Gute Frage. Mich würde auch mal interessieren, wie er sich eine Ligitimität als „Erbe“ der Hohenzollern ableiten wollte. Schließlich sollte der dreizehnte Heinrich offensichtlich deutscher Kaiser werden. Von wessen Gnaden? Gottes Gnaden... ???
Ganz einfach: Es war doch im Deutschen Bund ganz klar geregelt, das es eine Fürstenhierarchie gibt, mit einem Kaiser an der Spitze, und dann darunter diverse Könige, Grosherzöge, Kurfürsten, Herzöge, Landgrafen und dann ganz am Ende vor dem einfachen Volk kamen die Fürsten.
Da Österreich nicht mitgetan hatte, wurde der Deutsche Kaiser aus den verbliebenen Fürsten gewählt.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass wenn das Haus Hohenzollern ausgestorben wäre oder abgedankt hätte, das nächste Haus in der Reihenfolge den Kaiser hätte stellen können (vorbehaltlich einer Wahl), also vermutlich dann Bayern, Sachsen und Württemberg nach Größe / Einfluss. Danach dann dann entsprechend die Grosherzöge aus Baden, Hessen, Meck-Schwerin, Meck-Strelitz, Oldenburg und SWE,; bzw. die Herzöge zu Anhalt, Braunschweig, Sachsen-Altenburg, Sachsen Coburg Gotha und Sachsen Meiningen. Und wenn die auch alle nicht mehr verfügbar gewesen wären, dann wären wohl die Fürstenhäuser an der Reihe gewesen, und Reuß war da vermutlich nicht an erster Stelle. Die hatten ja nix, und haben ein paar Dörfer im Hinterwald regiert.
Nach der Schwurbellogik haben alle Häuser die weiter vorne in der Berechtigungsliste standen ja abgedankt und sind nicht willens das wieder zu ändern, damit rückt Reuß nach vorne...
Sowohl Reuß älterer Linie als auch jüngerer Linie haben zwar auch abgedankt, aber was wäre eine Schwurblerlogik ohne große Löcher...
Der geneigte Schwurbler erkennt sofort, dass die ältere und jüngere Linie die damals regiert (und ganz kaisertreu noch vor den meisten anderen Reichsfürsten abgedankt) haben bereits lange offiziell ohne direkte männliche Nachkommen ausgestorben sind. Aber wohlweislich bereits 1692 hat sich eine Nebenlinie Reuß-Köstriz abgespalten, die hatten zwar nix zum Regieren, waren aber trotzdem Grafen und später Fürsten und wurden halt so von den Verwandten mit dem Geld der Steuerzahler durchgefüttert, sozusagen eine Art Transfergeldempfänger (erste Legitimation!). Da sie nicht regiert haben hat Haus Reuß-Köstriz also auch NIEMALS irgendwo abgedankt und ist daher berechtigt zu regieren!
Nach dem Aussterben der älteren Linie hat man sich 1930 dann den Nachnamen Prinz Reuß (bzw. Prinzessin Reuß) selbst verliehen, da nur noch das Haus Reuß-Köstriz übrig war und man ja doch mit der jüngeren Linie verwandt war. 3. Legitimation, denn als Prinz muss man ja regieren!
Dann hat noch Hermine Reuß als reiche Witwe ja 1922 den Kaiser Wilhelm geheiratet (4. Legitimation) und dann auch noch mit den Nazis sympathisiert (5. Legitimation).
Das muss doch reichen, aber auch wirklich JEDEN Deutschen zu überzeugen dass Heinrich xiii der rechtmäßige Kaiser ist, sobald er den Reichstag an der Spitze der 25 Vollidioten von der traurigen Gestalt betritt...
Und wenn die Revolution in Deutschland nicht sofort klappt, Eleonore von Reuß war mal Königin von Bulgarien, und eine Sängerin von ABBA ist durch Heirat auch Mitglied im Haus Reuß (auch wenn dieses den Schwurbler schon von zumindest einer Wikipediaseite getilgt hat), da kann sicherlich auch noch Schwurbeltechnisch eine Doppelmonarchie Bulgarien-Schweden konstruiert werden...
Das witzige ist: Weil Heinrich XIII eine Iranerin geheiratet hat, hat er schon vor seinem fehlgeschlagenen Umsturzversuch einmal gegen das Hausgesetz verstoßen, und sofern er Nachkommen hat, sind diese nicht mehr erbberechtigt. Technisch gesehen wird also die dümmere Linie damit nur maximal einen Vertreter haben.