Sesterz der Faustina Maior

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Hallo,

ich habe einen Sesterz der Faustina Maior erworben (Gewicht 27,14 Gramm, Durchmesser: 33,35 mm). Auf dem Revers befindet sich eine nach links sitzende Person, umgeben vom Kürzel "SC" und die Umschrift "AETER(NITAS)". Das Avers zeigt das Kopfbild der Faustina Maior nach rechts und die Umschrift "DIVA FAV - (STINA)".

Nun habe ich mir schon hunderte von Vergleichsexemplaren im Internet angeschaut, aber kein Exemplar gefunden, welches meinem Stück entspricht. Häufig ist das "SC" unter der sitzenden Person. Die Trennung der Aversumschrift ist auch häufig anders, z.B. "DIVA - FAVSTINA". Oder die Aversumschrift ist anders, z.B. "DIVAE FAV - STINA" oder "DIVA AVG - FAVSTINA".

Anbei ein paar zum Vergleichen:
http://www.coinarchives.com/530a84b5d546a392b767aa3d88ba156e/img/cayon/may2012/image04622.jpg
http://www.coinarchives.com/ed4b29d590ed5f2a94ef72923d185cb2/img/hirsch/296/image02206.jpg
http://www.wildwinds.com/coins/ric/faustina_I/RIC_1104.jpg
Faustina Sr AE Sestertius. DIVA FAVSTINA, draped bust right / AETERNITAS S-C, Aeternitas seated left holding phoenix & scepter. Cohen 15. * Sear RCV 4606 * WildWinds.com

Nun meine Frage: Hab ich etwas Seltenes ergattert oder ein Phantasieprodukt nachfolgender Generationen?

Viele Grüße
holzten
 

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...
Nun habe ich mir schon hunderte von Vergleichsexemplaren im Internet angeschaut, aber kein Exemplar gefunden, welches meinem Stück entspricht. ...

Bedenke bitte folgendes:

Mit einem Prägestempel konnten damals nur einige hundert Münzen geprägt werden. Es wuren also mindestens viele Dutzende oder Hunderte von Prägestempel für die gleiche Münze und zwar von mehreren Stempelschneidern "frei Hand" geschnitten. Der Sesterztyp ist zudem eine "Massenauflage". Daher gibt es von dieser Münze entsprechend viele Stempeltypen. Die von Dir beschriebenen Abweichungen liegen im "normalen Bereich".

Von antiken Münzen ist nur ein Minimalanteil bis heute erhalten.

Praktich existieren heute keine zwei Münzen, die von gleichen Stempel stammen. Daher weichen auch alle Vergleichsexemplare untereinander ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass es bei römischen Münzen aufgrund der Handarbeit viele Varianten eines Münztyps/Motivs gibt, war mir bewusst. Ich hätte nun aber nicht gedacht, dass die beliebige Schriftaufteilung der Umschrift und die Positionierung von Kürzeln zu den "normalen Abweichungen" gehören.

Die RIC-Kataloge sind für die späteren römischen Kaiser recht präzise (wenn auch dort nicht vollständig). Dort werden meist für jede Prägestätte und Schriftaufteilung neue RIC-Nummern vergeben. Bei Symbolen in den Feldern von Münzen werden die vorkommenden Varianten aufgelistet.

Z.B. haben folgende beiden Münzen eine unterschiedliche RIC-Nummer erhalten, weil sich die Trennung von "CONSERVATORI" minimal ändert. Einmal "CONS-ERVATORI" und einmal "CON-SERVATORI".

http://www.wildwinds.com/coins/ric/constantine/_siscia_RIC_vII_005_2.jpg
http://www.wildwinds.com/coins/ric/constantine/_siscia_RIC_vII_007.2.jpg

Bei meinem Sesterz käme im RIC Band 3 die Nummer 1103A in Frage.

http://www.wildwinds.com/coins/ric/faustina_I/RIC_1103A.1.jpg

Dort passt die Avers-Umschrift "DIVA FAVSTINA" und die Reversumschrift. Unterschiede gibt es bezüglich der Schriftaufteilung auf dem Avers und der Position des "SC" auf dem Revers. Da der RIC wie oben beschrieben sonst recht kleinteilig ist, hätte ich nicht vermutet, dass meine Variante mit der Nummer 1103A zusammen passt.

Wäre eine unterschiedliche/inkonsequente Verallgemeinerung von Varianten und Definition der Münztypen im RIC eine Erklärung dafür, dass meine Variante nicht extra erwähnt wird?
 
Sorry, hatte aufgrund deiner Anfrage nicht erkannt, daß Du doch tief in der Materie auskennst.

Sowohl die unterschiedliche Schrifttrennung als auch die Positionierungen sind letzlich doch beides nur Varianten (bzw. Variationen) desselben Münzbildes. Über die Sinnhaftigkeit der unterschiedlichen Behandlung (eigene RIC-Nummer bzw. nur als "Variante" gelistet) brauchen wir hier nicht zu diskutieren (Katalogisierungssystematik ist manchmal etwas eigen).

Daß deine Variante (oder Typ) nicht gelistet ist könnte folgende Ursache haben:
1) "Lücke" im RIC-Katalog bei einer bekannten Variante (warum auch immer).:confused:
2) Diese (unbekannte) Variante lag bisher noch nicht zur Katalogisierung vor.:)
3) Spätere "Nachahmung".:eek:

P.S.: Anhand von Fotos traue ich mir bei antiken Münzen grundsätzlich keine Echtheitseinschätzung zu.
 
Daß deine Variante (oder Typ) nicht gelistet ist könnte folgende Ursache haben:
1) "Lücke" im RIC-Katalog bei einer bekannten Variante (warum auch immer).:confused:
2) Diese (unbekannte) Variante lag bisher noch nicht zur Katalogisierung vor.:)
3) Spätere "Nachahmung".:eek:

P.S.: Anhand von Fotos traue ich mir bei antiken Münzen grundsätzlich keine Echtheitseinschätzung zu.


Danke schonmal für deine Hilfe. Nun sind wir auch wieder bei der ursprünglichen Frage: Handelt es sich um eine unbekannte Variante oder um eine Fälschung?

Viele Grüße
 
Praktich existieren heute keine zwei Münzen, die von gleichen Stempel stammen. Daher weichen auch alle Vergleichsexemplare untereinander ab.

Gibt durchaus stempelgleiche Antiken.Ist gewiß kein alltägliches Phänomen aber auch nicht wirklich hochselten.
Übrigens ein wirklich netter Sesterz.Zwar ist er weder selten und auch die Erhaltung ist gewiß nicht die Allerbeste,aber ich mag solch einfachere und dennoch ansehnliche Großbronzen recht gern .:)
 
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