VDM-Proben in Zusammenarbeit mit den BRD-Prägestätten

Bitte ersetzt "PP" in Spiegelglanz … ;)
 
Stimmt, wie numisfreund anmerkt, muss es nicht PP sondern Spiegelglanz heissen.
Die letzte in PP geprägte DM-Münze war 1964 in Hamburg die 5DM-Fichte-Gedenkmünze.
Danach wurde in Deutschland in Spiegelglanz geprägt.
Die genaue Unterscheidung zwischen PP und Spiegelglanz krieg ich aber nicht mehr ganz zusammen.
Ich meine bei PP wird der Stempel und die Ronde poliert, bei Spiegelglanz nur der Stempel.
Bitte berichtigt mich, sollte ich falsch liegen.

Grüße
 
Bitte ersetzt "PP" in Spiegelglanz … ;)

Moin Moin,
vielen Dank für den Hinweis !!! Werde meine Beiträge diesbezüglich gleich ändern

Verflixt, im Eifer des Gefechtes passieren einem dann doch immer mal wieder solche Gedankenlosigkeiten. :eek: Sollte nicht passieren, tut es aber - leider :(.

Hinweis für "loeffel3" bzgl. Unterscheidung PP und SPGL --- Beitrag #12
KMS Deutschland: PP oder Spiegelglanz ?
 
Hallo,
Danke varukop für den link zu dem Beitrag PP oder Spiegelglanz.
Wenn ich es richtig verstanden habe, begründet sich der Unterschied im Wesentlichen auf die handpolierte und einzeln ausgesuchte Ronde (PP) vs. maschinell polierte Ronde ohne Vorauswahl (SPGL).
In dem Bericht wird erwähnt, dass ab 1965 in Deutschland nur noch SPGL geprägt wird. Heißt das im Umkehrschluss, dass der KMS 1964 noch in PP geprägt wurde und erst die Sätze ab 1965F und 1965G in SPGL geprägt wurden?

Aber nun nochmal zu den beiden VDM-Etuis.
Hat jemand in der Literatur einen belegten Nachweis, dass von dem 1972er Jubiläumsatz tatsächlich nur 50 Stück hergestellt wurden?
Weiß jemand, welche Stückzahl von dem anderen Satz, dem VDM-Satz mit den Materialproben, hergestellt wurde (vermutlich 1968 oder davor)?
Mich würde auch interessieren welchen realistischen Wert ich bei den beiden Sätzen für meine Sammlung ansetzen kann, gerne auch per Unterhaltung.
Danke im Voraus.
Grüße
 
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.......
1. Wenn ich es richtig verstanden habe, begründet sich der Unterschied im Wesentlichen auf die handpolierte und einzeln ausgesuchte Ronde (PP) vs. maschinell polierte Ronde ohne Vorauswahl (SPGL).
2. In dem Bericht wird erwähnt, dass ab 1965 in Deutschland nur noch SPGL geprägt wird. Heißt das im Umkehrschluss, dass der KMS 1964 noch in PP geprägt wurde und erst die Sätze ab 1965F und 1965G in SPGL geprägt wurden?
Aber nun nochmal zu den beiden VDM-Etuis.
3. Hat jemand in der Literatur einen belegten Nachweis, dass von dem 1972er Jubiläumsatz tatsächlich nur 50 Stück hergestellt wurden?

Moin Moin !

Zu 1.: "Ja", so ist das zu verstehen.
Zu 2.: Im Grunde "Ja", aber .......
Da die Auskunft bzgl. der Umstellung der Ronden für diese Herstellungsart in dieser Form angegeben worden ist, muss man in erster Näherung davon ausgehen. Leider wird das Ganze unsicher durch die Tatsache, dass sich wie übrigens auch heute noch nicht feststellen lässt, wann diese frühen Sätze tatsächlich geprägt worden sind. Das Vorhandensein einer bestimmten Jz ist leider nicht gleichbedeutend mit "in diesem aufgeprägten Jahr" geprägt !
Zu 3.: Da ich nach Bekanntwerden der Heuss-Rarität mit der für die Jz 1971 unüblichen "Neuen Randschrift" als Varianten- und Stempelkopplungssammler ein sehr starkes Interesse an Informationen zur Stückzahl speziell dieses Stückes hatte, habe ich den persönlichen Kontakt zu Horst Rinke hergestellt. Schriftliches zu diesen Sätzen habe ich leider nicht, da die von ihm zu diesen Sätzen gemachten Angaben in einem unserer Telefonate erfolgten - leider .
Gemäß der darin von Herrn Rinke gemachten Auskünfte, die ich hier möglichst detailliert wiedergeben möchte, wurde ein Anfangsbedarf von 100 Stück dieses Satzes, der an besonders verdiente Personen und Mitarbeiter des Unternehmens vergeben werden sollte, für das 100 jährige Jubiläum der Fa. angenommen / festgelegt. Er sollte alle zu diesem Zeitpunkt geprägten Münzen der Nominale 1 Pfennig bis 5 DM auf ihren entsprechenden Werkstoffen, eine Klippe des 10 Pfennig mit Jz/Mz 1873/G in Au und 2 Sätze von jeweils 8 Städte-Medaillen in Cu/Ni bzw. Cu (Bronze?) enthalten.

Es gab auch die Vorgabe, dass die für die Prägung verwendeten Stempel mit der Jz 1971, d.h., die Jz, mit der letztmalig der Planck geprägt werden sollte, versehen sein sollten. Beim Adenauer, als erste auf dem von VDM neu entwickelten Werkstoff "Magnimat" geprägte Münze, sollte in Abweichung zu der Jz-Vorgabe nicht das Jahr 1971, sondern das erste Prägejahr mit diesem Werkstoff - also 1969 - erscheinen.
Bei den 2 DM Münzen Adenauer und Heuss bedeutete das, dass die benötigten jeweils 100 Münzen, da sie zu dieser Zeit ja noch nicht in den SPGL-Sätzen vertreten waren (den Platz für dieses Nominal war bis 1971 ausschließlich Planck vorbehalten), extra für diesen Satz geprägt werden mussten - und auch geprägt worden sind.
Den Grund, dass beim Heuss Ronden mit der "Neuen" Randverzierung (Randschrift) Verwendung fanden, lag wohl daran, dass zum Zeitpunkt dieser Prägung keine Ronden mit der "Alten" Rändelung (Randschrift) mehr zur Verfügung standen und man der einfachheit halber auf vorhandenes Material zurückgriff.
Es stellte sich dann aber heraus, dass lediglich 50 dieser Sätze benötigt wurden, die dann auch komplett zusammengestellt wurden. Es existierte die Anweisung, dass Überschüssiges der Extraprägungen wieder zu vernichten war.
Das bedeutet, dass letztlich "nur" 50 dieser Sätze vollständig vorlagen.
"Nicht wenige" der mit einem Satz bedachten Mitarbeiter haben ihren Satz, der über die von KR-Sammlern begehrte 10 Pfennig-Klippe mit der Jz 1873 einen relativ "guten" Preis erzielte / ergeben konnte, bereits kurze Zeit nach Erhalt verkauft.


Herr Rinke gehörte übrigens zu den 50 mit einem solchen Satz bedachten Personen. Sein Satz wurde leider kurz vor dem Zustandekommen unseres persönlichen Kontaktes von ihm über das Berliner Auktionshaus Senger verkauft. Es war wohl ein eher ungünstiger Zeitpunkt für eine solche Auktion, denn der Zuschlag lag gemäß seiner Auskunft bei nur ca. 700,- Euro.


Werdegang / Schicksal der (VDM-Jubiläums)Sätze
Das ausschließliche Interesse vieler der KR-Sammler galt dieser 10 Pfennig Klippe in Au. Die anderen, für sie uninteressanten Münzen, haben "viele" in den Umlauf gegeben und das Behältnis nebst Medaillen anderweitig "entsorgt".
Erst einige Jahre später wurde dann von den Sammlern von Varianten und Stempelkopplungen (V+K) das Besondere der Heussmünze in Form der für die Jz 1971 unüblichen Rändelungsart entdeckt. Gleichzeitig wurde - ebenfalls verspätet - realisiert, dass Adenauer bzw. Heuss mit den Jz 1969 bzw. 1971 ja nur in diesen Sätzen in der Herstellungsart SPGL existieren. Darüber wuchs der Kreis der Interessenten an den noch erhaltenen Komplett- bzw. den nur der Klippe beraubten Sätze schlagartig.
Da von den ja intensiv den Geldumlauf nach möglicherweise verborgenen Schätzen durchsuchenden V+K - Sammlern tatsächlich solche eindeutig über das SPGL-Verfahren hergetsellten Heuss-Stücke gefunden wurden (3 Stücke sind mir bekannt - 1 davon befindet sich wie bereits erwähnt in meiner V+K-Sammlung - mit deutlichen Umlaufspuren in der Erhaltung "vz aus SPGL" ) muss man davon ausgehen, dass dieses "in den Umlauf geben und dadurch weitestgehend verloren gegangen sein" der Münzen dieses Satzes, tatsächlich stattgefunden haben muss.
Daraus resultiert, dass es keine auch nur anähernd genauen Zahlen zu den verbliebenen Komplettsätzen und der beiden besagten 2 DM-Stücke in noch einwandfreier Qualität geben kann.
Bei der Klippe muss man aufgrund des Materialwertes und des von Anfang an gesteigerten Interesses an ihr selbstverständlich dagegen davon ausgehen, dass sie sehr wahrscheinlich auch noch in (fast) kompletter Stückzahl vorhanden ist. Das erklärt auch ihr immer mal wieder Auftauchen im Handel und in Auktionen, was man von den beiden 2 DM-Stücken nicht schreiben kann.
Der Preis für den Komplettsatz erreichte damals Spitzenwerte von ca. 5.500,- bis 6.000,- DM unter Sammlern.
Für den, bedingt durch die SPGL-Interessenten, kaum zu bekommenden Heuss, wurden von V+K-Sammlern (ich kenne nur 4, die ein solches Stück einzeln erwerben konnten) damals bis zu 4.000,- DM ausgegeben.

Durch das Verfolgen von entsprechenden Händler- und Auktionsangeboten über einige Jahrzehnte schätze ich, dass lediglich 5 bis 10 Komplettsätze die "Fledderei überlebt" haben bzw. später durch das Hinzufügen einer Klippe in "klippenlose" Sätze wieder komplettiert werden konnten.

Im Handel habe ich einen Komplettsatz ausgemacht, der für ca. 3000,- Euro angeboten wird und kenne einen Besitzer, der mir einen angeboten hat.
 
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Hallo varukop,

vielen Dank für die ausführliche Wiedergabe des Telefonats mit Herrn Rinke bezüglich des VDM-Jubiläumssatzes.
Dann kann man wirklich von einer Auflage von nur 50 Komplettsätzen ausgehen.
Auch die Beobachtung zu dem Vorkommen in den vergangenen Jahren von lediglich ein paar Sätzen (mir sind drei angebotene / verauktionierte Sätze bekannt geworden - allerdings einer anstatt dem Heuss mit einer Silbermedaille von VDM) kann ich so bestätigen.

Zu dem anderen, in Beitrag #22, gezeigten VDM-Set mit den acht Materialproben habe ich in der Vergangenheit noch nie etwas gesehen oder gehört. Darf ich Dich varukop fragen, ob Du hier irgend etwas ähnliches oder sogar einen gleichen Satz einmal gesehen hast?
Wie könnte ich den wohl wertmässig in meiner Sammlung ansetzen?
Danke im Voraus.

Grüße
 
....... 1. Zu dem anderen, in Beitrag #22, gezeigten VDM-Set mit den acht Materialproben habe ich in der Vergangenheit noch nie etwas gesehen oder gehört. Darf ich Dich varukop fragen, ob Du hier irgend etwas ähnliches oder sogar einen gleichen Satz einmal gesehen hast?
2.: Wie könnte ich den wohl wertmässig in meiner Sammlung ansetzen?

Moin Moin!

Zu 1.: Wie hier bereits in Beitrag #23 geschrieben, kenne ich diesen Satz nicht, was aus dem dort genannten Grund aber nichts heißen muss und somit auch keine Aussage zu einer Häufig- bzw. Seltenheit wiedergibt. Tut mir leid, dass ich da nicht weiterhelfen kann.
Für die meisten solcher Sätze sind, viele Jahre nach ihrer Herstellung und oft vom Erzeuger/Auftraggeber bzgl. des Grundes nicht oder nur ungenügend dokumentiert, keine Aussagen zu Sinn, Zweck und Anzahl mehr recherchierbar. Grundsätzlich darf (muss) man aber wohl davon ausgehen, dass solche Zusammenstellungen jeweils nur in sehr kleiner Anzahl als Muster für ....... hergestellt wurden. Weiter überlegend darf (muss) man auch genau so davon ausgehen, dass einiges davon nur als Einzelexemplar "überlebt" hat.
Das gleiche gilt für die von mir hier in Beitrag #10 beschiebenen Stücke, zu denen ich nur über den direkten Kontakt zu H. Rinke die hier mitgeteilten Informationen erhalten konnte - und das auch nur, weil er als leitender Mitarbeiter ein gewisses Interesse an solchen speziellen (Versuchs)Stücken hatte (auch da von ihm mit entwickelt) und sie für sich als kleine Sammlung zurücklegte.
Zu 2.: Bzgl. eines einigermaßen realistischen Preises bin ich, wie bei vielen anderen Besonderheiten im Bereich "(Münzen)Proben", "Fehlprägungen" und "Varianten und Stemeplkopplungen" auch, über ein sich durch das "Zusammenbrechen" des Marktes der BRD-Prägungen ergebendes Nichtwissen zu "echten" Interessenten an diesen Sammelgebieten, überfragt. :(
---> Dazu kann ich nur schreiben, dass Du die Gewissheit hast, etwas Besonderes (evtl. Einmaliges !?) zu besitzen. Wenn Du Dich u.a. deshalb an den Stücken erfreust (erfreuen kannst), dann ist ein "Wert" letztlich nicht "mehr ganz so wichtig" (Mein (Preisvorstellungs)Motto zu vielen Stücken meines Sammlungen).
Du kommst da bei Bedarf nur dann etwas weiter, wenn Du Dir überlegst, was Du bei einem Angebot momentan "gefühlsmäßig", was davon abhängt, wie toll Du solche die Münzenprägung begleitenden Produkte magst und (evtl. unbedingt ;)) besitzen möchtest, bereit wärst, dafür auszugeben.
 
Hallo varukop,

nochmals vielen Dank für Deine ausführliche Antworten auf meine Fragen.
Dann gehen ich mal davon aus, dass das Set wahrscheinlich, wie in Beitrag #34 von mir vermutet, zu einer dieser Münztechniker-Tagungen zwischen 1965 und 1967 entstanden sein muß oder jemandem zur Ansicht vorgestellt wurde. Etwas genaueres lässt sich dann wohl nicht mehr in Erfahrung bringen.
Zu dem Wert: Ich sehe es genauso wie Du, dass solche Produkte , die die Münzprägung begleiten, das Salz in der Suppe in jeder Sammlung sind. Diese Sachen sind meist sehr selten oder wie Du schreibst sogar Einzelstücke. Der monetäre Wert ist in diesen Fällen meist zweitrangig, sofern kein Verkauf angestrebt wird (so wie bei mir). Allerdings insgeheim doch interessant zu wissen.
Ich habe jedenfalls Spaß daran, auch solches, welches nicht unbedingt in den großen Münzkatalogen verzeichnet ist, in meiner Sammlung zu haben.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem PP-Set sind folgende Münzen enthalten:
1 Pfennig 1971-G PP
2 Pfennig 1971-G PP
5 Pfennig 1971-G PP
10 Pfennig 1971-G PP
50 Pfennig 1971-G PP
1 DM 1971-G PP
2 DM Planck 1971-G PP
2 DM Adenauer 1969-G PP
2 DM Heuss 1971-G PP
5 DM 1971-G PP
Goldklippe 10 Pfennig 1873-G PP
16 Städtemedaillen geprägt von VDM 1969-1972

Grüße
Ich moechte noch mal nachfragen, gibt es auch Sets gibt , in den die Kursmuenzen die Jahreszahl 1972 tragen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Alle Sets, die ich bisher gesehen habe (es waren drei Stück), hatten Münzen mit der Jahreszahl 1971.
Ausnahme ist lediglich der Adenauer (war immer 1969).

Grüße

Nachtrag:

Auf dem Innenfutter des Etuis steht zwar 1872 -1972 und auf den Randschriften der VDM-Medaillen stehen Daten zwischen 1969 und 1972, aber die Münzen sind, wie bereits oben geschrieben, von 1971.
 
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