Schluß mit dem Gender-Unfug

Nicht nur das Lesen macht Probleme. Auch das Hören durch diese Kunstpause beim Gendersternchen kann zu Verwirrungen führen. Wenn z. B. ein Lehrer von einem Kollegen die Frage gestellt bekommt: "Wie sehen denn heute deine Schüler innen aus?", dann weiß der Gefragte nicht, ob sich sein Kollege nach dem Inneren der männlichen Schüler oder nach dem äußeren Erscheinungsbild aller Lernenden erkundigt.

Für mich ist und bleibt das eh alles die Verlaufsform. Lernende sind und bleiben grammatikalisch Personen, die in diesem Moment lernen... dasselbe mit Studierende, Mitarbeitende, Radfahrende, Gerüstbauende, Schornsteinfegende... egal welches Wort man nimmt, es ist eines erzwungener und konstruierter als das andere.
 
Die "Kunstpause" im gesprochenem Wort richtig einzuhalten, ist oft schwierig, manche können es einfach nicht.

Seit einiger Zeit fällt es mir immer öfters auf, dass unsere Soldatinnen in Afghanistan für "Recht und Ordnung" sorgen.

Die Leute werden mit der Zeit, einfachheitshalber, nur Frauen erwähnen. Was solls, die Welt wird nicht untergehen
 
Die Leute werden mit der Zeit, einfachheitshalber, nur Frauen erwähnen. Was solls, die Welt wird nicht untergehen

Mag sein, dass das bei dem einen oder anderen so wird. Aber was zeigt deine Überlegung? In diesem Szenario fallen ja dann die Männer "hinten runter". Aber niemanden der momentanen Sternchen-Doppelpunkt-Fetischisten wird DAS dann interessieren, niemand wird sich auch nur einen Zentimeter dafür einsetzen, dass, wie in deinem Beispiel neben den Soldatinnen dann auch wieder die Soldaten genannt werden. Und während du damit Recht hast, dass die Welt wohl nicht daran untergehen wird, zeigt es sehr anschaulich die einseitige Motivation der "Gleichsteller", deren Motivation zur Gleichberechtigung vermutlich sehr schnell abnehmen wird, sobald Männer in verschiedenen Bereichen benachteiligt sind (was sie ja heute hier und da schon sind, aber das passt halt nicht ins Weltbild).

Edit: Und man sollte sich mal erdreisten, heutzutage zu behaupten, dass die Welt wohl nicht untergeht, wenn man irgendwo nur Männer erwähnt. Aber andersrum ist das anscheinend ok :)
 
Ich grüße euch!
Ein Schulbeispiel für falsche Pausen ist die letzte Rede des Bundestagspräsidenten Dr.Phillip Jenniger (1984-88), der sich mit seiner letzten Bundestagsrede ins Nirvana abschoss.
Ein gut gemeinter Text, der von ihm (wegen fehlender Kennzeichen) falsch vorgelesen wurde und dadurch heftige Proteste in der jüdischen Welt auslöste und so zu seinem Rücktritt führte.
Viele Grüße
Heinz-Rudolf
 
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Kurzes aufheulen, ändern wird sich leider nichts.

Zustände, die einer "Demokratie" nicht förderlich sind.
Immer öfter, an immer mehr Stellen.
 
Die Überschrift dieses HNA-Artikels ist leider so alarmistisch wie Krämer und sein Verein sich das vermutlich wünschen. Im Text steht's dann etwas differenzierter: An der Uni (Zitat Anfang) können „Lehrende zum Beispiel in Hausarbeiten Punkte abziehen und so eine schlechtere Note geben, wenn die Geschlechtsbezeichnungen nicht korrekt sind“. Dies müsse aber angekündigt und begründet werden. (Zitat Ende)
 
Die Überschrift dieses HNA-Artikels ist leider so alarmistisch wie Krämer und sein Verein sich das vermutlich wünschen. Im Text steht's dann etwas differenzierter: An der Uni (Zitat Anfang) können „Lehrende zum Beispiel in Hausarbeiten Punkte abziehen und so eine schlechtere Note geben, wenn die Geschlechtsbezeichnungen nicht korrekt sind“. Dies müsse aber angekündigt und begründet werden. (Zitat Ende)
Das macht es aber nicht besser. Sicherlich ist das rechtlich auch nicht haltbar, da das generische Maskulinum faktisch korrekt ist.
 
Die Überschrift dieses HNA-Artikels ist leider so alarmistisch wie Krämer und sein Verein sich das vermutlich wünschen. Im Text steht's dann etwas differenzierter: An der Uni (Zitat Anfang) können „Lehrende zum Beispiel in Hausarbeiten Punkte abziehen und so eine schlechtere Note geben, wenn die Geschlechtsbezeichnungen nicht korrekt sind“. Dies müsse aber angekündigt und begründet werden. (Zitat Ende)
Und was an diesem Zitat macht das Ganze jetzt weniger furchtbar? Dass es angekündigt werden muss? Wow!
Noch mal zur Verdeutlichung: Das ist keine richtige Rechtschreibung, die da durchgesetzt wird. Es ist eine erzwungene und mit Hilfe von Sanktionen durchgesetzte Moralvorstellung, nach dem Motto "Beuge dich meiner Moral, oder ich zeige dir, wer am längeren Hebel sitzt."

Zitat: "Andere Dozenten, sagt Honemann, gäben selbst dann schlechtere Noten, wenn man per Fußnote klarstelle, dass in der Hausarbeit stets alle Geschlechter gemeint seien."

Sollte das stimmen, dann ist es noch offensichtlicher, dass hier eben nicht die sprachliche Einbindung das Ziel ist, sondern das "Reinreiben" oder "Einschleifen" einer Moralvorstellung. Die jungen Studenten (oh, bitte nicht schlagen :p ) sollen von Anfang an auf den gewünschten Kurs gebracht werden.
So viel zur wissenschaftlichen Freiheit, Debattenkultur und freiem Denken an unseren Unis :lachtot:Ich bin nur froh, dass ich mein gesellschaftswissenschaftliches Studium vor diesem inquisitorischen Eifer abschließen konnte.
 
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Das macht es aber nicht besser. Sicherlich ist das rechtlich auch nicht haltbar, da das generische Maskulinum faktisch korrekt ist.
Letzteres ist für mich ein wichtiger Punkt: Ist es das denn? In meinem Augen nicht, und man sollte – um orthografieregelkonform :) zu bleiben – sowohl die maskuline wie auch die feminine Form benutzen. Weil das aber auf die Dauer sehr sperrig daherkommt, gibt's eben Hilfskonstruktionen wie das Binnen-I, das Gendersternchen und andere Varianten, die versuchen, "genus-übergreifend" zu sein. Dass die Ergebnisse derzeit oft unschön daherkommen, sehe ich auch so ... aber das ist vielleicht nur eine Frage der Gewöhnung.

Was mögliche Auseinandersetzungen um Punktabzug o.ä. vor Gericht angeht: Sprachliche Konventionen und auch Regeln sind ja nicht in Stein gemeißelt, und sie sind nur für wenige Bereiche verbindlich. Ja, dazu gehören auch Schulen und die öffentliche Verwaltung. Wie wir ansonsten schreiben, bleibt uns überlassen – entscheidend ist, dass Kommunikation möglichst verlustfrei möglich ist. Ich könnte mir vorstellen, dass, wenn ein Dozent Wert auf "inklusive Bezeichnungen" legt und dies vorab ausdrücklich mitteilt, ein Punktabzug wegen Nichtbeachtung vor Gericht Bestand hat. Aber ich bin ja auch kein/e Jurist/in. ;)

Christian
 
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