Ach, du siehst das zu schwarz/weiß. Der Ursprung der Geschichte ist ja die Tatsache, dass Fauen in gesellschaftlicher, beruflicher und/oder finanzieller Hinsicht eher benachteiligt sind. Das ist ja wohn nicht zu leugnen. Die Verfechter sagen, dass diese Benachteiligung mit der Sprache anfängt. Kann man nachvollziehen, ist aber nicht erwiesen. Aber dahinter einen ideologischen oder gar politischen Kampf zu sehen, halte ich persönlich für ziemlich paranoid.
Dass Frauen "gesellschaftlich" benachteiligt waren, ist klar, dass sie es heute noch sind, wäre zu diskutieren.
Beruflich und finanziell hängen zusammen, und die Gründe sind vielschichtig und nicht allein auf "gläserne Decken" zurückzuführen.
Dass das Ganze mit Sprache anfängt, und all diese Frauen einen messbaren Nachteil dadurch haben, dass man "Kunde" statt "Kundin" sagt, halte ich für ausgemachten Blödsinn und Augenwischerei. Es ist ein Zusammenspiel von gesellschaftlichen Normen, Tendenzen zu Lebensentscheidungen und Berufswahlen und vielem vielem mehr. Keiner Frau wird es dadurch weltlich besser gehen, dass man "Kund*in" schreibt.
Und wenn du den ideologischen Kampf mal erleben willst, dann musst du nur an eine von dir bevorzugte Uni gehen, welche Gender Studies als Studieninhalt anbietet. Ich habe es dort gezwungenermaßen durch meinen Modulplan mitmachen müssen und insgesamt vier Prüfungen in zwei Modulen Gender Studies absolvieren müssen. Die verschiedenen Dozentinnen (Männer gabs ja nicht) haben sich in Puncto Radikalität, Kompromisslosigkeit und unterschwelligem Männerhass (glaubt es oder nicht) gegenseitig dauerhaft versucht zu überbieten, um die Relevanz des eigenen Sachgebietes zu rechtfertigen und Forschungsgelder und somit die nächste Finanzierung der eigenen Stelle zu erhalten.
Es ist in verschiedenen "Dunstkreisen" wie im Journalismus und im universitären Umfeld ganz sicher ein ideologischer Kampf gegen den vermeintlichen Gegner, welcher wahlweise mal der "CIS-Mann", oder einfach der Konservative ist. Und all das wirkt sich dann letztendlich auch auf die Politik aus. Wer ein TAZ-Abo hat, wird doch mit so etwas quasi wöchentlich bombardiert
