Sind die Mondphasen auf der ganzen Erde gleich?

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Ich bin grad am überlegen, ob die Mondphasen auf der ganzen Erde gleich sind, ob sie zeitversetzt ablaufen oder sogar an verschiedenen Orten unterschiedlich lang sind.

Für die dritte Variante sehe ich keine Gründe. Ich tippe mal, dass die Mondphasen zeitversetzt ablaufen, abhängig vom Standpunkt der Beobachter um Sekundenbruchteile und im höchsten Fall wenige Tage zeitversetzt.

Richtig??!!
 
Nein, die Mondphasen sind für jeden Beobachter von der Erde aus gleich.

Entscheidend für die Mondphase ist die Stellung von Sonne, Erde und Mond zueinander.

Nimmt man nun einen fixen Zeitpunkt, z. B. 18. März 2003 6 Uhr MEZ, da herrscht (quasi) Vollmond, d.h. der Mond steht von der Erde aus gesehen der Sonne genau gegenüber.

Das heißt ferner, dass für jeden Beobachter von der Erde aus Vollmond herrscht, egal ob er in Amerika oder Asien zuhause ist.

Er tritt dort nur zu unterschiedlichen Tageszeiten ein: in Asien ist es am hellichten Tag Vollmond, in Amerika nachts, d.h. Amerikaner koennen den Vollmond auch sehen, für Asiaten bleibt er unter dem Horizont.
 
Der Grund für meine Annahme war der:

Natürlich wird immer der selbe Teil der Mondoberfläche von der Sonne angestrahlt, egal wo man auf der Erde steht.

Aber abhängig von der Position der Beobachter müsste doch der Ausschnitt der Mondoberfläche, den man sieht, minimal verschieden sein.

Dann könnten z. B. im Blickfeld von Person A 48% angestrahlte Monoberfläche sein, im Blickfeld von Person B aber 50 %oder 46 %.

Klingt doch logisch, oder :p ??????
 
Dieser "parallaktische" Effekt ist sehr klein, da Durchmesser(Erde) << Entfernung (Beobachter-Mond),

das sind ca 13000:386000 das ist < 0.05.
Wieviel das genau ausmacht, weiss ich auch nicht auf die Schnelle, aber sicher keine Prozente.
 
Richtig. Da dürfte die Librationsbewegung des Mondes schon größere Auswirkungen haben.
 
Sehr interessant.

Diese Frage habe ich mir heute im Büro auch gestellt. Auch ein zu Hilfe gerufener Kollege konnte es nicht auf Anhieb beantworten.

Schließlich haben wir das Szenario inklusive der groben Bewegungsabläufe unter Zuhilfenahme des Kopfes meines Kollegen (Sonne), eines Apfels (Erde) und eines Radiergummis (Mond) nachgestellt.

Auch wir kamen zu dem Ergebnis, dass die Mondphasen bis auf ganz geringe Abweichungen gleich sein müssen.
 
Abschließend kann man sagen, dass es "die" Mondphase eigentlich gar nicht gibt.

Genau definiert sind nur Neumond (z.B. 1. April 2003 21:19 MESZ), Erstes Viertel (z.B. 10. April 2003 1:40 MESZ), Vollmond (z.B. 18. März 2003 12:34 MEZ) und Letztes Viertel (z.B. 25. März 2003 2:51 MEZ).

Der aktuelle Vollmond ist übrigens der Grund dafür, das Ostern dieses Jahr erst so spät stattfindet: nämlich am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang.

Frühlingsbeginn ist dieses Jahr am 21. März um 2:00 MEZ exakt.
Vollmond aber erst wieder am 16. April 2003 um 21:36 MESZ (Mittwoch). Deshalb ist am nachfolgenden Sonntag, den 20. April 2003 erst Ostern.

Der späteste Ostertermin im 21. Jahrhundert ist übrigens am 25. April 2038, der früheste der 23. März 2008. Rechnerisch der frühest mögliche Ostertermin wäre der 21. März. Das kann nur dann eintreten, wenn am 20. März Frühlingsanfang ist, kurz danach (aber noch am selben Tag) Vollmond ist, und dieser Tag auch noch ein Samstag ist.

Ein schöner Link zum "Rumfrickeln" ist http://www.fourmilab.ch/cgi-bin/uncgi/Yoursky

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