Silbermünzen des Königreichs Sachsen

Mein heutiger Neuzugang ist eine Variante. Und zwar handelt es sich um den

Speziestaler König Friedrich August I. 1816 - mit schmalerem und höherem Wappen

Diese Variante gibt es nur aus dem Jahr 1816 und wurde bisher nur im Katalog von Helmut Kahnt unter der Nr. 417f erwähnt. Doch es wurde nicht nur die Form des Wappens verändert, sondern es gibt noch weitere Unterschiede:

Wappenseite:
- andere Form der Krone
- andere Darstellung der Palmzweige, so dass die Enden nah beieinander liegen und das Münzmeisterzeichen I.G.S. dazwischen "gequetscht" wurde

Kopfseite:
- spitz nach unten auslaufender Brustabschnitt
- andere Form der Haarschleife

Wie und warum es zu dieser Änderung kam, steht nirgends beschrieben. Allerdings habe ich eine Vermutung. Wie ich kürzlich bei der Vorstellung des "Schlafrocktalers" schon näher ausführte, wurden im Jahr 1816 insgesamt drei verschiedene Motive als Proben für die Prägung ab 1817 entworfen und geprägt. Und bei einer dieser Proben sehen sowohl das Wappen, die Krone, die Palmzweige, das Münzmeisterzeichen als auch das Kopfbild des Königs haargenau so aus wie bei der hier vorliegenden Variante. In den Katalogen steht, dass von dieser Probe nur vier Exemplare geprägt wurden, was wiederum bedeutet, dass die Punzen des Wappens und des Kopfbildes nahezu ungenutzt waren. Ich vermute deshalb, dass diese Punzen dann einfach für die normalen Speziestaler 1816 weiter verwendet wurden, wodurch es zu der o.g. Variante kam. Ich denke, die beigefügten Vergleichsbilder zeigen, was ich meine.
 

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Gestern konnte ich meine Sammlung durch zwei Varianten bereichern. Die jeweiligen Münztypen habe ich bereits in meiner Sammlung, die Neuzugänge weichen jedoch etwas ab.

2/3 Taler König Friedrich August I. 1813 - mit Münzmeisterzeichen I.G.S. und der Ziffer "1" in der Jahreszahl in römischer Schreibweise
Speziestaler König Friedrich August I. 1821 - mit breiteren Epauletten

Den 2/3 Taler habe ich bereits von 1815, jedoch ist dort die Ziffer "1" in der Jahreszahl in arabischer Schreibweise. Der Speziestaler ist der gleiche, den @Alu-Chip kürzlich hier schon als Neuzugang in seiner Sammlung vorgestellt hat. Die Abweichungen hatte ich dort schon näher erläutert.
 

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So, heute mal wieder etwas Unspektakuläres. Und zwar ist es ausnahmsweise mal wieder ein "ganz normaler" Münztyp, von welchem ich bereits 2 Varianten habe, aber der normale Typ mir noch fehlte.

Taler König Friedrich August II. 1844 - Münzmeisterzeichen "G" für Johann Georg Grohmann

Von diesem Münztyp, welcher von 1839-1844 geprägt wurde, hatte ich bisher die Variante mit fehlender Perle unter dem Münzmeisterzeichen (geprägt von 1841-1843) und den sog. "Kummertaler" mit einem Punkt hinter dem Münzmeisterzeichen, welcher nach dem Tod des Münzmeister Grohmann im Jahr 1844 vom Münzbeamten Friedrich Gotthelf Kummer geprägt wurde.
 

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Heute gibt es mal keinen Neuzugang, aber eine Neuentdeckung. Das ist doch auch mal was. :) Und zwar geht es um den Doppeltaler unter König Friedrich August II.

Was habe ich entdeckt? Ich möchte kurz zum einfachen Taler abschweifen. Dem einen oder anderen unter euch ist bekannt, dass es vom Taler im Prinzip 3 verschiedene Ausführungen gibt:

1. 1839-1844 mit Münzmeisterzeichen G
2. 1845-1849 mit Münzmeisterzeichen F
3. 1850-1854 mit geänderter Form der Schnüre und Quasten am Wappenmantel

Bis auf die o.g. Unterschiede sind im gesamten Zeitraum von 1839-1854 sowohl die Darstellung des Königs als auch des Wappens und Wappenmantels vollkommen identisch.

Beim Doppeltaler gibt es in den Katalogen sogar nur zwei Unterscheidungen:

1. 1839-1843 mit Münzmeisterzeichen G
2. 1847-1854 mit Münzmeisterzeichen F

Weitere Unterschiede sind dort nicht benannt und waren auch bisher nicht bekannt. Als ich mir jedoch gestern die beiden Münzen in der Vergrößerung einmal genauer angeschaut habe, sind mir sogar erhebliche Unterschiede aufgefallen!

Die Darstellung des Königs wurde leicht verändert. Zur besseren Veranschaulichung habe ich einmal die beiden Kopfseiten vollkommen gleich ausgerichtet und anschließend eine Münze davon gespiegelt, so dass sich die beiden Köpfe sozusagen anschauen. Die eingezeichneten Linien zeigen, dass es einige Abweichungen gibt. Die grünen Linien zeigen, dass die "normalen Kopfmaße" (Haaransatz, Augenhöhe, Nasenscheidewand, Hals-Kinn-Partie) bei beiden Ausführungen übereinstimmen. Was jedoch stellenweise ziemlich stark abweicht, ist die Darstellung der Frisur (rote Linien) und auch die Größe des Ohres (gelbe Linien). Auch im Bereich des Hinterkopfes und des Nackens wurde die Frisur verändert.

Auf der Wappenseite gibt es noch mehr Unterschiede, welche ich ebenfalls anhand eines Vergleichsfotos verdeutlicht habe.

- Anzahl Hermelinschwänzchen auf dem Wappenmantel von 38 auf 42 erhöht
- Anzahl der Punkte im Wappen als Tingierung für die Farbe Gold von 113 auf 101 gesenkt
- veränderte Form der Schnüre am Wappenmantel
- veränderte Länge der Quastenbänder unter der Krone

Wie würde Markus Kavka sagen: "Hamma wieder was gelernt..."
 

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Mir fällt beim Vergleich deiner Bilder noch auf, dass die Schleifen mit den Quasten auch anders aussehen und das Ordensband, dass das Wappen umgibt anere Falten hat.

Ich habe mal FooFighters Bild etwas farblich "verschönert", um die Unterschiede zu zeigen:

Wappenseite_DT_02.jpg
 
Sehr sehr schick Rico. :respekt:
Bekommen wir die anderen Seiten auch noch zu sehen?
 
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