Silbermünzen des Königreichs Sachsen

Taler König Friedrich August II. 1842

Hierbei handelt es sich um eine seltene Variante. Dies wurde zwar in der Auktion nicht erwähnt, aber leider hatte das ein anderer Bieter (vermutlich Händler) offenbar ebenfalls erkannt, denn er lieferte sich mit mir eine Bieterschlacht um das Stück. Aufgrund der Seltenheit wollte ich aber nicht nachgeben und hatte am Ende die Nase vorn, wenn auch zu einem hohen Preis.

Und zwar handelt es sich um die Variante mit breiter 2 in der Jahreszahl. Bei acsearch habe ich nur ein einziges weiteres Exemplar gefunden. Und das ist dazu auch noch sehr schlecht erhalten gewesen. Dieses Stück hier ist zwar Avers etwas berieben, aber dies fällt nur bei dieser starken Beleuchtung auf.

Taler 1842.jpg


Hier mal noch zum Vergleich die breite 2 zur normalen 2, wie sie bei den anderen Talern des Jahrgangs 1842 zu finden ist.

Vergleich 2.jpg
 
Taler König Friedrich August II. 1843

Dieses Stück ist echt klasse! Schon auf den Auktionsbildern wirkte das Stück toll und wurde dort auch angegeben mit "Prachtexemplar aus frischen Stempeln". Auch hier handelt es sich um ein sehr seltenes Stück, was in keinem Katalog erwähnt ist, jedoch durch meine Recherche herausgefunden wurde.

Ich hatte ja kürzlich in diesem Thread die Frage nach der Ausrichtung links/rechts auf Münzbildern gestellt. Wie ich dort gelernt habe, wird ein Wappen auch seitenverkehrt betrachtet. Somit ist die linke Wappenquaste für den Betrachter rechts im Bild zu sehen. Hintergrund der ganzen Geschichte war, dass beim Jahrgang 1843 in manchen Katalogen die Variante "mit längerer linksseitiger Wappenquaste" erwähnt wird. Dies konnte ich mir bis dahin nicht erklären, da ich dummerweise immer auf die linke Münzhälfte geschaut hatte. Nachdem ich nun aber über das wahre Rechts und Links von Wappen aufgeklärt wurde, schaute ich mir die Taler des Jahrgangs 1843 nochmals etwas genauer an. Bei der Solidus-Auktion kamen nämlich beide Ausführungen vor. Einmal die von mir ersteigerte und dann die noch diese hier.

Allerdings ist mir bei meinen Recherchen etwas Entscheidendes aufgefallen: die Angaben in den Katalogen, dass es sich um eine Variante des Jahrganges 1843 handelt, sind in dieser Art nicht ganz korrekt. Mir fiel nämlich auf, dass die Taler von 1839 bis 1843 (scheinbar) eine kürzere linke Wappenquaste haben, weil diese nicht bis ganz zum Ende des Buchstabens "N" von EINE verläuft. Ab dem Jahr 1843 wurde dann etwas verändert, wodurch die linke Wappenquaste nun bündig mit den "N" von EINE abschließt. Allerdings ist die Wappenquaste in Wirklichkeit nicht länger als vorher, sondern es handelt sich um eine optische Täuschung. In Wahrheit wurde die Umschrift XIV EINE F. M. leicht versetzt. Die Wappenquaste ist nach wie vor genau so lang. Aber durch die neue Position der Buchstaben wirkt es, als wäre die Wappenquaste länger, weil sie bis zum Ende des "N" reicht.

Diese Änderung wurde wie gesagt offenbar 1843 eingeführt und auch in den nächsten Jahrgängen bis 1849 so beibehalten. Da die Änderung offenbar im Laufe des Jahres 1843 stattfand, gibt es eben von diesem Jahrgang beide Ausführungen. Allerdings habe ich auf acsearch nur 2 weitere Exemplare des Jahrgang 1843 gefunden, welche noch die (ich nenne es jetzt einfach mal so) kurze Wappenquaste aufweisen. Deshalb ist mein Neuzugang scheinbar sehr selten in dieser Ausführung.

Zur Besseren Darstellung der tollen Erhaltung (leicht spiegelnder Münzgrund) zeige ich mal Fotos mit direkter und indirekter Beleuchtung.

Taler 1843a.jpg


Auf dem Foto mit indirekter Beleuchtung sieht man zudem noch besser, dass es sich auch noch um die Variante mit fehlender Perle unter dem Münzmeisterzeichen handelt.

Taler 1843b.jpg
 
So, hier mal die nächsten drei Stücke aus der Solidus-Auktion. Nichts Außergewöhnliches, aber trotzdem schöne Stücke für meine Jahrgangssammlung.

Ausbeutetaler König Friedrich August II. 1853

ABT 1853.jpg




Taler König Friedrich August II. 1854

Taler 1854.jpg




Vereinstaler König Johann 1867
- Variante mit fehlendem Querstrich im "A"

Taler 1867.jpg
 
Hier die Nr. 7 und 8 meiner Solidus-Ausbeute: zwei wunderschöne Ausbeutetaler mit herrlicher Patina. Den 1866er zeige ich auch wieder mit beiden Beleuchtungen, da bei indirekter Beleuchtung die farbige Patina noch besser zur Geltung kommt.

Ausbeutetaler König Johann 1866 (Wappen gewölbt) - Variante mit schmalerem Münzmeisterzeichen

ABT 1866.jpg


ABT 1866b.jpg




Ausbeutetaler König Johann 1871 (Wappen flach)


ABT 1871.jpg
 
in der Zwischenzeit "blättere" ich genussvoll durch den ganzen Thread.
jepp ! Normalerweise sind solche gestochen Scharfen Bilder erbarmungslos, bei diesen Prachtstücken weiß man aber echt nicht ob einem die Spucke wegbleibt oder ob man sich den Sabber abwischen soll....

Hat jemand eine Idee wie dieser Wulst entstanden sein könnte ?
Ausschnitt-Sachsen-taler1854_r.JPG
 
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