Silbermünzen des Königreichs Sachsen

Der Beitrag von FooFighter hat mich nochmal im Jaeger stöbern lassen. Tatsächlich gab es neben den ausdrücklich erlaubten Gedenkprägungen auch noch Kursprägungen nach dem Gesetzteserlass vom 7.12.1871 (vgl. J M1-M6). Erst am 9.7.1873 gab es dann den Beschluss, der scheinbar sämtlichen Prägungen in alten Münzfüßen ein Ende setzte.
 
Das vorläufige Prägeverbot im Reichsgoldmünzen-Gesetz vom Dezember 1871 betraf in der Tat nur Gold- und grobe Silbermünzen.

Der vollständige Text von §10 lautet:

Eine Ausprägung von anderen, als den durch dieses Gesetz eingeführten Goldmünzen, sowie von groben Silbermünzen, mit Ausnahme von Denkmünzen, findet bis auf Weiteres nicht statt.

D.h. im Umkehrschluss, dass neben Denkmünzen auch Scheidemünzen weiter geprägt werden durften. Preußen hat selbst davon Gebrauch gemacht und 1872/73 noch in Millionenauflage Silbergroschen und Kupferpfennige nach dem 30-Taler-Fuß geprägt.

Dem machte tatsächlich erst das Reichsmünzgesetz vom Juli 1873 ein Ende, darin wurde auch aus dem vorläufigen Prägeverbot für die groben Sorten ein endgültiges.

Vollständiger Text von Artikel 11:

Eine Ausprägung von anderen, als den durch dieses Gesetz eingeführten Silber-, Nickel- und Kupfermünzen findet nicht ferner statt. Die durch die Bestimmung im §. 10 des Gesetzes, betreffend die Ausprägung von Reichsgoldmünzen, vom 4. Dezember 1871 (Reichs-Gesetzbl. S. 404), vorbehaltene Befugniß, Silbermünzen als Denkmünzen auszuprägen, erlischt mit dem 31. Dezember 1873.

Die Ausnahmegenehmigung, weiter Denkmünzen prägen zu dürfen haben allerdings nur noch Bayern, Preußen und Württemberg mit ihren Siegestalern sowie Sachsen mit dem hier besprochenen Doppeltaler und dem (letztendlich nicht mehr realisierten) einfachen Sterbetaler vom Dezember 1873 genutzt.

Der Doppeltaler wurde erst im März 1873 tatsächlich geprägt, vermutlich war das Finanzministerium mit dem Auftrag dafür von Ende September 1872 zu spät dran – in den 6 Wochen bis zum Event war die Herstellung des Modells und die anschließende Fertigung der Stempel nicht zu schaffen (analog zum Upstalboom-Taler, da war das Event ja auch im November und die Prägung konnte erst Anfang des Folgejahres bewerkstelligt werden).

Der erste Prägeversuch des Doppeltalers im Januar 1873 war dann erstmal ein Fehlschlag, das Relief war zu hoch und die Stempel mussten niedriger geschnitten werden, was wieder einige Zeit gedauert hat. Mit denen wurde dann ab dem 17. März erfolgreich ausgeprägt und ab 21.03.73 ausgegeben.

Quelle: eigenhändiger Kommentar des Medailleurs Max Barduleck zum entsprechenden Eintrag (#43) in seinem Werkeverzeichnis, herausgegeben von Paul Arnold 1981
 
Bei der 121. WAGO am letzten Sonntag war ich bei 2 Losen erfolgreich. Diese trafen heute ein.

Ausbeutetaler König Johann 1863

ABT 1863.jpg


Das Stück ist zwar nicht ganz so ein Prachtexemplar wie dieses hier, welches mir @joerginle vor der Nase weg geschnappt hatte, aber ich bin trotzdem zufrieden. :) Vor allem, weil ich das Stück deutlich besser sehe als es bei WAGO angegeben war.
 
Mit dem zweiten Neuzugang konnte ich eine kleine, aber wirklich feine Serie vervollständigen. Und zwar wurden die Münzen mit dem Bildnis von König Anton als "Mohrenkopf" nur in den Jahren 1827 und 1828 geprägt. Die 1/6, 1/3 und 2/3 Taler sind in guter Erhaltung echt schwer zu bekommen. Auch der Ausbeute-Speziestaler, welcher nur 1828 geprägt wurde, ist aufgrund der geringen Prägezahl eher selten. Ich finde, dass ich wirklich viel Glück hatte, die Stücke in toller Erhaltung bekommen zu haben. Allein diese kleine Serie von 9 Münzen ist ein sehr wertvoller Bestandteil meiner Sammlung und ich freue mich, die letzte Lücke geschlossen zu haben.

Anton av.jpg


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Bei der 121. WAGO am letzten Sonntag war ich bei 2 Losen erfolgreich. Diese trafen heute ein.

Ausbeutetaler König Johann 1863

Anhang anzeigen 224706

Das Stück ist zwar nicht ganz so ein Prachtexemplar wie dieses hier, welches mir @joerginle vor der Nase weg geschnappt hatte, aber ich bin trotzdem zufrieden. :) Vor allem, weil ich das Stück deutlich besser sehe als es bei WAGO angegeben war.
Es freut mich, dass du diese Lücke in der Sammlung nun auch schließen konntest :) Mir gefällt dieses Stück auch gut und aus meiner Sicht ist der Ausbeutetaler bei der WAGO in der Beschreibung erheblich zu schlecht weggekommen. Da hat wohl jemand nicht so ganz genau hingeschaut. Aus diesem Grund wurde das Stück vielleicht auch zusammen mit einem anderen Taler angeboten.
 
@FooFighter : Sehr schöne Münzen und eine Augenweide, die gesamte Nominalreihe vor sich zu sehen. Mohrenkopftaler ist nun mal der traditionelle Begriff und da das Wort " Mohr " leicht antiquiert ist, merken die Sprachfanatiker überhaupt nicht, dass sie sich dran stören könnten.
 
Hier schreibt jemand zu dem Mohr, der sich wirklich damit auskennt.
Da erkennt man einmal mehr, wie fehlgeleitet so mancher Weltverbesserer ist.

 
Zuletzt bearbeitet:
Es freut mich, dass du diese Lücke in der Sammlung nun auch schließen konntest :)

Eine letzte Lücke ist noch vorhanden, da mir vom 1863er Ausbeutetaler noch die Variante mit schmalerem Münzmeisterzeichen fehlt. Aber das Stück wird sich auch irgendwann finden. :)

Mir gefällt dieses Stück auch gut und aus meiner Sicht ist der Ausbeutetaler bei der WAGO in der Beschreibung erheblich zu schlecht weggekommen. Da hat wohl jemand nicht so ganz genau hingeschaut. Aus diesem Grund wurde das Stück vielleicht auch zusammen mit einem anderen Taler angeboten.

Ja, das Stück wurde von WAGO als "ss-vz" eingestuft. Beim Betrachten der Auktionsbilder hatte ich schon den Eindruck, dass das Stück eigentlich besser erhalten ist. Allerdings waren die Bilder etwas klein, so dass ich um Zusendung neuer Bilder bat. Daraufhin erhielt ich dieses Bild.

ABT 1863.jpg

Da sich mein erster Eindruck einer besseren Erhaltung anhand des Bildes bestätigte, fragte ich noch einmal nach, warum das Stück diese vermeintlich schlechte Erhaltungsangabe erhalten hat bzw. ob es irgendwelche Mängel gibt, die auf dem Foto nicht zu sehen sind. Hierauf kam die Antwort: "Das Stück ist in meinen Augen ganz minimal berieben. Korrekt wäre minimal berieben, f.vz/vz."

Aufgrund der Aussage, dass es ganz minimal berieben sein soll, fand ich ein "f.vz/vz" immer noch recht niedrig. Deshalb habe ich einfach mal auf gut Glück auf das Los geboten. Als das Stück dann ankam, war ich doch positiv überrascht. Es ist wirklich nur eine äußerst minimale Bereibung vorhanden. Diese fällt mit bloßem Auge nahezu nicht auf, da die Münze mit einer dunklen Patina überzogen ist. Die Bilder von WAGO sind viel zu hell. Meine Bilder kommen dem natürlichen Aussehen deutlich näher.

ABT 1863 neu.jpg
 
Glückwunsch zu dieser positiven erfahrung.
Ich bin bei der WAGO jetzt SEHR hellhörig bei dem Wort Kratzer geworden.
 
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