Sammlung Graichen - numis nr1

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eventuell gibt es schon einen thread zu diesem Thema:

in der Auktion 430/431 Ende April 2020 bei Busso Peus wird die Varianten- und Fehlprägungen
Sammlung des ehemaligen Foren Mitglieds Burkhard Graichen alias numis nr 1 (verstorben Ende 2021)
versteigert. Hier der Text des Auktionshauses

Im Bereich der Weltmünzen soll zunächst dem chronologischen Ablauf vorgegriffen werden, um die bedeutende Slg. Burkhard Graichen, mit Proben, Abschlägen und Verprägungen vorzustellen. Viele der hier angebotenen und vom Sammler mit Akribie zusammengetragenen Münzen dürften Unikate sein oder nur in ganz wenigen Exemplaren existieren, so dass hier wohl eine einmalige Chance besteht, seiner Sammlung das eine oder andere wirklich exklusive Stück hinzuzufügen. Der Ende des Jahres 2021 überraschend verstorbene Burkhard Graichen sammelte seit 1967 überwiegend Abweichungen deutscher Kleinmünzen nach 1871 und dies mit einer wohl einmaligen Aufmerksamkeit und auch zeitlichem wie finanziellen Aufwand. Wir sind stolz, diesem leidenschaftlichen und im positivsten Sinne obsessiven Sammler in unserer Auktion ein Andenken bewahren zu können. Hier seien nun einige Höhepunkte der durchweg moderat getaxten Sammlung erwähnt: Geplantes Königreich Polen: zwei 5 Fenigów-Münzen 1917, bzw. 1918, jeweils gekoppelt mit Kehrseiten deutscher Reichskleinmünzen. Weimarer Republik: eine nicht bekannte Stempelkopplung zweier Karl-Goetz Motivproben 1925 zu 3 Mark in Platin. Allierte Besetzung: 10 Pfennig 1947 mit “slawischer 7“. Bundesrepublik: Eine experimentelle 2 DM-Münze 1955 J mit vergrößertem Stempel geprägt, 2 Pfennig 1967 J mit kupferplattiertem Eisenkern. DDR: Prototyp 1949 A zu J. 1504.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, das ist offenbar an mir vorbei gegangen, dass er verstorben ist. Wurde das hier schon mal thematisiert? Bin gerade etwas sprachlos!
 
Das war damals eine echt lohnenswerte Ausstellung, und wir konnten sie zusammen mit Burkhard anschauen.
Er war schon ein kleiner "Spinner", kein Auto, kein Urlaub, kein Fernseher, seine Frau und er haben sich nichts geleistet.

Burkhard war auch sichtlich stolz.
Es waren einige dabei und auf den Bildern (Seite 1), die heute nicht mehr im Forum aktiv sind.



 
Zuletzt bearbeitet:
Obwohl ich die älteren Infos zu und von Burkhard früher nur gelegentlich gelesen habe, macht mich diese aktuelle Mitteilung doch sehr nachdenklich und traurig. Wie alt ist Burkhard denn geworden? Auf den Bildern in dem älteren Thread wirkt er doch noch ganz jugendlich.

So ist denn plötzlich ein Lebenswerk "herrenlos". Bleibt zu hoffen, dass es in Gänze erhalten bleiben kann und nicht wahllos zerpflückt wird.

Mir wird es wohl wie viele hier gehen, wenn sie an ihre eigene Sammlung und deren späterer Zukunft denken ... - hmmm. :confused:
 
Er war schon ein kleiner "Spinner", kein Auto, kein Urlaub, kein Fernseher, seine Frau und er haben sich nichts geleistet.
Hier ein schöner Artikel zu seiner "Lebensweise".

Auf den Bildern in dem älteren Thread wirkt er doch noch ganz jugendlich.
Laut meinem Link zum Presseartikel sollte er Jahrgang 1956 gewesen sein.
 
Ohne dem Verstorbenen zu nahe treten zu wollen: Diese oben beschriebene Lebensweise ist nichts für mich - da verzichte ich gerne auf die eine oder andere Münze - Hobby hin oder her!
 
Am 16.07.2021 schrieb Burghard seinen letzten Forumsbeitrag :

Das habe ich als Kopie bekommen und möchte es euch nicht vorenthalten:

Fritzchen und der Geburtstag der Vaters:

Fritzchen bekommt als Hausaufgabe das Aufsatzthema: "DER GEBURTSTAG DES VATERS" .
Zusammengesetzte Wörter sollen vermieden werden. Fritzchen schreibt also:

Gestern war der Tag der Geburt meines Vaters. Schon früh am Morgen bereitete Mutter das herrliche Essen des Festes vor. Meine Schwester reinigte gerade mit dem Sauger des Staubes den Teppich des Persers, als es klingelte; der Bote der Post brachte einen Brief der Eile. Er war von meiner Tante aus dem Dorf Düssel. Sie schrieb, sie könne nicht kommen, denn sie liege im Hause der Kranken und sei am Darm des Blinden operiert.

Bald traf schon der erste Besuch ein, eine Schwester des Zwillings meines Vaters. Auch mein Onkel des Paten Paul erschien, der zur Feier des Tages eine rote Nelke des Bartes in seinem Loche des Knopfes trug. Um 12 Uhr gab es dann das herrliche Mahl des Mittags: Suppe des Schwanzes des Ochsen, Fleisch des Rindes, Kartoffeln des Salzes, dazu Salat des Kopfes, Bohnen des Wachses und Kohl der Blumen. Am schönsten aber war die Bombe des Eises, die meine Mutter aus dem Schrank der Kühle nahm. Nach dem Mahl des Festes unterhielten wir Kinder die Erwachsenen mit Liedern des Volkes und Witzen der Treppe. Mein Bruder spielte auf dem Klavier des Schiffers, wobei ihn meine Schwester auf der Flöte des Blockes begleitete. Dann kam noch mehr Besuch. Die Brüder des Kegelns meines Vaters und die Kapelle der Wehr des Feuers, die einige flotte Lieder des Rheins spielten.

Am Nachmittag gab es dann Kaffee der Bohnen, dazu Milch der Büchse und Zucker des Würfels. Es gab Kuchen des Sandes und des Marmors, Torten des Obstes, Nüsse des Pfeffers, Beutel des Windes und viel Sahne des Schlages. Dann brachte Mutter noch Stiche der Bienen und viele Küsse der Neger. Es war klar, daß nach diesen Genüssen viele unser Klosett des Plumpses aufsuchen mußten.

Nach dem Kaffee machten wir einge Spiele der Gesellschaft. Zum Brot des Abends gab es dann Salat der Kartoffeln und der Heringe, Fleisch der Welle und Schnittchen der Wurst der Leber und des Blutes. Wer wollte, konnte auch Würstchen der Brühe und Senf der Löwen haben. Dazu gab es Bier des Bockes und speziell für die Männer Wasser der Kirschen von den Wäldern der Schwarzen. Wir Kinder bekamen den Saft der Beere des Johannis.

Leider sah Vater schon bald auf seine Uhr des Bandes. Wir mußten ins Zimmer der Kinder. Ich schlüpfte in meinen Anzug des Schlafes. Unser Jüngster, Halter des Stammes, kam erst noch auf den Topf der Nacht und dann in sein Bett der Gitter. Dann krochen wir unter die Decke der Steppe und schliefen bald wie die Tiere der Murmel.

Am anderen Morgen krähte schon früh unser Hahn der Zwerge auf dem Haufen des Mistes vor dem Fenster des Zimmers des Schlafes. Mein Vater hatte Jammer der Katze und Mutter einen Kopf des Brummens. Vater spürte Brennen des Sodes. Beide schluckten Tabletten des Spaltes und ein paar Tropfen der Melisse der Frau des Klosters. Vater verzog sich dann mit der Bürste der Zähne und dem Tuch der Hand ins Zimmer des Bades.

Nach dem gemeinsamen Stück der Frühe ging Vater zur Stelle seiner Arbeit und wir Kinder alle in die Schule der Hilfe.

Gern denke ich noch immer an den Tag der Geburt meines Vaters zurück.....:lachtot:


Ende. Fertig. Das wars. Im Bekanntenkreis haben wir Tränen gelacht.
Einige Jahre belebte er das Forum auch mit seiner Rätselecke.

Es ist sehr schade, daß er so früh von uns gehen musste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mit Burkhard einige Gespräche geführt, es war nicht einfach, er lebte in seiner eigenen Welt.

Seine Frau hat sich nicht für Münzen interessiert, sie hatte es nicht leicht.
 
Ich habe seine Beiträge gerne gelesen, sein Sammelgebiet war und ist für mich aus Zeit- und Kostengründen unerreichbar.
Danke für die Links zu der Sammlung - nachdem ich die Bilder gesehen habe, finde ich es schade, dass dieses einmalige Stück deutscher Münzgeschichte wohl im April auseinander gerissen wird und nicht in ein Museum geht.
 
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