falscher Fünfziger
Es gibt seltsamer Weise mehrere Münzen, die je nach zeit als falsche Fünfziger gelten konnten.
1. Im Kaiserreich gab es sowohl in der ersten Serie (kleiner Adler mit großem Schild) als auch in der zweiten (großer Adler mit kleinem Schild) zwei verschiedene Ausgaben. Zuerst ein den anderen Münzen entsprechendes 50-Pf-Stück, dann eines mit Wertangabe und Adler im Eichenkranz, schließlich ein gleiches mit anderem Adlertyp und zuletzt ein ähnliches mit Wertangabe "1/2 Mark".
2. In der Weimarer Republik folgten einander 50 Renten- und 50 Reichspfennige, wobei letztere Münze in nur geringer Stückzahl ausgegeben und rasch durch ein anders gestaltetes 50-Pf-Stück in anderem Metall ersetzt wurde.
3. Im Dritten Reich gab es drei Fünfziger. Zwei aus Aluminium, davon eines mit Adler ohne und eines mit Adler mit Hakenkreuz, außerdem eine Nickelmünze, die nur kurz im Umlauf war.
4. Die Bundesrepublik kannte den Fünfziger als BDL-Ausgabe und als Ausgabe der Bundesrepublik Deutschland, letztere zunächst mit geriffeltem, später mit glattem Rand, dazu kommt noch die berühmte Falschausgabe aus Karlsruhe.
5. Als falscher Fünfziger kann schließlich auch der sog. Nachtschilling gelten, eine 50-Groschen-Münze von Österreich, deren Adlerseite exakt dem Schillingstück entsprach und die deshald und weil sie fast so groß und im selben Material wie der Schilling war, leicht mit ihm verwechselt wurde, besonders bei schlechtem Licht. Sie wurde rasch eingezogen und durch eine andere Münze ersetzt, die anders gestaltet war und sicherheitshalber auf beiden Seiten den Nennwert angab.
Ralf