Nun zu dem Stück, welches ich als erstes ersteigert hatte. Hierzu möchte ich einen kurzen Erfahrungsbericht abgeben. Wie bereits erwähnt, kam dieses Stück bereits bei der Solidus-Auktion im März zur Versteigerung. Dort wollte ich es auch schon ersteigern. Leider fehlten mir Vergleichswerte, da von diesen Stücken in den letzten 15 Jahren gerade einmal 9 Stück in Auktionen auftauchten. Der Großteil davon auch nur in Bereichen von ss bis vz. Lediglich bei Höhn 2009 (vz-st) und Künker 2010 (stgl.) kamen besser erhaltene Stücke vor. Und die Preise von damals sind mit heute sowieso nicht mehr vergleichbar. Letztlich wurde das Stück im März für 1.600 EUR zugeschlagen und ich ging leer aus, da ich mein Budget für andere Stücke mit verplant hatte.
Nun tauchte dieses Stück bei Künker wieder auf. Im Vergleich zu Solidus, wo das Stück mit "sehr selten / fast stempelfrisch" angegeben war, lautete die Beschreibung bei Künker jetzt "In dieser Erhaltung von aller größter Seltenheit. Kabinettstück. Erstabschlag, Stempelglanz". Der Startpreis lag jetzt bereits bei 1.600 EUR und der Schätzpreis bei 2.000 EUR. Ich ging aber davon aus, dass dieser Preis noch getoppt wird. Mein Vorabgebot setzte ich mit 2.150 EUR an. Wäre es - wie früher - eine reine Saalauktion gewesen, wäre ich überboten worden und hätte wieder Pech gehabt. Aber dank Corona war es eine Saal- und Live-Auktion, welche ich nun am PC verfolgte. Aber dieses Mal konnte man nicht nur die Gebote live verfolgen, sondern es gab sogar "Live-TV", wo man den Auktionator sehen und hören konnte!
Dies wurde mir letztlich zum Verhängnis. Denn mein Vorabgebot wurde schon bald mit 2.200 EUR übertroffen. Es folgte ein weiteres Gebot von 2.400 EUR, so dass nun ein Gebot von 2.600 EUR folgen musste. Ich bin mir sicher, dass ich ohne Live-TV nicht noch einmal geklickt hätte. Aber der Auktionator sagte dann sinngemäß: "Ein Traumstück! So was kommt nicht noch mal wieder!" Und insgeheim wusste ich, dass er Recht hat. Dieses Stück ist (besonders in dieser Erhaltung) nahezu einzigartig. Deshalb gab ich mir einen letzten Ruck und bot die geforderten 2.600 EUR, in der Hoffnung, dass nicht noch ein Gebot kommt. Und das kam auch nicht.
Meine Wunschliste, welche vor der Auktion 9 Stücke enthielt, konnte ich nun zusammenknüllen, da mein Budget für dieses eine Stück drauf ging. Aber ich bin trotzdem wahnsinnig froh, solch ein Traumstück in meine Sammlung aufnehmen zu können! Und ich finde, Künker hat mit seiner Beschreibung auch nicht übertrieben. Ich denke, dass mein Foto mit direkter Beleuchtung die Erhaltung recht gut wiedergibt. (zur Vergrößerung einfach auf das Bild klicken)
1/3 Taler König Anton 1828