Preisverfall bei Münzen aus dem Kaiserreich?

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Hallo zusammen
Da ich mich nach einem neuen Sammelgebiet umgeschaut habe und mich für Münzen aus dem Kaiserreich (Preußen) entschied (1871-1918), dachte ich, schaue dir doch mal die Münzen aus dem Kaiserreich an die ich 1979-1981 von einem Bekannten gekauft habe.
Es sind verschiedene 3 Mark Stücke aus Anhalt, Bayern Hamburg und Preußen in der Erhaltung vz bzw vz-bfr.
Als ich mir die Preise in der Zeitschrift Münzen Revue angeschaut habe, mußte ich feststellen, dass alle Münzen ungefähr 15-20% an Wert verloren haben.
Da ich immer meine Ankaufspreise dokumentiere und absolut sicher bin damals max. zu den angegebenen Katalogpreisen die Münzen erworben habe, bin ich doch über die jetzige Preisgestaltung überrascht.
Leider habe ich keine alten Kataloge mehr, so dass ich das nicht kontrollieren kann.
Die Münzen habe ich damals gekauft, weil mir diese gut gefielen, obwohl sie in mein damaliges Sammelgebiet, Gedenkmünzen 5DM ab 1952, nicht hineinpaßten.
War halt der Beginn meiner Sammelleidenschaft und da habe ich eine Menge getan was ich heute nicht mehr machen würde.

Lange Rede kurzer Sinn: sind die Preise für Münzen aus dem Kaiserreich allgemein im Laufe der Jahre gesunken oder habe ich nur Pech gehabt.

Danke für die Antworten
Lothar
 
Querenburger schrieb:
Lange Rede kurzer Sinn: sind die Preise für Münzen aus dem Kaiserreich allgemein im Laufe der Jahre gesunken oder habe ich nur Pech gehabt.

Danke für die Antworten
Lothar

Nach meiner Beobachtung sind die Münzen des Kaiserreiches und der Weimarer Republik mit der Einführung des Euros in den ersten beiden Jahren drastisch gesunken. Das ging zum Teil bis 25% unter das Niveau in der Zeit vor dem Euro zurück.
Ich denke, daß die Preise zur Zeit wieder stabil sind und bei bei guten bis besten Erhaltungen sogar wieder steigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist nicht nur Kaiserreich. Schau dir doch dein Sammelgebiet 5 DM Gedenkmünzen an, hier wird es noch deutlicher.
 
Ich will hier auch noch gerne meine Meinung hinzufügen,

Vor allem die mittleren und unteren Erhaltungsgrade sind am Nachgeben.
Münzen ab MS-65 erzielen nach wie vor sehr gute Preise. Insgesamt geht
der Trend eben definitiv in Richtung Qualität.

Es ist daher meiner Ansicht nach nicht ratsam, Münzen in Erhaltungen
unterhalb von vz-st zu kaufen. Und selbst diese "Durchschnittserhaltung"
ist meiner Ansicht nach im Abwärtstrend. Hier steht noch ein relativ hoher
Bezugspreis einer grossen Häufigkeit am Markt gegenüber (insbesondere bei
Massenware).

Zukunftsgerichteten Werterhalt sehe ich derzeit bei Münzen ab
Stempelglanz mit winzigen Fehlern - also f.st oder MS-65 und vor allem
bei Spitzenerhaltungen ab MS-67. (Leider gibt es keinen europäischen
Standard, um das jetzt entsprechend gut auszudrücken)

Gründe liegen für mich in der seit Jahren wachsenden Transparenz des
Marktes. Das Angebot ist teilweise mengenmässig überwältigend.
Marktprotektionismus von Händlern und Auktionshäusern funktioniert
heute nicht mehr so gut. Es zählt nur noch Angebot und Nachfrage
- waren Preise in der Vergangenheit eben durch Händler und Verbände
viel besser manipulierbar als das heutzutage der Fall ist.

Gruss,
jeggy
 
jeggy schrieb:
...Zukunftsgerichteten Werterhalt sehe ich derzeit bei Münzen ab Stempelglanz mit winzigen Fehlern - also f.st oder MS-65 und vor allem
bei Spitzenerhaltungen ab MS-67. (Leider gibt es keinen europäischen
Standard, um das jetzt entsprechend gut auszudrücken)...
Gruss,
jeggy

ich mag diese amerikanischen Erhaltungsgrade nicht.
Viel lieber sind mir die Angaben von Franquinet.

Und da würde ich sagen, Erhaltungen unterhalb 1,5 sind akzeptabel.
Zur Erklärung:
die meisten Münzen aus bankrollen entsprechen der Qualität 1,2
1,5 ist vz/stgl bzw. fast bfr oder fast prägefrisch.
 
hegele schrieb:
Und da würde ich sagen, Erhaltungen unterhalb 1,5 sind akzeptabel.
Zur Erklärung:
die meisten Münzen aus bankrollen entsprechen der Qualität 1,2
1,5 ist vz/stgl bzw. fast bfr oder fast prägefrisch.
Einverstanden, bleiben wir in Europa und den hier üblichen (jedoch noch
nicht standardisierten) Angaben.

Ich sehe, pauschal gesagt, auch bei Erhaltungen um 1.5 einen Abwärts-
trend. Diese Erhaltung liegt doch oftmals tonnenweise bei Händlern herum
- man bekommt sie überall. Die geringe Angebotssituation wird meiner
Beobachtung nach oft erst preisdiktierend ab 1.1 (bfr/stgl) oder besser.

Das merkt man dann vor allem im Verkauf - bei 1.5 tut man sich manchmal
schon rechr schwer, das Stück zum vernünftigen Preis zu verkaufen
- vor allem weil hier ein grosser Spielraum besteht, den der Käufer natürlich
ausnutzt.

Ab 1.1 sind schlichtweg keine Umlaufspuren erlaubt und nur recht geringe
Schäden dürfen vorhanden sein. (Unterschiedliche Ansichten von "bankfrisch"
sind damit auch weitgehend ausgeschaltet). Beides kann ohne grossen
Spielraum faktisch recht gut festgestellt werden.

Das gilt jetzt natürlich nicht für Stücke, die an sich schon Raritäten
darstellen. Da verschiebt sich die Grenze natürlich fast beliebig nach hinten
- und Spitzenstücke werden da sehr schnell unbezahlbar.

Gruss,
jeggy
 
jeggy schrieb:
...Ansicht nach nicht ratsam, Münzen in Erhaltungen
unterhalb von vz-st zu kaufen. ...
Oft sind die Reaktionen auf solche Tipps extrem: "Ich las mir doch nicht vordiktieren, was und in welcher Erhaltung ich sammle!"

Manche Sammler wollen es einfach nicht wahr haben, dass Erhaltungen ss- ss ss+ und sogar vz nicht die ideale Ausgangsbasis für den Werterhalt sind.

Man sollte solche Tipps nicht in den Wind schießen!
 
Den Preisverfall habe ich leider auch bei den 5 DM Gedenkmünzen feststellen müssen. Damals zu "normalen" Preisen erworben und dann diese Preistalfahrt.

Dummerweise habe ich damals in meiner Unkenntniss die ersten Vier in vz bzw. vz-bfr erworben. In der Erhaltung werden einem die Münzen jetzt zwar nicht nachgeschmissen, aber ein Umtauschen in einer Top Erhaltung ist, aufgrund des drastischen Preisverfalls, ausgeschlossen.

Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass nur Top Erhaltungen (wie immer man sie bezeichnen will) einen einigermaßen guten Wiederverkaufswert haben.
Darauf habe ich auch meine Sammlung ausgelegt. Vorausgesetzt man kann es bezahlen.
Leider sind deswegen auch einige wenige Stücke bei mir in min. vz.
Und diese stechen immer wieder negativ ins Auge.

Bei den Münzen aus der Weimarer Republik habe ich eine leichte Verbesserung festgestellt. Einige Stücke sind wieder leicht gestiegen. Ist übrigens mein jetziges fast abgeschlossenes Sammelgebiet gewesen. Drei Stücke muß ich noch gegen eine bessere Erhaltung eintauschen.

Lothar
 
zum Thema TOP-Erhaltungen nur soviel:

Die Stücke müssen auch ungetaucht sein, also es muß jedes kleinste Detail scharf erkennbar sein (Prägeriefen etc.).

Schnell kann man aus einem 1.5 ein 1.1 "tauchen". So zumindest meine Erfahrungen mit einigen Anbietern von getauchten "Spitzenerhaltungen"

Ein 1.2 oder gar ein 1.1 darf auch keine verdeckten / durch Tauchen überdeckte Haarlinien aufweisen.

Und nur Original-belassene Stücke besitzen die angegebenen Katalogwerte. Alles andere ist schlicht und einfach Selbstbetrug.

Und der, der beispielsweise Silberfünfer der 50er in 1.1 und besser sucht, und weis, wie original-belassene Stücke ausschauen, der wird alle Jahre wieder mal fündig. Weit über 90 Prozent aller angebotenen Stücke sind zumindest chemisch überarbeitet (getaucht).

Ehr geht ein Kamel durch´s Nadelöhr, als daß beispilesweise ein ungetauchtes Museum in 1.1 die Sammlung bereichert, so möchte man fast meinen :lachtot:

Mehr und mehr Sammler erkennen das. Und fangen erst garnicht an, solche Gebiete zu sammeln.

Und genau darin sehe ich die Gründe für den Preisverfall.
 
Zuletzt bearbeitet:
mesodor39 schrieb:
....
Mehr und mehr Sammler erkennen das. Und fangen erst garnicht an, solche Gebiete zu sammeln.

Und genau darin sehe ich die Gründe für den Preisverfall.
Da möchte ich wiedersprechen, da 90% der Sammler unter 1,5 sammeln.
 
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