Preismanipulation bei Münzen aus San Marino und Vatikan?

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Hallo zusammen!

Vor einiger Zeit habe ich von einem Münzhändler ein Angebot bzgl. der 2-Euro-Gedenkmünzen aus San Marino "Borghesi" und Vatikan "75 J. Vatikan" erhalten. Da der Verkaufspreis noch nicht feststand, habe ich mich also unverbindlich auf die Reservierungsliste für die beiden Münzen setzen lassen.

Heute bekam ich ein Schreiben vom Händler mit der Information, dass die Münzen doch relativ teuer sind und einer Erklärung, warum das so ist.

Ich zitiere:
"Die von Ihnen bestellten 2 EURO-Münzen 2004 aus San Marino und Vatikan sind Anfang des Jahres in Italien ausgegeben worden. Wie bei allen "interessanten" EURO-Ausgaben dieser beiden Länder, wird die komplette Auflage an einige wenige italienische Händler verteilt, welche dann im "Einklang untereinander" den "Marktpreis" für diese Münzen festlegen.

Verwöhnt durch die hohen Preise für EURO-Ausgaben der Jahre 2002 und 2003 haben diese "Herren" die Preise für San Marino zwischen 45,-- und 55,-- Euro, für 2 Euro Vatikan zwischen 90,-- und 100,-- Euro festgelegt.

Der gesamte Europäische Handel hat nun die Wahl, die Münzen zu diesen Konditionen zu kaufen oder es sein zu lassen, um schlußfolgernd die Ware letztendlich nicht anbieten zu können. Eine andere Wahl gibt es nicht.

Diese Tatsache ist für Sie als Sammler, aber vor allen Dingen für uns als Zwischenhändler, äußerst unbefriedigend, weil wir wie jedes Jahr, wie die "Idioten" gegenüber unseren Kunden darstehen. Ein geplantes Komplett-Boykott aller "großen" europäischen Händler für diese Produkte scheiterte schon in der Vergangenheit immer daran, dass trotz "Einigkeit untereinander" immer wieder Händler bereit waren diese vollkommen überzogenen Preise zu bezahlen."
Zitat Ende.

Kann es sein, dass die Italiener wirklich so dreist sind? Sind solche Vorgehensweisen wirklich an der Tagesordnung? Oder ist das nur ein Versuch, die hohen Verkaufspreise (inkl. des eigenen hohen Gewinns) zu rechtfertigen? Habt ihr so etwas ähnliches vielleicht schon mal gehört?

Wie dem auch sei, sollte dies tatsächlich so gehandhabt werden, fände das einfach unverschämt, es grenzt an Willkür und es hat auch einen Beigeschmack von verbotenen Preisabsprachen finde ich.
Ich habe kürzlich erlebt, wie gegen eine Firma im näheren Umkreis vom Europäischen Gerichtshof eine Strafe im zweistelligen Millionenbereich wegen verbotenen Preisabsprachen ausgesprochen wurde.

Ich freue mich schon auf eure Meinungen zu diesem Thema!

Gruß,
Bastl
 
Ich glaube nicht, dass die Italiener allein daran schuld sind.
Der Markt funktioniert nur nicht. Da gibt es noch andere, die ein Stück vom Kuchen abhaben und viele, die um jeden Preis kaufen wollen. Das eherne Gesetz, dass die Nachfrage den Preis wesentlich mitbestimmt, wirkt in dieser Angelegenheit kontraproduktiv für den kleinen Sammler. :heul: :heul: :heul:
Wenn jeder jede neue Münze haben muss, wird das wohl so bleiben, denn Geld ist noch immer genug vorhanden. Wer jedoch glaubt, später dann noch mit reichlich Gewinn weiterverkaufen zu können, der irrt in der Regel gewaltig.
Besser ist freiwillige Beschränkung, wie z. B. von jedem Land nur einen KMS, eine 2€-Münze, einen losen Satz sammeln. Dazu ist natürlich viel innerer Schweinehund zu überwinden. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Preisabsprachen hin oder her, auch italienische Händler machen erst Gewinn, wenn sie ihre Bestände verkaufen können. Ob also Preisabsprachen eingehalten werden, entscheiden die Sammler mit ihrem Kaufverhalten. Über kurz oder lang wird sich ein realistischer Marktpreis einpendeln. Der Europäische Gerichtshof wird nur tätig bei marktbeherrschender Monopolstellung und das wäre wohl zuviel der Ehre für eine handvoll italienischer Münzhändler.

Wenn man der Meinung ist, dass es zu teuer ist, muss man einfach Geduld aufbringen. Wer es nicht erwarten kann, wird wohl die derzeitigen Preise bezahlen müssen.
 
Jedenfalls wird in Italien nicht unter EK verramscht, wie das bei manchen anderen "Kollegen" in anderen Ländern der Fall ist. Im Endeffekt regelt die Nachfrage den Preis und über die kann ich mich bei einem Preis von 53 Euro zur Zeit nicht beklagen.
Natürlich sind die, die keine große Zuteilung in San Marino bekommen, unzufrieden.
 
@ Bastl:

Ich habe das Gleiche - die beschriebene "Quasi-Monopolisierung" durch einige italienische Großhändler - ebenfalls erlebt: Die 2-Euro-Gedenkmünze 2004 des Vatikan hatte ich bei einem bekannten Internet-Auktionshaus ersteigert und auf meine Nachfrage beim Verkäufer, wann ich denn mit dem Versand der Münze rechnen könnte (mir war durch die Auktionsbeschreibung bekannt, dass der Verkäufer sie nicht vorrätig hat), wurde mir mitgeteilt, dass dies noch dauern könne. Der Verkäufer verwies dabei auf o. a. Sachverhalt, wonach einige wenige italienische Großhändler (seines Wissens nach zwei), durch vorläufiges Zurückhalten der Ware die Preise in die Höhe treiben wollten... :motz:
 
Leitwolf schrieb:
@ Bastl:

Ich habe das Gleiche - die beschriebene "Quasi-Monopolisierung" durch einige italienische Großhändler - ebenfalls erlebt: Die 2-Euro-Gedenkmünze 2004 des Vatikan hatte ich bei einem bekannten Internet-Auktionshaus ersteigert und auf meine Nachfrage beim Verkäufer, wann ich denn mit dem Versand der Münze rechnen könnte (mir war durch die Auktionsbeschreibung bekannt, dass der Verkäufer sie nicht vorrätig hat), wurde mir mitgeteilt, dass dies noch dauern könne. Der Verkäufer verwies dabei auf o. a. Sachverhalt, wonach einige wenige italienische Großhändler (seines Wissens nach zwei), durch vorläufiges Zurückhalten der Ware die Preise in die Höhe treiben wollten... :motz:

Und wieso verlangst du nich vom Vorverkäufer die Lieferung der Ware??
Dir könnte es doch schnurz-egal sein was der dafür hinblättern muss :rolleyes:
 
Vorverkäufer

die keine Ware haben, hatten wir ja schon öfters. -- Vorverkäufer in Ebay, die nicht wirklich SICHER die Ware innerhalb von 30 Tagen nach Auktionsende haben (Ebay-Regel), sollten die Finger vom Versteigern lassen.
--
Sicher ist es so, dass die meisten ital. Münzen oder Münzen aus San Marino zunächst in die Hände von ital. Händlern kommen.

Diese sind leider nicht so blöd wie zahlreiche deutsche Händler, Ihre Ware für 10 cent Aufschlag ins Ebay zu setzen, sondern sprechen sich wohl ab (was natürlich verboten wäre) und verlangen ein VIELFACHES des Ausgabepreises.

Da viele deutsche Händler so blöd sind, das zu zahlen, kommen die damit durch.

Beispielhaft war die Ausgabe der 2-Euro-Münze San Marino, wo gleich 10 aus dem deutschen Ebay bekannte Münzhändler in San Marino sich gegenseitig überboten haben und so an einem Tag die Preise um 14 Euro nach oben getrieben haben.

Ein klassisches Eigentor, welches nur Deppen schiessen.
 
Insider schrieb:
die keine Ware haben, hatten wir ja schon öfters. -- Vorverkäufer in Ebay, die nicht wirklich SICHER die Ware innerhalb von 30 Tagen nach Auktionsende haben (Ebay-Regel), sollten die Finger vom Versteigern lassen.
--
Sicher ist es so, dass die meisten ital. Münzen oder Münzen aus San Marino zunächst in die Hände von ital. Händlern kommen.

Diese sind leider nicht so blöd wie zahlreiche deutsche Händler, Ihre Ware für 10 cent Aufschlag ins Ebay zu setzen, sondern sprechen sich wohl ab (was natürlich verboten wäre) und verlangen ein VIELFACHES des Ausgabepreises.

Da viele deutsche Händler so blöd sind, das zu zahlen, kommen die damit durch.

Beispielhaft war die Ausgabe der 2-Euro-Münze San Marino, wo gleich 10 aus dem deutschen Ebay bekannte Münzhändler in San Marino sich gegenseitig überboten haben und so an einem Tag die Preise um 14 Euro nach oben getrieben haben.

Ein klassisches Eigentor, welches nur Deppen schiessen.
Ich weiß ja nicht welche Mengen Du für Deine Kunden benötigst :rolleyes: , aber vielleicht / vermutlich nicht annähernd so viel wie die deutschen Händler vor Ort und da läßt sich dann aus Deiner Position leicht spotten und schimpfen.

Ohne dass ich das jetzt im Detail erlebt habe :D , aber was sollen die denn anderes machen als Preise zu bieten bei denen sie auch eine reele Chance haben an Ware zu kommen ?
Die können ja wohl nicht in San Marino anwachsen und auf Zeiten hoffen, wo die italienische Händler sie auf Knien rutschend anflehen sie von den 2 €-Blistern zu Aldi-Preisen zu erlösen... :confused: :p

Ich sehe das Grundproblem darin - übrigens sowohl für den Bereich Vatikan als natürlich auch für San Marino - dass die Münzen viel zuwenig gestreut abgegeben werden (na ja wen wundert's, im (Geburts-)Land der Mafia... :D ) und dass sich daraus (italienische) Quasi-Monopole ergeben, welche überzogene Preise sowie eine eklatante Unterversorgung entstehen lassen.
Soweit ich weiß gibt es in Wiener Münzhändler-Kreisen fast Null (!) an Ware, was 2 € San Marino & Vatikan Sondermünzen betrifft und das durchgehend seit Ausgabe Mitte Dezember.
Das ganz, ganz wenige was sie fallweise doch im Angebot haben, ist dann zu Preisen zu haben, von denen den potentiellen Käufern eher schwindlig wird... :rolleyes:

Alexander
 
Zuletzt bearbeitet:
In welcher Branche der Welt fährt man

... in das Land, wo die Ware herkommt, um mit dem Auto dann die Kartons über die Grenze zu fahren..? Das kenne ich nur aus Schwarzmarkthausen? Händler, die das unterstützen, müssen sich mal selber an die Stirn fassen.
-
Wenn ich Stücke brauchen würde, würde ich das VORHER aushandeln und mir dann einen Karton, eine Palette oder einen LKW schicken lassen.

Auf keinen Fall würde ich mit Kauf-Druck oder Eindeck-Druck dahin fahren, um dann jeden Preis zahlen zu müssen. Schön doof.

--
Offensichtlich gibt es in Deutschland ja auch Händler, die das anders gemacht haben...
 
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