Römische Münze: Genauere Bestimmung

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Hallo,
ich habe vor einiger Zeit eine alte Münze gefunden und versuche jetzt herauszufinden, um was für eine es sich genau dabei handelt.
Die Münze hat einen Durchmesser von 2cm und wiegt 1,9g .
Auf der einen Seite der Münze ist ein Kopf zu sehen auf der anderen wahrscheinlich eine stehende Person (ist nicht so genau zu erkennen).
Weiterhin steht auf der Kopfseite IMPCONSTHNTINIISFIHIIC.
Auf der anderen Seite stehen neben der Personen die Buchstaben A und X übereinander. Rechts neben der Person ein F. Von der äußeren Schrift ist COMIT zu erkennen.

Nachdem ich den Beitrag von Don Carleone gelesen habe gehe ich davon aus, dass es sich um eine Siliqua handelt.

Habe noch 2 Bilder hinzugefügt. Hoffe man kann genug erkennen.
Würde mich sehr freuen, wenn ihr mir genaueres zu der Münze sagen könntet.
 

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........gehe ich davon aus, dass es sich um eine Siliqua handelt

@ Chris
Siliqua ist eine Silbermünze. Deine Münze sieht eher nach Kupfer bzw. Bronze aus. Dann ist es ein Follis. Die Münze ist von Konstantin I., auch Konstantin der Große genannt. Er war von 306 bis 337 römischer Kaiser.
Avers: Konstantin als Augustus, IMP CONSTANTINVS PF AVG
Revers: Gott Sol, der den Globus in der Hand hält, SOLI INVICTO COMITI
Den Prägeort erkennt man an den zwei oder drei Buchstaben zu Füßen des Gottes Sol. Ich rate mal: PTR (?), dann wurde die Münze in Treveri (Trier) geschlagen.
 
Schon mal vielen Dank für die Antwort. :respekt:

Die Buchstaben unterhalb des Gottes Sol sind kaum zu erkennen. Ich meine aber es wären nur 2, der 2. Buchstabe ist wahrscheinlich ein T, der erste Buchstabe sieht nach einem A aus. Wäre so eine Konstellation möglich? Gibt es villeicht ähnliche?
Und was bedeuten die Buchstaben rechts und links des Gottes Sol?
 
Und was bedeuten die Buchstaben rechts und links des Gottes Sol?

Bei einer Kombination von zwei Buchstaben für die Münzstätte - wobei der zweite ein T ist - fallen mir auf Anhieb nur ein:

RT für Rom und ST oder TT oder PT für Ticinum.

Bei der Bedeutung der Buchstaben links und rechts im Feld wird es schon komplizierter.

Diocletian hat 294 n. Chr. eine umfassende Münzreform eingeführt. Jede Münzstätte erhielt ein eigenes Kürzel und jede Officina wurde mit einem oder mehreren Beizeichen durchbuchstabiert. Officinae waren die Werkstätten, in denen jeweils eine Mannschaft prägte. Daneben erscheinen im Laufe der Zeit noch weitere Buchstabe und Symbole wie Sternchen, Kringl, Ranken, etc. etc., und zur weiteren Verwirrung haben oströmische Prägestätten griechische Buchstaben verwendet. Und um es noch kniffliger zu machen, wurden gelegentlich auch Buchstaben aufgeprägt, die nicht unmittelbar mit der Münzstätte zu tun hatten, z.B. SM für Sancta Moneta.

Die römischen Behörden konnten allerdings mit diesem System feststellen, wer, wann und wo Münzen in Umlauf gebracht hat. Häufig lässt sich sogar das exakte Jahr der Emission feststellen.

Du siehst schon, für den wissbegierigen Sammler ergibt sich mit diesem Buchstabensalat ein weites Feld für eigene Forschung und dabei kann man auch noch eine Menge erfahren über Verwaltung, Organisation und Struktur des römischen Staatswesens.
Viel Spaß
 
Danke nochmal. Dann fang ich mal an zu forschen:)
Wenn noch jemand etwas zu meinen Fragen weiß, freue ich mich über weitere Antworten. Ansonsten werde ich selbst mal schreiben, falls ich etwas Interessantes in Erfahrung bringe.
 
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