Silbermünzen in Münzkapseln angelaufen??

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Hallo liebes Forum,

ich wäre an eurer Expertenmeinung interessiert:
Seit ca. 40 Jahren sammle ich auf einfachem Niveau Silbermünzen, hab als kleiner Junge 5DM-Sondermünzen auf der Bank gekauft, später die 10DM und habe mir in den 80er-Jahren mal ein paar Liberty-Dollars und MapleLeafs geleistet. Seitdem liegen die in Münztableaus und da lagen sie bislang gut.

Mein Interesse wurde neulich wieder geweckt, habe gesehen, dass manche leicht verfärbt waren und dachte, ich tue den Münzen was Gutes und habe für die "Besonderen" vor ca. 6 Wochen Münzkapseln (Leuchtturm) gekauft. Meine Dollars sind nun seitdem angelaufen, viel mehr als in den 35 Jahren davor!!!

Kann das denn wirklich von den Münzkapseln kommen? Der Lagerort hat sich nicht geändert.
Eigentlich wollte ich die Münzen schützen!
Was habt ihr für Erfahrung und v.a. auch Erklärungen?

Besten Dank für eure Tipps!
 
Glücklicherweise wird der Wert der Münzen durch das Anlaufen ja nicht beeinträchtigt.
Die Silberpatina besteht in der Regel aus Silbersulfid, dass bei der Reaktion des Silbers mit schwefelhaltigen Gasen aus der Umgebungsluft entsteht.
Ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass der Schwefel aus den Kapseln selber stammt; es kann aber sein dass die Kapseln weniger dicht schließen als das vorherige Gefäß mit den Tableaus oder dass die Münzen beim Verpacken mit schwefelhaltigen Substanzen oder Katalysatoren (also Reaktionsbeschleunigern) in Kontakt gekommen sind. Denkbar wären hier Schweiß, Atemluft, Tischplatten aus bestimmten Holzarten etc.
 
Hallo Muppetshow, danke für die Antwort.
Sie lagen jetzt mit Kapsel im Münztableau, in dem sie vorher 35 Jahre ohne Kapsel lagen.
Aber von den Leuchtturm-Kapseln kann's ja nun wirklich nicht kommen, die werden ja wohl schon entsprechend produziert sein.
Umgepackt hab ich's mit einer Münzpinzette ...
 
Wenn du die Kapseln getauscht hast, haben die Münzen quasi Luft gesaugt und es hat chemisch reagiert und auch die beim verschließen eingekapselt Luft verbraucht. Da sollte nichts mehr passieren. Es sei denn, die oben schon erwähnt, das die neuen Kapseln weniger gut schließen.
Aber keine Sorge, es ist keine Beeinträchtigung des Wertes der Münzen. Im Gegenteil, es gibt eine Reihe von Sammlern die dafür gerne paar Euros extra geben ;)
 
Ich gebe zu, zu schnell gelesen zu haben, da ist wohl etwas druntergerutscht.
Aber egal, lache drüber, es interessiert mich nicht. Du bist bestimmt Moderator weil du keine Fehler mast, kannst du stolz drauf sein :respekt:
 
@polymat: danke trotzdem für deine Antwort.
Patina bei älteren Münzen mag sicherlich beliebt sein, aber bei so relativ neuen? Aus den 1980er und 1990er Jahren? Da wäre mir schon lieber, die würden so tadellos glänzen (und spiegeln!) wie bisher ...
 
Das ist halt reine Chemie. Metal reagiert mit den Bestandteilen der Luft.
 
Das ist halt reine Chemie. Metal reagiert mit den Bestandteilen der Luft.

Vollkommen richtig. Nichts desto trotz beantwortet das nicht die durchaus interessante Eingangsfrage. Warum sind die Münzen in 35 Jahren an der Luft fast gar nicht angelaufen, jedoch innerhalb von wenigen Wochen dann in den Kapseln?
 
Die Kapseln sind aus einer polymeren Verbindung und so gesehen auch reine Chemie. Die Kapseln gasen an der Luft aus, es entsteht ebenfalls eine chemische Reaktion. Deren polymeren Ketten verbinden sich auch mit der Luft. Dadurch werden diese auch spröde, also leichter zerbrechlich. Diese Gase die der Kapsel entfleuchen reagieren mit dem Silber somit entsteht dieses Silbersulfit, eben diese Patina. Vermutung wäre hier, eine Billigvariante aus China. Wenn ich Kapseln kaufe immer bei Leuchtturm, mit denen hatte ich so etwas nocht nicht. Bestimmt ein deutsches Produkt.
 
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