Der große Vorteil bei Barzahlung ist, dass man genau sieht was man hat. Wenn das weg ist, kann man bis zur Neubeschaffung von Bargeld nichts mehr ausgeben. Wenn man elektronisch zahlt mit EC Karte wird vom Bankkonto abgebucht. Da kann man in der Regel mehr ziehen als man hat, wo der Geldautomat bereits dicht machen würde nimmt die EC Karte noch 1-2 Tage Versatz (selbst bei Rücklastschrift wegen Unterdeckung hat man erst mal die Ware und dann Probleme wegen der Rücklastschrift). Am Problematischsten sind die Kreditkarten. Heute eine größere Anschaffung bezahlt, Abrechnungszeitraum Januar schon vorbei, wird also erst Ende Februar auf der Rechnung erscheinen und dann irgendwann Mitte oder gar Ende März vom Konto gebucht. Nach fast 2 Monaten denkt man da ja nicht mehr dran und es kommt als "Überraschung". Wer immer mit Kreditkarte zahlt fährt selbst bei immer gerade ausgeglichenem Konto (man kann ja alles ausgeben und muss nichts zurücklegen...) quasi mit 6-8 Wochen im Minus, ohne es eigentlich zu merken. Wenn man dann mit einer Notsituation konfrontiert ist (Autounfall, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Wasserrohrbruch etc.) hängt man sofort in den Schulden und kommt nicht mehr so schnell heraus, weil gerade Überziehungskredite und Kreditkartenschulden von den aktuellen Niedrigzinsen nicht wirklich betroffen sind. Dann arbeitet man quasi nur noch für die Bank.
Wer das (und den verbundenen Stress) vermeiden will, zahlt eben bevorzugt bar, und lässt die Finger von Krediten (insbesondere Konsumkrediten für Unterhaltungselektronik oder Autos). Und wer ganz schlau ist lebt immer eine Nummer kleiner als das aktuelle Einkommen bei Maximalausnutzung erlauben würde. So kann man in wenigen Jahren eine für die eigenen Lebensverhältnisse ordentliche Rücklage für schlechte Zeiten aufbauen (nur 5% vom Nettoeinkommen kann nach 5 Jahren ein ganzes Quartal überbrücken, ohne Einschränkungen zum gewohnten Lebensstandard, wenn man 10% schafft, hat man ein halbes Jahr Polster, wobei das je nach Einkommen schon ungleich schwerer sein kann als 5%). Bei der nächsten Lohnerhöhung kann man ja dann etwas mehr ausgeben, aber trotzdem weiterhin eine Nummer kleiner leben bei den Ausgaben insgesamt.