Reichs-Gold-Münze J.Hausmann - Co.Kg. Bonn

Und zu diesen Preisen gab der Handel die guten Stücke ab ( Quelle : Anzeigenteil von " Die Münze 5/1971 ):

Hallo Matthias,

vielen Dank für die interessante Anzeige. Habe gerade mal gegoogelt, leider scheint es die Firma dort nicht mehr zu geben, hätte ich doch glatt ein paar Dutzend Münzen zu dem Preis bestellt...:cool::D DM habe ich noch einiges da.
 
Wieso spielt eigentlich ausgerechnet der Schaumburger bei Schmidt / Hausmann so eine prominente Rolle ? Überall stolpert man über den 1898er.
 
Weißt du ob die von Hausmann alle zum gleichen Preis verkauft wurden?
Waren die "guten Münzen" teurer?

Folgende Preisangebane habe ich dazu in " Berichte " ( Nr 44, April 1968 ) gefunden. Zitiert wird aus der Preisliste eines Briefmarken - und Münzenhändlers aus dem süddeutschen Raum:

" Einfache " 5, 10 und 20 Mk- Stücke :
5 Mk 24,50 DM
10 Mk 35, 80 DM
20 Mk 49,90 DM

Raritäten 95 - 332,50 DM

Jeweils 10 % Mwst kommen hinzu.

Ich vermute, dass die Einteilung in " einfache Stücke " und " Raritäten " derjenigen in der Preisliste entspricht, die auch im weiter oben eingestellten Prospekt der Firma Hausmann Verwendung findet.
 
Hausmann - Prospekt

Hallo Sammlergemeinde,
bräuchte Euere Hilfe!

Welche Münztypen waren im Prospekt:

Der Reichs - Gold - Münze
HAUSMANN + CO KG

unter den Bestell - Nummern:
24 und 28 zu bestellen?
 
Hallo Sammlergemeinde,
bräuchte Euere Hilfe!

Welche Münztypen waren im Prospekt:

Der Reichs - Gold - Münze
HAUSMANN + CO KG

unter den Bestell - Nummern:
24 und 28 zu bestellen?

Gute Frage, auf der Katalogseite, die im Weege 2 abgebildet ist, fehlen diese Nummern. Nr 24 läge zwischen 5 Mk Bayern ( Nr 23 ) und 5 Mk Preussen ( Nr 25 ). Nr 28 käme zwischen 5 Mk Hamburg und 20 Mk Anhalt 1875.
Auf dem ebenfalls abgebildeten Bestellschein, existieren beide Nummern aber.
 
Wie glücklich waren die Hausmannbesitzer mit ihren Schätzen ?

In der ersten Nummer der " Geldgeschichtlichen Nachrichten " ( Januar 1966 ) stellt Willy Fuchs ein paar Betrachtungen zum Erwerb des Augenarztgoldes an, die ich so noch nie gelesen habe: War der Erwerb der Gurken zum Zeitpunkt des Kaufes wirklich so ein gutes Geschäft ?
Fuchs geht von folgenden Zahlen aus.
Per 1965 galten folgende Preise für echte Goldmünzen ( 1 Kg Au = 4501,10 DM)

Österreich ( ofizielle NP )
100 K DM 150,- 9 % über Spot
20 K DM 31,- 13 % über Spot
10 K DM 16,- 22 % über Spot
8 Gul DM 30,- 14 % über Spot
4 Gul DM 16,- 21 % über Spot
4 Duk DM 69,- 11 % über Spot
1 Duk DM 18,- 18 % über Spot

Echtes Reichsgold
20 Mk DM 65,- 103 % über Spot
10 Mk DM 74,- 358 % über Spot
5 Mk DM 300,- 1676 % über Spot

Hausmann
20 Mk DM 60,-
100 Stk 20 Mk a DM 55,-

Interessant ist nun der Wiederverkauf. Wärend die Banken jederzeit eine echte Doppelkrone für DM 60,50 ankauften, blieb dem Besitzer einer Hausmann- Doppelkrone nur der Weg zur Scheideanstalt, wo er lediglich den Feingoldpreis von DM 28,65 pro Doppelkrone erhielt.

Fuchs führt weiter an, Dr. Schmidt sei auf diesen Umstand aufmerksam gemacht worden und bot daraufhin an, jede seiner Doppelkronen für DM 43,. wieder zurückzukaufen. Selbst hierbei enstand einem Goldkäufer also ein höherer Verlust als bei echten Stücken.

Abschliessend schlägt Fuchs vor, sämtliche Hausmann- Kunden sollten ihre dort gekauften Machwerke auf einen Schlag zum Rückkauf anbieten, so könne man " die Gentlemen " in den Konkurs treiben.
 
Hausmann schmidt fälschungen

Ich möchte zu diesem Thema mal meine eigene Meinung zum
Ausdruck bringen.
Nach meiner Meinung war der Mann ein Genie " der zu seiner
Zeit eine Gesetzeslücke ausnutzte und so den Vertrieb seiner
Reichgoldnachprägungen mit seiner Schwester betrieb.
Er war einer der größten Fälscher des 20 Jahrhunderts
neben Kunau " der die angeblichen Hitler Tagebücher schrieb"
über diesen Mann sollte man Mal einen Film drehen wäre
bestimmt ein spannendes Thema zu dem konnte er nachweisen
das selbst Banken Nachprägungen als Originale verkauften zu dieser
Zeit und auch einen Prozeß gegen einige Banken anstrebte
auch gegen die Deutsche Bank "David gegen Goliath" was er
allerdings verlor.
Er stelle seine Nachprägungen so gut her, daß es heute nur
unter enormen technischen Aufwand von vereidigten IHK
Münzprüfern möglich ist Nachprägung vom Original zu unterscheiden
Ich zitiere hier aus einem Spiegel Bericht 44/1962 der dazu folgendes
schrieb

GOLDMÜNZEN Falscher Wilhelm
FINANZEN
Dem Berliner Uhrmacher Ernst Krämer verdankt das Bonner Finanzministerium einen ersten handgreiflichen Erfolg in seinem Bemühen, die Deutsche Mark vor einer gefürchteten Konkurrenz zu bewahren: der Schattenwährung des Goldes.
Auf Antrag des Krämer-Anwalts Eugen von der Linde untersagte das Landgericht Berlin dem Kölner Augenarzt Dr. Karl-Heinz Schmidt, 37, und seiner Schwester Ilona Hausmann in einer Einstweiligen Verfügung, Goldmünzen aus der Kaiserzeiit nachzuprägen, zu verkaufen und für deren Vertrieb zu werben.
Die Geschwister hatten schon vor zwei Jahren die Firma I, Hausmann und Co. KG mit dem Briefkopf-Zusatz "Reichs -Gold-Münze" gegründet. Einziger Zweck des Unternehmens ist es, Goldstücke aus der Wilhelm-Ära mit dem Aufdruck 5 Mark, 10 Mark und 20 Mark nachzuprägen (SPIEGEL 22/1961).
Den Schöpfer des neuen Erwerbszweiges hatte seine Augenarztpraxis in Köln nicht auszufüllen vermocht. Technisches Talent und ein scharfer Blick für Nebenverdienst-Möglichkeiten gaben dem Dr. Schmidt schon vor Jahren die Idee ein, noch intensiver als Banken und Sparkassen den Mythos des goldenen Zeitalters zu nutzen.
Dem Kassenarzt Schmidt hatte der Preisunterschied zwischen Barren- und Münzgold derart ins Auge gestochen, daß er sich nach mühseligen Vorarbeiten darauf verlegte, alte Goldstücke mit bisher unerreichter Präzision selbst zu verfertigen.
Während Barrengold bei Abnahme größerer Mengen schon für fünf Mark je Gramm Feingold (24 Karat) bei den Banken zu haben ist, werden für Münzgold weit höhere Preise gezahlt. So kostet das 1,99 Gramm schwere Fünf -Mark-Stück mit dem Kopf Wilhelms I. bis zu 240 Mark. Der reine Goldwert macht dabei nur 8,06 Mark aus. Kassenarzt Schmidt errechnete, daß er aus einem Kilogramm Barrengold im Wert von rund 5000 Mark für gut 110 000 Mark Goldmünzen mit dem Aufdruck "5 Mark" prägen könne.
Mit seinen sinntigerweise als "Original-Nachprägungen" bezeichneten Münzen vermochte Schmidt mithin die offiziellen Notierungen der Banken beträchtlich zu unterbieten.
Auf den Bankkurs für echte Fünf -Mark-Stücke gewährt Schmidt 50 Prozent Rabatt. Bei einem offiziellen Preis von 240 Mark können Hausmann-Kunden die Nachprägungen für 120 Mark plus Portokosten und Versicherung erwerben.
Bei den 10 und 20-Mark-Stücken aus der Kaiserzeit sind die Gewinne freilich geringer: die offiziellen Kurse betragen zur Zeit 60 Mark für das 10 -Mark-Stück sowie 78 Mark für das 20 -Mark-Goldstück. Die Goldwerte betragen 16,11 Mark und 32,22 Mark. Immerhin bleiben für den Präger mehr als 100 Prozent Profit übrig.
Die bundesdeutschen Goldhamster entwickelten einen derartigen Appetit auf Schmidts Pseudo-Kreationen, daß der Kölner Augenarzt in einem Nebengelaß seiner Behausung einen Fernschreiber Installieren mußte. Für seine Werkstatt beschaffte er eine sieben Tonnen schwere Presse, die in der Minute 110 Münzen zu prägen vermag. Schmidt: "Morgens bin ich in der Praxis und abends an der Presse." In seiner Werbung strich Schmidt besonders heraus, daß seine Dukaten von den echten Münzen praktisch nicht zu unterscheiden seien.
Je schneller freilich Ticker und Prägepresse ratterten, desto lauter schnaubten die Bankiers und die Beamten des Bundesfinanzministeriums. Finanzminister Starke und sein Münzreferent Ullmann befürchteten das Aufkommen einer goldenen Nebenwährung, und die Banken bangten um ihr Münzgeschäft, das ihnen alljährlich einen Umsatz von 500 Millionen Mark verschafft. Bei ihrer Suche nach rechtlichen Möglichkeiten, dem Kölner Goldesel das Präge-Handwerk zu legen, hatten sich die Schmidt-Gegner lange auf die sogenannte Medaillenverordnung aus dem Jahre 1928 gestützt. Sie verbietet das Nachprägen von Münzen, die "auf Grund reichisgesetzlicher Bestimmungen außer Kurs gesetzt sind". Nachprägungen sind nur dann erlaubt, wenn die Münzen "mittels einer festen metallischen Verbindung einen Bestandteil anderer Gegenstände bilden" (Schmuck).
Allerdings erwies sich die Medaillenverordnung als mangelhafte Handhabe, die Kölner Goldmine zu verstopfen. Die Verordnung, deren Gültigkeit zudem umstritten ist, bedroht Zuwiderhandlungen nur mit 150 Mark Geldstrafe.
Erst der Berliner Uhrenhändler Krämer wußte Abhilfe. Nachdem Minister Starkes Münzreferent Ullmann den Berliner in detaillierten Schreiben rechtlich belehrt hatte, ließ Krämer seine Einstweilige Verfügung los. Dabei zielte sein Antrag nicht so sehr auf die Verletzung der Medaillenverordnung; vielmehr stützte sich der Berliner Juwelier erstmals auf das Rabattgesetz, das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb sowie auf die einschlägigen Betrugsbestimmungen in Zivil- und Strafrecht.
Obwohl Schmidts Reichs-Gold-Münze ihre Erzeugnisse als Nachprägungen ausgebe, so von der Linde, sei es nicht ausgeschlossen, daß dubiose Kunden sie als echte Münzen zum Bankkurs an Unwissende weiterveräußerten. Mithin leiste Schmidt dem Betrug Vorschub.
Schließlich brachte Schmidt-Kontrahent Krämer vor, eine Täuschung der Käufer sei schon dann zu sehen, daß der Kölner Augenarzt seinen Kunden in Werbeanzeigen eine wertbeständige Kapitalanlage suggeriere. Tatsächlich aber, so Kläger Krämer, "ist eine unechte Münze niemals eine Kapitalanlage, weil sie keinen Handelswert... hat". Schmidts Münzen seien vielmehr nur das Gold wert, aus dem sie gemacht seien.
Das Landgericht Berlin gab dem Antrag Krämers statt und verbot dem Kölner Augenarzt in erster Instanz, seine Nachahmungen weiterhin unter die Bundesbürger zu bringen.
Selbst wenn dieses Urteil im Widerspruchsverfahren vor dem Berliner Kammergericht bestehen sollte, können die Goldsparer künftig nicht darauf hoffen, vor Falsifikaten geschützt zu sein. Schmidt kann durch Eideszeugen beweisen, daß ein großer Teil der von den Banken als echt angebotenen Goldmünzen ebenfalls Nachahmungen sind. So sind italienische Nachprägungen bereits seit Jahren in der Bundesrepublik in Umlauf und werden von den Banken zum offiziellen Preis an die Kunden veräußert.
Diesen Nachweis führte Schmidt durch Testkäufe bei
- der Stadt-Sparkasse Gelsenkirchen,
- der Kreissparkasse Düsseldorf,
- der Rheinischen Girozentrale und
Provinzialbank,
- der Dresdner Bank in Essen,
- der Deutschen Bank in Bonn und
- der Städtischen Sparkasse Bonn.
Von insgesamt 37 bei diesen Instituten eingekauften - und angeblich echten - Münzen erwiesen sich unter Schmidts Mikroskop 22 als Fälschungen.
In Schmidts Kundenkartei sind überdies eine ganze Anzahl kleinerer Sparkassen vermerkt, die zu den Abnehmern seiner Irritationen zählen.
Mit Rücksicht auf eine weiterhin gute Geschäftsverbindung möchte Schmidt die Namen dieser Institute allerdings nicht preisgeben.
Wilhelm II.-Münze
Für Goldhamster...
Münzpräger Schmidt
... Imitationen vom Augenarzt



DER SPIEGEL 44/1962
 
Er stelle seine Nachprägungen so gut her, daß es heute nur
unter enormen technischen Aufwand von vereidigten IHK
Münzprüfern möglich ist Nachprägung vom Original zu unterscheiden
Ich zitiere hier aus einem Spiegel Bericht 44/1962 der dazu folgendes
schrieb

Hausmann ist schon interessant, aber die Behauptung, nur Fachleute mit aufwendigen Spezialverfahren könnten seine Fabrikate von echten Reichsgoldmünzen unterscheiden , ist ein Mythos.
 
Zu dem Mythos noch von mir mal eine Frage, hat er eigentlich weiterhin seine Augenarztpraxis betrieben? Also nebei zur Münzproduktion?

Je mehr ich darüber nachdenke, ein Mann allein soll diese Masse an Schmidt-Hausmann Stücke hergestellt haben? Da ist doch der Wurm drin.
Dann die gleichen Verkaufsprospekte wie die Goldwarenfabrik Josef Dzenis. Mittlerweile stelle ich mal die Hypothese in den Raum das Schmidt eigentlich einen Großteil der ihm zugeschriebenen Stücke vielleicht von Denzis bezogen hat.
 
Zu dem Mythos noch von mir mal eine Frage, hat er eigentlich weiterhin seine Augenarztpraxis betrieben? Also nebei zur Münzproduktion?

Je mehr ich darüber nachdenke, ein Mann allein soll diese Masse an Schmidt-Hausmann Stücke hergestellt haben? Da ist doch der Wurm drin.
Dann die gleichen Verkaufsprospekte wie die Goldwarenfabrik Josef Dzenis. Mittlerweile stelle ich mal die Hypothese in den Raum das Schmidt eigentlich einen Großteil der ihm zugeschriebenen Stücke vielleicht von Denzis bezogen hat.

So ähnlich argumentiert Weege ja auch ( siehe dort und weiter oben in diesem Thread ). In einem Zeit- Artikel vom Anfang der 60er Jahre heisst es " tagsüber betreibt er seine Praxis, abends... " Aber das muss nichts heissen, hier kann es sich auch um ein Stilmittel handeln. Ob beide Erwerbszweige miteinander zu vereinbaren waren, hängt sicher auch damit zusammen, wieviel Mitarbeiter Schmidt hatte. Beim Münzeln musste er sicher nicht persönlich anwesend sein, in seiner Praxis hingegen schon.
 
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