Silbermünzen des Königreichs Sachsen

Zwei schicke Neuzugänge brachte heute der DHL-Bote, die ich bei einem Händler ergattern konnte. :)

Ausbeute-Speziestaler König Friedrich August I. 1817

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Das Stück wurde ursprünglich bei der 337. Künker-Auktion im Juni 2020 versteigert. Dort wurde angegeben, dass es aus der Sammlung Dr. Werner Oschmann, Ludwigshafen stammt.


1/6 Taler König Friedrich August II. 1849

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Zuletzt bearbeitet:
Nach über einem Monat Durststrecke endlich mal wieder ein Neuzugang. Und dann auch noch ein ganz besonderer!

1/6 Taler König Friedrich August II. 1852

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Obwohl die Auflage mit 340.000 Stück gar nicht so gering ist, habe ich trotzdem über sämtliche Suchmaschinen nur ein Exemplar in den letzten Jahren auf einer Auktion gefunden. Dies war jedoch ohne Abbildung, da es in einem Lot von 6 Münzen enthalten war. Die Erhaltung war auch dementsprechend niedrig. Das Stück hier ist das erste, welches mir unter die Finger kam. Da musste ich einfach zuschlagen!
 
Es ist echt verrückt! Sonst finde ich bei ebay größtenteils nur unbrauchbare Angebote. Und jetzt habe ich innerhalb kurzer Zeit gleich zum zweiten Mal einen grandiosen Neuzugang für meine Sammlung über ebay ergattern können! Nach dem kürzlich vorgestellten seltenen 1/6 Taler 1852 stieß ich jetzt auf ein Stück mit extremem Seltenheitswert!

Doppeltaler König Johann 1858

DT 1858.jpg


Was macht dieses Stück so besonders? Den einfachen sowie den Doppeltaler in dieser Ausführung gibt es von 1858 und 1859. Beim einfachen Vereinstaler war mir bekannt, dass es den Jahrgang 1858 sowohl mit flachem als auch mit gewölbtem Wappenschild gibt, da dies in der Literatur auch so angegeben ist. Beim Doppeltaler hingegen ist es so, dass Jaeger den Jahrgang 1858 auch mit flachem und gewölbtem Wappen angibt, Lorenz aber beim Jahrgang 1858 nur vom flachen Wappen schreibt. Hier gibt es das gewölbte Wappen nur 1859. Da ich bisher auch kein einziges Exemplar des Jahrgangs 1858 mit gewölbtem Wappen finden konnte, war ich der Überzeugung, dass Lorenz richtig lag und die Angabe bei Jaeger falsch ist.

Bis ich dann nun bei ebay auf diesen Doppeltaler von 1858 stieß und meinen Augen nicht traute! Er weist tatsächlich das gewölbte Wappenschild auf! Es ist das erste Stück dieser Art, welches ich finden konnte. Ich habe auch nochmals über acsearch und sixbid die Archivsuche bemüht. Hier wurden ca. 70 verschiedene Doppeltaler 1858 in den letzten Jahren bei Auktionen versteigert. Alle hatten das flache Wappenschild. Ich bin extrem erfreut, dieses Stück in meine Sammlung aufnehmen zu können!
 
Da ich für den einfachen Vereinstaler bereits eine solche Übersicht erstellt habe, will ich dies nun auch für den Doppeltaler tun, nachdem ich jetzt alle unterschiedlichen Typen und Jahrgänge der Wappenseite vollständig habe.

Typ 1: 1857
- 38 Hermelinschwänzchen auf dem Wappenmantel
- 85 Punkte im Wappen
- Wappen flach

Typ 2: 1858 - wie vorher, aber jetzt
- 27 Hermelinschwänzchen auf dem Wappenmantel
- 93 Punkte im Wappen

Typ 2a: 1858
- Variante mit Stempelfehler VEREINSTHAELR

Typ 3: 1858 und 1859 - wie Typ 2, aber jetzt
- 128 Punkte im Wappen
- Wappen gewölbt

doppeltaler.jpg
 
Nach über fünfminütigem Studieren deiner tollen Doppelthaler mag ich immer noch nicht den Unterschied zwischen gewölbtem und flachen Wappen erkennen. Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch...
 
Nach über fünfminütigem Studieren deiner tollen Doppelthaler mag ich immer noch nicht den Unterschied zwischen gewölbtem und flachen Wappen erkennen. Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch...
Die Anzahl der „Tupfen“ in den „Querbändern“ ist im „gewölbten“ deutlich größer. Aber was gewölbtes sehe ich auch nicht ;)
 
Die Anzahl der „Tupfen“ in den „Querbändern“ ist im „gewölbten“ deutlich größer (z.b. Links unten 27 anstatt 18 Tupfen).

Okay, ich kann schon Unterschiede und eine unterschiedliche Anzahl von Punkten erkennen. Ricco hat ja die Unterschiede genannt. Aber wann ist das Wappen „gewölbt“ und wann flach?
Oder ist das Wappen vom Relief her gesehen gewölbt? Dann stellt sich mir die Frage, wie man das auf einem Foto erkennen kann...
 
Nach über fünfminütigem Studieren deiner tollen Doppelthaler mag ich immer noch nicht den Unterschied zwischen gewölbtem und flachen Wappen erkennen. Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch...

Oder ist das Wappen vom Relief her gesehen gewölbt? Dann stellt sich mir die Frage, wie man das auf einem Foto erkennen kann...

Mir ging es anfangs auch so, dass ich den Unterschied zunächst nicht erkennen konnte. Ich muss auch zugeben, dass es auf Fotos, besonders auf Scans, sehr schwer zu erkennen ist. In Natura, wann man die Münzen schräg betrachten kann, fällt der Unterschied sofort auf. Aber es gibt einen Trick. Mehr dazu später...

Hier mal zurück in die Anfangszeit meiner Sachsen-Sammelleidenschaft. Da wird es von anderen Mitgliedern gut erklärt und ich habe es dann bildlich dargestellt.


Wie in Beitrag #57 zu lesen ist, ging ich damals davon aus, dass der Unterschied sicher anhand von Bildern sehr schwer erkennbar sein wird. Allerdings bin ich später auf des Rätsels Lösung gestoßen. Was in keinem einzigen Katalog beschrieben bzw. angegeben wird, ist die Tatsache, dass bei dem gewölbtem Wappenschild die Anzahl der Tingierungspunkte immer deutlich höher als beim flachen Wappen ist. Hier mal eine Auflistung aller Silbermünzen, bei denen ein flaches und ein gewölbtes Wappen vorkommt und wie sich diese in der Anzahl der Punkte unterscheiden:

1/3 Taler 1858 - flach - 82 Punkte
1/3 Taler 1859 - gewölbt - 98 Punkte

Taler 1858 - flach - 76 Punkte
Taler 1858/59 - gewölbt - 101 Punkte

Doppeltaler 1858 - flach - 93 Punkte
Doppeltaler 1858/59 - gewölbt - 128 Punkte

1/6 Taler 1860-66 - gewölbt - 77 Punkte
1/6 Taler 1869-71 - flach - 62 Punkte

Ausbeutetaler 1858-67 - gewölbt - 86 bzw. 87 Punkte
Ausbeutetaler 1868-71 - flach - 83 Punkte

Und genau aus diesem Grund ist mir der Doppeltaler 1858 mit gewölbtem Wappen sofort ins Auge gefallen, da ich auch sofort die größere Anzahl an Punkten auf dem Wappenschild bemerkte. Somit war mir klar, dass es sich nur um das gewölbte Wappenschild handeln kann.
 
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Jetzt habe auch ich es verstanden... ;)
 
Drei feine Neuzugänge konnte ich heute in meine Sachsen-Sammlung integrieren. Mit diesen drei Stücken sind es nun genau 270 Münzen im Bereich Altdeutschland. Im Mai 2020 waren es noch 200 Stück. Es geht voran. :)

1/6 Taler König Friedrich August II. 1847

1-6 Taler 1847a.jpg



1/6 Taler König Johann 1864

1-6 Taler 1864a.jpg



Vereinstaler König Johann 1866

Taler 1866a.jpg
 
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