Pseudomünzen, Pseudostaaten und Kommerzprodukte

San Marino

Die Scudis werden nicht mehr hergestellt, dürften aber rein zu Sammlerzwecken gemacht worden sein; die Nachfolgeprägungen in Euro könnten ein Kandidat sein?
San Marino stellt weiterhin seine Scudi her --

S#446 2 Scudi 2002 "Cimabue"
S#452 2 Scudi 2003 "Nostradamus"
S#459 2 Scudi 2004 "Adlerfibel"
S#466 2 Scudi 2005 "Rotary"
S#473 2 Scudi 2006 "Arengo"

Der Scudo ist gesetzliches Zahlungsmittel in San Marino im Gegenwert von 31.50 Euro. In der Lirezeit wurden die Scudi jeweils wenige Monate nach Ausgabe außer Kurs gesetzt, die Ausgaben seit 2002 hingegen sind immer noch gültig.
 
@schoen

Vielen dank für die Infos! :respekt: Werde ich gleich einarbeiten.

Der chinesische Produzent des Affensatzes hat meiner Ansicht nach noch folgendes auf den Markt geworfen:

Andorra Kleinsatz 2002, Nordkorea Transportmittel-Satz, Nagorny-Karabach "Umlaufsatz", Somaliland "Umlaufgedenksatz"

Ich habe sämtliche Sätze vorliegen. Die Alu- und Messingronden sind identisch, was auf ein und dieselbe Quelle hindeutet. Sind Sie sicher, dass Kremnitz die Andorraner produziert hat? Auftraggeber war jedenfalls in allen Fällen ein US-Amerikaner.

@joro_73
Die 1 Shilling Somaliland wurde schon von einem Bekannten in Eritrea auf Wühltischen gefunden und taucht gelegentlich in Kiloware auf, wurde also sicher dort ausgegeben und verwendet.

@JensiS
Die Amtssprache ist Deutsch. :D Ansonsten ist es doch ganz gut, die informative Site mit einzubinden. Hauptsache ist, dass die Infos korrekt sind.
 
Der chinesische Produzent des Affensatzes hat meiner Ansicht nach noch folgendes auf den Markt geworfen:
Andorra Kleinsatz 2002, Nordkorea Transportmittel-Satz, Nagorny-Karabach "Umlaufsatz", Somaliland "Umlaufgedenksatz"
Ich habe sämtliche Sätze vorliegen. Die Alu- und Messingronden sind identisch, was auf ein und dieselbe Quelle hindeutet. Sind Sie sicher, dass Kremnitz die Andorraner produziert hat? Auftraggeber war jedenfalls in allen Fällen ein US-Amerikaner.
David Laties von der Educational Coin Company hat viele Serien dieser Art in Kremnitz in Auftrag gegeben.

Der hier gezeigte Affensatz hat damit gar nichts zu tun. Er stammt aus einer mir nicht bekannten privaten chinesischen Prägeanstalt.
 

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Turks- und Caicos-Inseln

Britische Kronkolonie, in der mit EC bzw. US-Dollar bezahlt wird. Seit 20 Jahren werden Gedenkprägungen mit Nominal Crown hergestellt, vermutlich primär für den britischen Sammlermarkt. Lediglich der Crown 1969 und 1/2 Crown 1981 könnten für den Umlauf gedacht gewesen sein, zumal 1 Crown einen US-Dollar entspricht.
Die einzigen Münzen der Turks- und Caicos-Inseln, die als Umlaufmünzen durchgehen können, sind --

S#1   1 Crown (K-N) 1969 (Staatswappen)
S#53   ¼ Crown (K-N) 1981 (Karibenlanguste)
S#54   ½ Crown (K-N) 1981 (Windmühle)
S#A61   1 Crown (K-N) 1986 (Staatswappen)

Alle diese Stücke wurden bei der British Royal Mint hergestellt.
 
@schoen:

Donnerwetter, das sind alles hochkarätige Informationen. Ich hatte bisher keine Ahnung, wo dieses unechte Geld überall herkommt. Anscheinend ist der Münzenmarkt noch stärker von dem Zeug durchseucht als ich mir habe träumen lassen.
 
Die einzigen Münzen der Turks- und Caicos-Inseln, die als Umlaufmünzen durchgehen können, sind --

S#1   1 Crown (K-N) 1969 (Staatswappen)
S#53   ¼ Crown (K-N) 1981 (Karibenlanguste)
S#54   ½ Crown (K-N) 1981 (Windmühle)
S#A61   1 Crown (K-N) 1986 (Staatswappen)

Alle diese Stücke wurden bei der British Royal Mint hergestellt.

Naja, umgelaufen sind sie dort nicht, oder?
 
@Jörg

Turks and Caicos hatte ich auch schon in Kiloware gefunden, aber noch nie in richtiger Umlauferhaltung. Die ersten Ausgaben haben immerhin Bezug zu den Inseln, selbst wenn sie nur Gedenkmünzen sein sollten.

Gruß Razorback
 
Uganda und Sambia haben bei ihren Gedenkmünzen den Bezug zum eigenen Land verloren (z.B. Münzen mit Abbildungen von den neuen Euro Scheinen). Es werden zwar keine Massen produziert, aber ich denke, dass für eine Aufnahme in der Liste reicht.
 
@112233

Ich nehm die beiden auf, sobald ich heute abend mal meine Kataloge durchgesehen habe.

Gerade die "streng limitierten" Auflagen machen diese "Münzen" höchst "selten". Davon abgesehen kalkuliert z.B. M*M durch Marktforschung, dass sich ca. 5000 Idioten finden werden, die den Mist tatsächlich kaufen und teuer zahlen werden. Also werden erstmal 3000 auf den Markt geworfen um kurzfristig den Preis auch auf dem Zweitmarkt halten zu können. Haut das hin, folgt der Rest nach. Stimmt das Marketing-Konzept nicht so ganz, tauchen bei "streng auf 5000 Sätzen weltweit limitierter Auflage" plötzlich z.B. Nr. 6906 auf...

Wer hat eigentlich die grossen "Vatikan-Münzsatz"-Münzen verbrochen?

Gruß Razorback
 
Bei den Gedenkmünzen müßte man andersherum verfahren und die aufzählen, die wirkliche Münzen sind. Fast alle modernen Gedenkmünzen sind reiner Kommerznippes und haben mit Geldmünzen nichts zu tun. Das betrifft nicht nur die Scheinmünzen aus den Chaosstaaten. Da mischen auch die teilweise seriösen großen Münzprägestätten mit.

Ich sehe keine prinzipiellen Unterschiede zwischen diesen beiden Produkten:

pseudogl5.jpg


Also würde ich die Münzenlisten entrümpeln: Raus mit allem, was kein Geld ist. Dafür die Gedenkmünzen notieren, die über die Banken ausgegeben werden und als Zahlungsmittel in Benutzung sind. Dänemark ist da für mich das Vorbild. Die Dänen haben nach meiner Kenntnis bisher jede Gedenkmünze über den Bankschalter in den Umlauf entlassen. Auch Rußland, Polen, Thailand produzieren regelmäßig Umlaufgedenkmünzen.
 
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