).
Neuer Gutschein, neuer Versand, direkt an Paketshop und siehe da, es klappt. Hat nur 27 Tage gedauert, echt schnell, wenn man bedenkt, das ich mal ein Paket aus den U.S.A bekam, das 4 Monate unterwegs war. Aaaaber apropo Grenzen.

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Teil 3: Alle haben es gewusst, alle!
Als der Austritt beschlossen war, wußte ich es sofort. Das gibt Ärger! Das ich aber so schnell davon eingeholt werden würde, hätte ich nie erwartet. Der Belxit mußte ja kommen. Die Qualität der Münzen nahm stetig ab, Auflagen wurden auf Kleinstaatenniveau herabgewürdigt und gipfelten in holländischer Okkupation der belgischen Münze. Dazu die interne Grenze über deren Status man sich nicht einigen konnte, ja Flamen und Wallonen. Das konnte nicht gut gehen. Außerdem wurden Brüssels Alleingänge schon lange kritisiert. Aber natürlich war es erstmal ein normaler Postkunde der den Belxit zu spüren bekam (hmm, irgendwas stimmt nich, da ist dieses komische Gefühl). Okay weiter. Mein belgischer Tauschpartner schlug mir vor mal wieder einige €ros zu tauschen, gesagt getan, gepackt und ab dafür. Mein Brief erreichte ihn bereits nach 3 Tagen. Sein Brief................ nach 14 Tagen, war er endlich da! Nach dem inkrafttreten der Verträge war klar, das der Belxit zollamtliche Konsequenzen haben würde. Und der deutsche Zoll in Niederaula war auch dahinter gekommen und mit Gründlichkeit nachgekommen. Es müssen Tonnen von Briefen gewesen sein, die sich dort für eine zollamtliche Prüfung angefunden haben. Doch dann, ja als endlich einer den Tippfehler erkannte (es muss ja Brexit heißen) brauchte man nur schlappe 10 Tage um allen diesen Briefen eine grüne zollamtliche Befreiung aufzukleben. Ja liebe Jungs in Niederaula, passt mal auf. Die Uschi beobachtet euch! Sie hat die Gorch Fock zwar nicht versenkt (nur finanziell), aber euch könnte sie schaffen!

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Fazit: Logistiker, Planer und Kosten-Nutzen Rechner, gebt nicht auf! Die Zwanziger haben erst begonnen!
Und noch etwas, plötzlich erstrahlt die Farbe Gelb in einem ganz anderen Licht.

Ein schönes Wochenende wünscht
(tut mir Leid, Datenschutz)
 
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Ärger dich nicht, ist doch alles gut ausgegangen und nix ging verloren.

In österreich ist man zeitweise auch der meinung, dass litauen nicht zur EU gehört und deshalb wieder retour geht, da die benötigten aufkleber nicht angebracht waren (warum auch, wäre ja nicht nötig).
 
Netter Beitrag, auch wenn ich Teil 3 zwei mal lesen musste um es zu verstehen. :D
 
Äääähm, … ich hoffe, es geht dir nach diesem ausführlichen Frustabbau nun besser … - Kopf hoch - auf ein Neues! ;)

Rudolf, du kennst es vielleicht noch:
.....now the men in the clean white dressing are coming to take me away haha hihi hoho, to the funny farm, where life is beautiful all the time, hihi haha hoho........;)
 
Ja, wahrlich toller Beitrag. Ärger und Frust umgemünzt auf kreative Unterhaltung, die zu lesen oberdrauf richtig Spaß macht - das könnte wir häufiger gebrauchen ;)
Den Belgier würde ich mir in jedem Fall aufheben, tolles Belegstück :D
 
Teil 3 beruht auf einem fehlerhaften Verständnis für die Aufgaben des Zolls. Der Zoll ist sehr wohl auch für Sendungen aus Mitgliedsstaaten der EU zuständig - auch wenn in den meisten Fällen die Sendung nicht beim Zoll landet.

Postsendungen aus Mitgliedstaaten der EU können an den Empfänger ausgeliefert werden, wenn die Sendung keine Waren enthält, die Einfuhrverboten und Beschränkungen bzw. besonderen Überwachungsmaßnahmen unterliegen oder besondere Förmlichkeiten (z. B. Geneh- migungspflicht) erfordern.
 
Teil 3 beruht auf einem fehlerhaften Verständnis für die Aufgaben des Zolls. Der Zoll ist sehr wohl auch für Sendungen aus Mitgliedsstaaten der EU zuständig - auch wenn in den meisten Fällen die Sendung nicht beim Zoll landet.

Nein, denn es ist Glosse (Satire) und das der Zoll verantwortlich ist für Kriminalitätsbekämpfung auch im Postwesen, ist eine Banalität, die jedem bekannt sein sollte. Sich aber an einer "Stichprobe" sieben Tage aufzuhalten, ist in meinen Augen überzogen.

Wer gern etwas mehr über den freien Warenverkehr innerhalb der EU erfahren möchte, kann das hier:

Freier Warenverkehr | Kurzdarstellungen zur Europäischen Union | Europäisches Parlament
 
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