Schluß mit dem Gender-Unfug

Ganz dolle daraus "Gästin" :wut: :lachtot:

Der Wahnsinn beschränkt sich ja nicht nur auf Gendern. Siehe WDR und Fasnetwiederholung von vor 10 Jahren.

Nun nur noch geschnitten in der Mediathek.

Wir gehen eine ganz böse Richtung in diesem Land.
 
Ganz dolle daraus "Gästin" :wut: :lachtot:
Das zugrunde liegende Problem ist allerdings nicht neu und gilt für viele Wörterbücher: Sind sie eher präskriptiv - geht es also darum, Normen zu setzen - oder eher deskriptiv im Sinne einer Wiedergabe des Sprachgebrauchs? Ein klassisches Beispiel: Auf "wegen" folgt üblicherweise ein Genitiv (wegen des Regens), in der Alltagssprache kommt aber auch der Dativ vor (wegen dem Regen). Inzwischen ist, auch wenn manchen Deutschlehrern das vielleicht missfällt, die zweite Möglichkeit ebenfalls im Duden zu finden.

Ähnlich ist es mit der "Gästin". Manche benutzen dieses Wort, die meisten vermutlich nicht. Ergo ist der Eintrag "Gast" im Duden so formuliert, dass er für Männlein, Weiblein und andere gilt. Bei der "Gästin" dagegen ist ausdrücklich "selten" notiert ...

Christian
 
Divers ... divers ... divers

Diese "Umerziehung" ist in vielen Firmen zu finden. Es gibt Schulungen, jährlich wiederkehrende Tests und jede Menge an "Werbematerial", sprich Plakate etc. und zwar auf Schritt und Tritt.

Wenn du bei uns einen Flyer für eine kleine Aktion vorbereitest, dann solltest du bitte schön wenigsten hell und dunkel der Hautfarbe berücksichtigen.

usw.....
 
Wir sind mittlerweile soweit, dass sich viele Leute bei virtuellen Meeting wie folgt vorstellen:

Herr Mustermann, er/sein/seine...
Frau Mustermann, sie/ihr/ihre...
 
Wenn du bei uns einen Flyer für eine kleine Aktion vorbereitest, dann solltest du bitte schön wenigsten hell und dunkel der Hautfarbe berücksichtigen.

Mag aufwändiger sein, aber für grundverkehrt halte ich es nicht, wenn in Broschüren usw. die Realität zumindest ansatzweise widergespiegelt wird. Vieles ist derzeit sicher "anstrengend", zum Teil weil wir mit solchen Themen in Bildern und Texten noch experimentieren, zum Teil weil die gesellschaftliche Diskussion fast immer in einem "hochgekochten" Stil gefühlt wird. Aber es ist schon interessant zu beobachten, dass der Glottalstopp, den wir etwa beim Wort "vereisen" (im Unterschied zu verreisen") schon lange beherrschen, inzwischen bei vielen Menschen auch dann flüssig rüberkommt, wenn es um das gesprochene Gendersternchen geht. ;)

Christian
 
Natürlich kann man versuchen, alles zu relativieren oder schönzureden. Fakt ist aber, dass sich das - meiner bescheidenen Meinung nach völlig unnütze - Gegendere immer weiter ausbreitet. Und zwar nicht, weil eine Mehrheit in unserem Land das explizit so möchte, sondern weil es sich eine kleine Minderheit in den Kopf gesetzt hat. Eine Minderheit, die allerdings in vielen Medien und in Teilen der Politik den Ton angibt.
Wer wirklich glaubt, dass eine Verschandelung unserer Sprache durch Sternchen, "Innen" oder "_innen" für mehr Gerechtigkeit sorgt, hat vermutlich einfach nur in der Schule nicht aufgepasst, als der Unterschied zwischen Genus und Sexus erklärt wurde.

Randnotiz 1: Bei der ganzen Genderei fällt mir schon seit längerem auf, dass negativ besetzte Begriffe grundsätzlich davon ausgenommen werden - "Täter*innen" oder "Terrorist*innen" habe ich noch nirgendwo gelesen.
Randnotiz 2: Wo bleibt eigentlich das dritte Geschlecht? Ist es nicht grundlegend verwerflich, nur Maskulinum und Femininum zusammenzugendern?
 
Doch, Formulierungen wie "der Täter/die Täterin" gibt's durchaus. Und ja, das Gendersternchen soll ja gerade auch "Nichtbinäre" umfassen, ähnlich wie das "m/w/d" in Stellenanzeigen. Der aktuelle Spiegel hat übrigens seine Coverstory (hab' sie noch nicht gelesen) diesem Thema gewidmet.

Und mit Thomas Schmoll bin ich sicherlich nicht immer einer Meinung, aber seine Kolumne bei n-tv lese ich meist mit Interesse. Neulich wieder hat er erklärt, warum auch Mathematik rassistisch ist. ;) Das Problem in vielen dieser Fälle: Hat denn der(!)jenige Recht, der mit der Mehrheitsposition prima zurechtkommt, weil er eben weder eine Frau noch schwarz noch "was anderes als hetero" ist und daher vielleicht noch nie (verbale und andere) Diskriminierung erfahren hat? Anders herum, und pauschal und überspitzt: Haben die Recht, die sich lautstark - am besten mit einer Armada von Followern - gern auf Leute stürzen, die sie für "Täter" halten?

Das bezieht sich auf manche sprachlichen Veränderungen, aber auch auf das, was man so schön Identitätspolitik nennt. Ich vermute mal, dass dieser Prozess noch eine Weile nerven oder gar schmerzhaft bleiben wird. Einfach weil die Probleme oder Themen, die hier zum Ausdruck kommen, noch lange nicht aus der Welt sind ...

Christian
 
Das Problem in vielen dieser Fälle: Hat denn der(!)jenige Recht, der mit der Mehrheitsposition prima zurechtkommt, weil er eben weder eine Frau noch schwarz noch "was anderes als hetero" ist und daher vielleicht noch nie (verbale und andere) Diskriminierung erfahren hat?
Ja, eine interessante Frage. Eine Minderheit nötigt der Mehrheit eine Diskussion auf, wobei sich die Mehrheit dann am besten zurückhält, da sie ja nicht zur "diskriminierten" Minderheit gehört.
Mal davon abgesehen, dass auch ein Großteil der Frauen dieses Gegendere nicht unterstützt, erinnert mich das ein wenig an eine Diskussion über Walfang. Da hätten dann auch nur noch die Wale mitreden dürfen, da die Walfanggegner ja nicht unmittelbar betroffen waren...

Vielleicht hätte die Mehrheit der "Sprachumformungs-Wollenden" doch besser in der Schule aufgepasst. Und wenn wir schon dabei sind: ich finde es total ungerecht, dass der bestimmte Artikel auch im Maskulinum Plural "die" lautet - da ist der gesamte Plural also dem Femininum untergeordnet. Das sollte dann auch gleich mit angepasst werden. Und das sage ich als betroffener und dadurch diskriminierter Mann. Lasst uns endlich Gerechtigkeit in unserem Land schaffen! :hahaha:
 
Zuletzt bearbeitet:
...Eine Minderheit nötigt der Mehrheit eine Diskussion auf, wobei sich die Mehrheit dann am besten zurückhält, da sie ja nicht zur "diskriminierten" Minderheit gehört.
Ich habe nicht bemerkt, dass sich die Mehrheit irgendwie zurückhält, z.B. hier ist die Kritik recht deutlich...
Mal davon abgesehen, dass auch ein Großteil der Frauen dieses Gegendere nicht unterstützt,
Basierend auf welcher Statistik? Frauenwahlrecht wurde zu Beginn auch nicht von allen Frauen unterstützt, hätten sie es damals sein lassen sollen?
 
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