Sollte Uli Höneß in den Knast ?

Zunächst mal geht es hier um eine Summe, für die selbst ein glückbegünstigtes californisches Ehepaar dreimal den Garten umgraben muss.
Ich selbst und wohl die meisten hier können ihr Leben lang arbeiten und werden nie auch nur annähernd soviel Geld verdienen.
Deswegen stellt sich für mich gar nicht die Frage wie derjenige bestraft werden sollte - über das 'ob' gibt es ja keinen Zweifel - sondern was hätte ich an seiner Stelle getan ?
 
So oft haben wir hier im Forum das geflügelte Wort "Gier frisst Hirn" benutzt.
Warscheinlich ist es ab einer gewissen Menge Vermögen genauso.
Mann Mann Mann, ich hatte dem Kerl ein hohes Maß an Intelligenz zugesprochen. War wohl ein Irrtum.
Morgen kann er seinen Koffer packen. Wäre dumm, wenn er in eine JVA im Rurpott einfahren müsste. :rolleyes:
 
Wenn ich unterstelle,
- daß er in den letzten Monaten gelitten hat wie ein Schwein,
- eine Wiederholung der Straftat wohl auszuschliessen ist,
- eine Gefährdung für die Allgemeinheit auszuschliessen ist
- und wir gelernt haben, dass die Definition einer gültigen
Selbstanzeige im deutschen Steuerrecht eben doch nicht
so lupenrein formuliert ist,

bleibt eigentlich nur noch die abschreckende Wirkung als Argument
für eine Haftstrafe übrig, (um weitere unentdeckte Steuersünder zur
Selbstanzeige zu motivieren.)
Das ist auch sicherlich ein valides Argument.

Den ganzen Quatsch mit Gerechtigkeit und Glauben an den Rechtsstaat
verlieren und die Großen lässt man laufen usw. kaufe ich nicht.
Das ist nichts anderes, als eine typisch deutsche verkappte Neiddebatte.

Mir würde es reichen, wenn er Bewährung bekommt mit der Auflage, die
nächsten 24 Monate acht Stunden täglich fünf Tage die Woche in Sucht-
hilfeprojekten zu arbeiten und zusätzlich eine weitere massive Geldstrafe
bekommt, die gerne nochmal zweistellig sein darf.

Damit wäre m.E. der Gesellschaft weit mehr gedient, als wenn er ein Jahr
im Gefängnis absitzt und wg. guter Führung vorzeitig entlassen wird.

Grüße

Euromartin
 
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- und wir gelernt haben, dass die Definition einer gültigen
Selbstanzeige im deutschen Steuerrecht eben doch nicht
so lupenrein formuliert ist,

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Wenn ich eine Selbstanzeige mache ist diese Straffrei.

Aber doch sicher nicht wenn ich mich Anzeige Summe X hinterzogen zu haben und es war in Wirklichkeit Summe XXXXX.
 
Wenn ich eine Selbstanzeige mache ist diese Straffrei.

Aber doch sicher nicht wenn ich mich Anzeige Summe X hinterzogen zu haben und es war in Wirklichkeit Summe XXXXX.

Stimmt.

Ich kenne nur weder den Inhalt der Selbstanzeige noch die der Staatsanwaltschaft in den letzten Monaten übergebenen
Daten noch die Zeiträume über die wir sprechen, noch die Verjährungsfristen der einzelnen Hinterziehungen.

Bitte nicht missverstehen, er soll hart bestraft werden. Ich überlege mir nur, welche Strafe der Gesellschaft am meisten bringen würde.
Er ist mir dabei dann ziemlich wurscht.

Grüße

Euromartin
 
Ich habe eine tolle Idee für den Delinquenten. Wenn dieser nun seine Selbstanzeige zurück zieht, geht er straffrei aus. Denn wo kein Kläger, da kein Richter! :D

Ich werde mal eben Herrn Hoeneß anrufen, mal schauen was er so für mich , für diese überaus gute Idee locker macht.
 
Im Prinzip geht es hier doch nur um eins:
Konnte man der Selbstanzeige die Höhe der hinterzogenen Steuern entnehmen (angeblich sind 130 Mio. Gewinne ausgewiesen, was ja eine wesentlich höhere Steuerschuld als nun angeklagt zulassen würde).
Wenn ja, wirksame Selbstanzeige - Freispruch.
Wenn nein, Strafe, welche auch immer.

Es geht nicht darum, ob Steuern hinterziehen was böses, schlechtes oder sonstwas ist. Es geht um die Form der Selbstanzeige.

Wenn Hoeneß nicht so eine zweifelhafte Selbstanzeige gemacht hätte, würde er gar nicht vor Gericht sitzen (vorausgesetzt, es gab noch keinerlei Ermittlung im Vorfeld der Selbstanzeige).

Ergo: Wenn Du in Deutschland Steuern hinterziehst und das irgendwann, bevor der Staat das entdeckt, ordentlich und korrekt anzeigst, dann ist alles gut und keine Sau erfährt auch nur davon. Du zahlst nach und fertig und setzt Dich wieder vor den Schampus.

Wenn hier also eine Moraldebatte, Sozialschmarotzer etc. draus gemacht wird, dann sollte diese Diskussion in Richtung des Staates gehen, der diese Straffreiheit bei Steuerhinterziehung überhaupt erst möglich gemacht hat.

Ich persönlich wünsche Hoeneß, das er hier frei kommt. Denn der Logik der Straffreiheit durch Selbstanzeige folgend, würde er nur eingebuchtet werden, wenn die Selbstanzeige nicht gültig wäre - und die hat er ja nicht selber angefertigt, also hat er das auch nicht zu verantworten.

Ansonsten wünsche ich mir, das dieses abstruse Instrument der Selbstanzeige einfach abgeschafft wird, dann entgeht nämlich kein Steuerhinterzieher seiner Strafe. Die präventive Abschrechung wäre weitaus höher, als den Hoeneß einzubuchten.

Aber das geht ja gar nicht, denn dann würde in Deutschland (fast) die gesamte Highsociety im Bau sitzen ;)
 
Er könnte ja den 1. FC Stadelheim gründen. :lachtot:

Micha
 
Da wir gefühlt bei solchen Sachen in einer Bananenrepublik leben, gehe ich davon aus, dass der nicht in den Knast geht.
 
Das er bestraft werden muss, steht ausser Frage. Die Frage ist nur ob es Haft oder Bewährung - mit entsprechenden Auflagen - sein soll.

Ich habe schon gemerkt das ich eher zu Minderheitsmeinung gehöre. Wichtig ist mir nur das die Meinungen gegenseitig respektiert werden und jeder seinen Standpunkt auch begründen kann.

Den Ideenreichtum der USA gibt es in Deutschland leider nicht. Ich gehe aber mal stark davon aus, dass dieses Verfahren in Berufung oder Revision gehen wird.


Gruß

Thomas
 
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