Rum-Seldschuken
Kaykaus II., Qilij Arslan IV., Kaykubad II.
Dirham AH 647 (1249-1250)
Ag 21.5mm/3g
Heyho und ne Buddel voll Rum... ach nein, wir haben es hier nicht mit Piraten zu tun.
Das Rum der Seldschuken, einer Fürstendynastie, deren Reich sich von Mittelasien über die arabische Halbinsel bis nach Anatolien erstreckte und vom 10. Jh. bis in seinen Teilen zum 14. Jh. Bestand hatte, bezieht sich auf Rom, ähnlich wie etwa Rumänien etymologisch auf das römische Reich zurückzuführen ist.
Kurz gesagt, die Rum-Seldschuken sind die Seldschuken, die ihren Staat auf (ost-) römischem Gebiet gegründet haben, genauer von Konya ausgehend (daher auch manchmal Sultanat Ikonion genannt) bis in seine Ausdehnungen nach Antalya am Mittelmeer, Sinope am schwarzen Meer und Erzurum im Osten.
1077 wurde das Sultanat der Rum-Seldschuken durch Rebellion gegen das Großseldschukische Reich gegründet und hatte, bis die mongolischen Ilkhane von Osten her drängten, bis 1307 Bestand.
Die Einflussnahme der Ilkhane begann mit inneren Wirren bei den Rum-Seldschuken, gerade um die Zeit der gezeigten Münze. Denn es herrschte nicht etwa ein Sultan, auch nicht zwei, sondern gleich drei Sultane machten sich gegenseitig das Leben schwer. Nach dem Tod des Vaters stritten die drei Söhne Kaykaus II. (Sohn einer Griechin), Kaykubad II. (Sohn einer Georgierin) und Qilij Arslan IV. (Mutter unbekannt) um den Thron und beherrschten teils gemeinsam das Sultanat, bis sie nacheinander starben, von den eigenen Emiren ermordet wurden, bzw auf die Krim ins Exil gingen.