Preisgestaltung für J. 191 - 10 Mark Baden

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Dieser Typ ist nicht gerade selten, aber im Vergleich zu manchen anderen Typen und Jahrgängen mit geringerem Marktvorkommen deutlich teuerer. Interessant ist auch, dass Mitte der 1970er Jahre hier offensichtlich ein Preissprung ( zumindest in den Katalogen ? ) stattfand.

1957 notiert Jaeger für J 191 in vz bei 65 DM und in st einen Wert von 75 - 100 DM, J 192 liegt in st bei 80 DM , in vz wird J 192 nicht bewertet,hat also Materialwert ( Bewertungstabelle, 2. Auflage )
1971 liegt J 191 in vz bei 220 - 400 DM ( keine Bewertung in st ), J 192 bei 165 - 250 DM ( 9. Jaeger )

1974, in der 10. Ausgabe des Jaegers dann hat J 191 die Höhen erklommen, auf denen sich dieser Typ noch heute bewegt. In vz ( wieder keine Bewertung in st ) wird der Wert mit 600 bis 2000 DM angegeben, J 192 steigt auch etwas und liegt bei 350 bis 400 DM, bleibt jedoch nun deutlich zurück.

Wie lässt sich das erklären ? Das Vorkommen wird sich vermutlich kaum geändert haben.
 
Ich denke das liegt daran, dass die Preise in den Katalogen teilweise durch Willkür und Gutdünken von einigen Händlern enstanden sind/entstehen und die Verhältnisse der Stücke zueinander kaum Änderung erfahren. Zumindest ist es bei Briefmarken lange Zeit so gewesen.
Aber was jetzt zB. den aktuellen Jäger betrifft. Schau dir dort mal die ss Preise von J.258 und 259 an. Das sind 20 Mark Sachsen 1872 und 1873. Beide sind ziemlich häufig auf dem Markt zu finden und haben die selbe ,,Umlaufstory''. J.258 wurde knapp 900.000 Mal geprägt und kostet 380 Euro, J.259 wurde 1.200.000 mal herstellt und liegt bei 420 Euro.
Wenn man von Sachsen einmal durch Franken läuft kommt man nach Würtemberg und zu J.290. Das ist jetzt natürlich ein bisschen Äpfel und Birnen vergleichen, da es nur eine Jäger Nummer gibt, aber ich mache es einfach trotzdem mal. 1872 hat 670.000 Auflage und liegt bei 370 Euro. 1873 hat 1.300.000 und ist mit 350 Euro bepreist.
J. 197 ist die bayrische Doppelkrone mit Adler Nr. 2 und Gesamtauflage von etwa 1.100.000 Exemplare, die sich im wesentlichen auf zwei Jahrgänge erstrecken. Der günstigste kostet im Katalog 350 Euro.
Ich weiß, dass ursprüngliche Auflagezahlen und tatsächliches Vorkommen zwei völlig verschiedene Dinge sind, aber alle genannten Stücke sind Umlaufgeld der ersten Prägephase und haben deswegen wohl eine ähnliche Vita/Leidensgeschichte. Trotzdem sieht man was die Katalogpreise betrifft ziemliche Unterschiede und der Handel folgt jenen zumindest bist zu einem gewissen Grad.
Wobei man allerdings auch ganz klar sagen muss, dass die Kataloge offensichtlich auch wenig Interesse daran haben wirklich praktikabel zu sein. Das fängt schon bei der Einteilung in die 3 Spalten ein. Was bringen stgl Preise, wenn die meisten Stücke so selten vorkommen, dass sie ohnehin stark schwankende Liebhaberpreise erziehlen. Auf der anderen Seite bekommt das Gros der sammelwürdigen Münzen, was sich im ss-vz Bereich bewegt keine eigene Spalte.
 
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Besonders Dein Vergleich zwischen J 191 und J 294 ist interessant. J 294 ist nun wirklich selten, ist in ss bis vz aber für unter 1000 Euro zu bekommen , erst einmal habe ich ein Exemplar in St gesehen ( Grün 2014 ? ), das aber auch unter dem Weggang, was für J 191 üblich ist. Eigentlich müsste das Preisgefüge genau andersrum sein, doch der Markt will es anders.
 
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Jaeger für J 191
Welchen Jahrgang meinst du denn speziell, weil es 1911 auch mit offener Null gibt.
Der 192 ist aber um einiges mehr geprägt worden.

Ich stelle dies auch bei J 97 fest, 1874 in stgl. ca. 1000,- und 1875 obwohl etwas mehr geprägt bis 2,4k
 
Welchen Jahrgang meinst du denn speziell, weil es 1911 auch mit offener Null gibt.
Der 192 ist aber um einiges mehr geprägt worden.

Ich stelle dies auch bei J 97 fest, 1874 in stgl. ca. 1000,- und 1875 obwohl etwas mehr geprägt bis 2,4k
Im Prinzip beziehe ich mich auf alle Jahrgänge. Der Typ als solcher ist nicht selten und die wenigsten Sammler werden nach einem konkreten Jahrgang suchen.
 
Hallo Reichs-gold - Freunde!

Vom Type J. 191 wurden ca. 244 T. Stück geprägt!

Preise zwischen 1000 bis 2000 Euro bei den gängigeren Stücken in vz-st und besser, sind leider zur Zeit Realität!
Habt wie ich, Mut zur Lücke, bis sich ein feines Stück findet, bei dem der Preis zur Qualität stimmt.
 
Liebe Foristen,
Ich habe da mal eine Frage:
Wenn man von Jäger 191 Baden Friedrich II 10 Mark Die Preise vergleicht, entsteht der Eindruck, dass diese relativ teuer sind für eine Scheibe mit 3,58 Gramm Goldanteil. Man bekommt kaum ein Stück selbst in der ss Erhaltung unter € 600,-.
Klar, die Auflagen sind relativ gering, aber so gering auch wieder nicht, und es gibt immerhin 5 Jahrgänge von 1909 bis 1913.
Aber das kann doch nicht allein der Grund sein, immerhin sind die Stücke sehr häufig (gefühlt) am Markt und auch auf Auktionen unterwegs.
Wird hier einfach der Markt „gemacht“ oder sind die Stücke wirklich kaum in nennenswerter Anzahl am Markt und die subjektive Auktionshäufigleit täuscht darüber hinweg?
Und für späte Jahrgänge müssten doch noch recht viele Stücke in besseren Erhaltungen vorhanden sein, jedoch ist da ab vz+ nichts für unter € 1000,- zu finden.
Und Spitzenstücke kosten ein Vielfaches.
Was ist mit dem Jahrgang 1911, Lot. Jäger nicht unter € 2.800,- in ss zu bekommen, trotz der sogar höheren Auflage gegenüber dem 1911er.

OK, jetzt sind es doch paar mehr Fragen geworden, ich hoffe ihr könnt etwas Licht ins Dunkel bringen, was es da für Erklärungen gibt.

Viele Grüße
 
Ich habe mal verschoben, da das Thema bereits existiert. ;)
 
Gute Frage, ich habe mir diese Frage auch schon immer gestellt - und habe um J 191 bisher immer einen Bogen gemacht. Häufig und teuer, also nichts, was man zuerst in Angriff nehmen muss. ( Was wiederum die Gewähr für eine ewige Lücke ist, so wie die blöden 20 und 50- Pfennig mit grossem Reichsadler ).
Der Preissprung scheint zwischen 1971 und 1974 stattgefunden zu haben. Im 9. Jaeger liegt J 191 zwischen 200 bis 250 DM ( Jg 1911 zwischen 280- 400 DM ). J 192 liegt wischen 145- 180 DM ( Jg 1913 zwischen 200- 250 DM)
Im 10. Jaeger nun liegt J 191 zwischen 500 - 800 DM, Jg 1911 bei 2000 Dm und Jg 1912 bei 1500 DM.J 192 eird mit 250- 350 DM gehandelt ( Jg 1913 mit 300 - 400 DM ) .
In diesen drei Jahren hat J 191 also deutlich abgehoben.
In meiner numismatischen Bibliotek habe ich relativ viel Literatur aus dieser Zeit. Interessanterweise fällt mir spontan kein Artikel zu J 191 ein, diese Münze scheint ein Schattendasein im Bewustsein der Sammler zu führen.
 
Villeicht fehlte den Händlern und Sammlern früher auch einfach ein Vergleich, was auf dem Markt so zu haben ist. Es gibt immer mal wieder Zeitabschnitte, in denen ohne erkennbare Gründe einzelne Münztypen deutlich häufiger oder aber deutlich seltener als im langjährigen Mittel angeboten werden.
Angesehen davon waren die technischen Möglichkeiten, das Angebot auf dem Markt zu erfassen, noch deutlich geringer als heute.
Möglicherweise ist dadurch früher - auch bedingt durch die relativ hohen Auflagen, die geprägt worden sind - der verbleibende Bestand überechätzt, was die Münze damals verhältnismäßig billig gemacht hat.

Mit steigendem Preis änderte sich dann das Verkaufsverhalten der Besitzer dieser Münzen, da diese ihre nun im Wert gestiegenen Schätzchen zu einem möglichst guten Preis verkaufen wollten und so ist der Preis dann dauerhaft einige Stufen in die Höhe geschnellt
 
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