Silbermünzen des Königreichs Sachsen

Das dritte Stück von Friedrich August II. ist eine recht seltene Variante. Den Jahrgang 1845 gibt es neben der normalen Ausführung zum einen in der Variante mit fehlendem Querstrich im "A" von THALER. Diese Variante kommt nach meinen Recherchen sogar häufiger vor als die normale Ausführung. Und dann gibt es zum anderen noch die seltene Variante mit feinem zu hoch gesetztem Querstrich im "A" von THALER. Diese konnte ich nun ebenfalls ersteigern. Unten habe ich zum Vergleich mal das Wort THALER in der normalen Ausführung und in der hier vorliegenden Variante angefügt.

Taler König Friedrich August II. 1845 - Variante mit feinem zu hoch gesetzten Querstrich beim "A" von THALER

1845 Taler.jpg



Vergleich A.jpg
 
Weiter geht es mit dem Johann. Ein Stück, was von diesem Jahrgang eher selten vorkommt, da der Jahrgang 1855 deutlich häufiger (mehr als 5x so viel) geprägt wurde. Nun habe ich endlich auch den seltenen Jahrgang ergattert. Noch dazu mit einer recht schicken Patina, wie ich finde. :)

Doppeltaler König Johann 1856

1856 Doppeltaler.jpg
 
Das nächste Stück von Johann ist ebenfalls eher selten im Angebot, vor allem in dieser tollen Erhaltung. Es wurde mit "fast stempelfrisch" angegeben, was ich in Natura auch so bestätigen kann. Der Münzgrund hat einen leicht spiegelnden Charakter, so dass die Stempel sicher noch nicht allzu viele Stücke geprägt haben.

Ausbeutetaler König Johann 1858

1858 Ausbeutetaler.jpg
 
Die letzten beiden Stücke zeige ich gleich zusammen, da es wieder nur ganz "gewöhnliche" und nicht so selten vorkommende Stücke sind. Trotzdem finde ich sie von der Erhaltung her durchaus zeigenswert.

Vereinstaler König Johann 1867 - Variante mit Stempelfehler VERRINSTHALER (nur ein Austausch, da besser erhalten)

1867 Verrinsthaler.jpg



Ausbeutetaler König Johann 1868 (erster Jahrgang mit flachem Wappenschild)

1868 Ausbeutetaler.jpg
 
Im Ergebnis stand bisher, dass die Wappenquaste von 1839-1843 kurz erscheint. Im Jahr 1843 erfolgte die Umstellung, so dass es dann von 1843-1849 die lange Wappenquaste gibt.
Nun tauchte jedoch bei der Solidus-Auktion ein Stück des Jahrganges 1844 mit der kurzen Wappenquaste auf!

Hast du eine Erklärung oder einen Erklärungsansatz
- für die Änderung in der Gestaltung 1843
- für die nochmalige Verwendung des bisherigen Designs in 1844 bzw. Verlängerung des Verwendungszeitraums des ursprünglichen Designs?

Ich freue mich unglaublich, dass ich das Stück ergattern konnte!

Ich freue mich mit dir. Solche besonderen Erkenntnisse, die man anscheinend in den Katalogen/in der Literatur bisher nicht oder nicht vollständig gehabt hat, zu gewinnen, ist schon außergewöhnlich. Dann aber diese besondere Münze auch noch für die eigene Sammlung ersteigern zu können, ist das Tüpfelchen auf dem i!
 
Hast du eine Erklärung oder einen Erklärungsansatz
- für die Änderung in der Gestaltung 1843

Natürlich kann ich nur spekulieren, aber ich gehe davon aus, dass die Stellung der Buchstaben nicht so recht zugesagt hat und man deshalb die Stellung veränderte. Ich habe mal beide Ausführungen des Jahrganges 1843 übereinander gelegt. Wie bereits erwähnt, gibt es beim Wappen und den Wappenquasten absolut keinen Unterschied. Dort liegt alles zu 100% übereinander. Bei der Umschrift fällt dann rechts auf, dass oben beginnend das XI noch völlig identisch ist, aber dann bereits das V ein ganzes Stück näher an das XI heran gesetzt wurde. Das Wort EINE ist nahezu komplett ein Stück höher gerutscht. Danach beim F.M. ist der Unterschied nicht mehr ganz so extrem. Auf der linken Seite gibt es fast nur ganz winzige Abweichungen. Allerdings wurde das N von EIN ebenfalls ein ganzes Stück versetzt. Deshalb eben meine Vermutung, dass es sich einfach nur um eine Korrektur der Buchstabenstellung handelt.

Hast du eine Erklärung oder einen Erklärungsansatz
- für die nochmalige Verwendung des bisherigen Designs in 1844 bzw. Verlängerung des Verwendungszeitraums des ursprünglichen Designs?

Nein, hierfür habe ich keine Erklärung. Wie schon geschrieben, fand die Änderung im Laufe des Jahres 1843 statt. Da die alte Version mit der kurzen Wappenquaste im Jahr 1843 deutlich seltener vorkommt als die neue Version, gehe ich davon aus, dass die Änderung schon sehr zeitig im Jahr 1843 vorgenommen wurde. Warum man dann also im Jahr 1844 noch einmal das alte Design verwendet hat (vor allem offenbar in einer äußerst geringen Stückzahl), kann ich nicht wirklich beantworten.

Ich freue mich mit dir. Solche besonderen Erkenntnisse, die man anscheinend in den Katalogen/in der Literatur bisher nicht oder nicht vollständig gehabt hat, zu gewinnen, ist schon außergewöhnlich. Dann aber diese besondere Münze auch noch für die eigene Sammlung ersteigern zu können, ist das Tüpfelchen auf dem i!

Ja, das stimmt. Vor allem noch das Glück zu haben, ein solch seltenes Stück in einer so guten Erhaltung zu ergattern. Das ist sogar noch schöner. Bei sehr seltenen Stücken muss man ja auch ab und zu Abstriche bei der Erhaltung machen.

Ich habe gerade ein weiteres Exemplar "kurze Quaste 1844" gefunden:
Numismatic Auctions: coins, medals & other valuables | Sixbid

Toll, damit machst du natürlich meine Aussage
Somit ist dies hier das bisher einzig bekannte Exemplar dieses Jahrgangs mit der kurzen Wappenquaste!
gleich wieder zunichte. :motz:

Nein, Spaß beiseite. Vielen Dank für diesen Hinweis!! Das Lustige ist, dass ich diese Auktion selbstverständlich im Vorfeld auch durchstöbert habe, als sie eingestellt wurde. Allerdings hatte ich dort vermutlich nicht so genau hingeschaut, weil ich einfach nicht damit gerechnet habe, dass es die alte Version auch im Jahr 1844 geben könnte. Und da die Erhaltung nicht sonderlich gut war, habe ich wahrscheinlich beim Durchblättern gleich zum nächsten Los geblättert. Bei Solidus hingegen hatte ich mir die Stücke an sich viel intensiver angeschaut, da dort jede Menge tolle Erhaltungen dabei waren.
 

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Durch diesen Beitrag wurde ich angestachelt, bei den altdeutschen sächsischen Münzen auch einmal nach der Möglichkeit zu schauen, einen kompletten Jahrgangssatz (ohne Goldmünzen) zusammen zu bekommen.

Nachdem ich den 1856er Doppeltaler endlich erwerben konnte, ist der Jahrgangssatz nun komplett. :)

1856 av 1.jpg


1856 rv 1.jpg
 
Hi FF, klär mich ma bitte uff :), warum haben die alle Präge F.

Super Münzen, was die früher alles so in den Stempel "kratzen" mußten. Einfach nur Kunstwerke.
 
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