Sammlermünzen als Wertanlage (und Hobby)

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Hallo,

über Bullionmünzen bin ich nun auch auf Sammlermünzen aufmerksam geworden und möchte mich gern näher mit dem Thema beschäftigen.

Könnt Ihr mir Literatur (Bücher, Blogs, Threads etc.) empfehlen, wo ich mich etwas mehr einarbeiten kann?

Wie steht Ihr grundsätzlich zum Thema "Sammlermünzen als Wertanlage"?

Hauptsächlich investiere ich mein Kapital in Aktien und das soll auch so bleiben. Sowohl die Bullionmünzen als auch ggf. Sammlermünzen wären also nur eine geringe Beimischung.

Würde mich über Feedback sehr freuen :)

Viele Grüße
Sven
 
Sammlermünzen sind - wie es der Name schon verrät - hauptsächlich ein Produkt für Sammler.
Hier muss zwischen verschiedenen Arten von Münzen unterscheiden werden:
- Münzen in sehr großen Auflagen, die zum Nennwert über Banken bezogen werden können. Hier ist keine Wertsteigerung zu erwarten, es entsteht aber auch kein wirklicher Verlust, da die Münzen jederzeit zum Nennwert wieder eingezahlt werden können.
- reine Sammlerprodukte, die deutlich über dem Nennwert von den staatlichen Ausgabestellen verkauft werden. Die Wertentwicklung ist hier nicht absehbar, allerdings ist das Risiko groß, den Kaufpreis bei einem Verkauf nicht wieder rein zu bekommen
- Quasi-Buillon-Münzen, also historische und moderne Gold- und Silbermünzen, die um den Schmelzpreis herum gehandelt werden. Hierzu zähle ich zum Beispiel die 100 Euro-Stücke aus Deutschland im Gewicht einer halben Unze Gold, aber auch häufig vorkommende Silbermünzen wie 5 DM, 2 und 5 Reichsmark, 1/2 und 1 Mark Kaiserreich oder Goldstücke wie 20 Mark Preußen und 20 Franc Frankreich.
Bei den älteren Münzen ist es grundsätzlich eher möglich, dass sich mit der Zeit für seltenere oder besser erhaltene Münzen ein größerer Markt entwickelt. Allerdings werden hier jetzt schon teils recht bedeutsame Aufschläge von Sammlern gezahlt
- historische Münzen (im Grunde alle Münzen vor 1945) sind natürlich ein Gebiet, dass schon eher den Sammlern vorbehalten ist, da es hier unzählige Kleist-Kategorien gibt, in die man sich mühevoll einarbeiten muss. Hier ist allerdings auch die Gefahr für den Laien am größten, erstmal kräftig Lehrgeld zu bezahlen, wenn man auf eine Fälschung hereinfällt oder die Erhaltung der Münzen noch nicht richtig einschätzen kann und dementsprechend zu viel bezahlt. Die Wertzuwächse in beliebten Gebieten wie den Silber- und Goldmünzen des Kaiserreiches oder bei altdeutschen Taler können sich aber gerne sehen lassen.
- von modernen Medaillen und generell allen Produkten, die von aggressiv werbenden Münzhandelshäusern angeboten werden oder mit dem Versprechen auf Wertsteigerung verkauft und vermarktet werden, unbedingt die Finger lassen. Die Ware ist auf dem Zweit-Markt unverkäuflich, also wertlos
 
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Ansonsten bist du hier im Forum schon goldrichtig, hier haben sich sehr freundliche und kompetente Sammler versammelt, die mit der Zeit tausende von interessanten und fundierten Beiträgen geschrieben haben.
Wenn dir als etwas unter den Nägeln brennt, scheu dich nicht einfach einen neuen Thread zu eröffnen. Dir wird hier schnell und kompetent geholfen werden.
Ansonsten hier einfach mal ein bisschen stöbern und dich einlesen, wenn du ein Gebiet gefunden hast, aus dem du dir gut vorstellen kannst, Münzen zu sammeln oder eben ein solches Gebiet suchst.
 
Super, vielen Dank für deine schnelle und ausführliche Einschätzung!

"Moderne/Neue" Münzen interessieren mich eher weniger. Maximal Sonderauflagen wie den Krügerrand 2017 als 50-jähriges Jubiläum. Mit einer Auflage von 100.000 handelt es sich hier aber wahrscheinlich (noch) nicht um ein besonderes Sammlerobjekt.

Spannend finde ich vor allem Münzen aus dem deutschen Kaiserreich. Allerdings bin auch noch am Anfang meiner Recherche, das kann sich also auch noch ändern bzw. erweitern :)

Macht es (als Anfänger) Sinn, direkt gegradete Münzen (NGC/PCGS) zu kaufen?
 
Spannend finde ich vor allem Münzen aus dem deutschen Kaiserreich. Allerdings bin auch noch am Anfang meiner Recherche, das kann sich also auch noch ändern bzw. erweitern :)

Macht es (als Anfänger) Sinn, direkt gegradete Münzen (NGC/PCGS) zu kaufen?


Kaiserreich ist nicht verkehrt. Habe vor 4 Jahren bspw. 20 Märker in Gold regelmäßig für 250€ das Stück bezogen. Gerade liegen die bei 380€ das Stück. Das heißt, der Sammleraufschlag auf den Goldpreis ist parallel zum steigenden Goldpreis mitgezogen.

Zum Grading: Wer gegradet kauft, kauft teuer aber sicher. Also ungegradet kaufen und graden lassen ist die Zauberformel. Aber dazu gehört eine Menge Wissen, vor allem was Erhaltungseinschätzung angeht. Und das bezieht man nicht aus Katalogen, sondern aus der Praxis.
 
"Moderne/Neue" Münzen interessieren mich eher weniger. Maximal Sonderauflagen wie den Krügerrand 2017 als 50-jähriges Jubiläum. Mit einer Auflage von 100.000 handelt es sich hier aber wahrscheinlich (noch) nicht um ein besonderes Sammlerobjekt.

Die silbernen Unzen haben eine Auflage von 630.000 Stück und werden tatsächlich deutlich über Spot gehandelt, ist aber auch eine Ausnahme bei dieser Auflagenhöhe. Es war der erste Silberkrügerrand und dann mit Jubiläum-Privy, in der Tat weltweit gefragt und gehandelt.

Spannend finde ich vor allem Münzen aus dem deutschen Kaiserreich. Allerdings bin auch noch am Anfang meiner Recherche, das kann sich also auch noch ändern bzw. erweitern :)

Da kann ich Dir nur den Katalog von Kurt Jaeger ans Herz legen, die Bibel der Deutschlandsammler ab 1871. Dort findest du eigentlich schon eine Masse an wichtigen Infos!
 
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Zum Grading: Wer gegradet kauft, kauft teuer aber sicher. Also ungegradet kaufen und graden lassen ist die Zauberformel. Aber dazu gehört eine Menge Wissen, vor allem was Erhaltungseinschätzung angeht. Und das bezieht man nicht aus Katalogen, sondern aus der Praxis.
Ok, verstehe. Danke für die Info!

Die silbernen Unzen haben eine Auflage von 630.000 Stück und werden tatsächlich deutlich über Spot gehandelt, ist aber auch eine Ausnahme bei dieser Auflagenhöhe. Es war der erste Silberkrügerrand und dann mit Jubiläum-Privy, in der Tat weltweit gefragt und gehandelt.
Hatte da eher die Goldmünze (1oz) ins Auge gefasst. Die gibt es aktuell für knapp 1,7k und damit nur unwesentlich über Standard-Bullionmünzen-Kursen. Das würde ich dann aber trotzdem eher der "Klasse" Anlagemünzen zurechnen.

Da kann ich Dir nur den Katalog von Kurt Jaeger ans Herz legen, die Bibel der Deutschlandsammler ab 1871. Dort findest du eigentlich schon eine Masse an wichtigen Infos!
Danke für den Tipp. Liegt im Warenkorb :)
 
Willkommen im Forum und viel Spaß beim Stöbern in den Kaiserreichthreads.
 
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