Heute gibt es keine "neue" Münze, sondern eine Nachreichung, da ichs schlicht und einfach verbummelt habe
Lateinisches Kaiserreich
Balduin I., Heinrich, Peter, Robert, Balduin II.
Aspron Trachy ND (1204-1261)
Billon 35 mm
Sear#2022
Byzanz hat eine ziemlich lange und wechselvolle Geschichte. Das Römische Reich der Antike wurde im Jahr 395 in einen West- und einen Ostteil geteilt. Der Ostteil bekam Byzanz zur Hauptstadt, der Westen Rom. Die beiden Teile haben sich in der Folge immer weiter auseinander entwickelt, beispielsweise auch im Glauben - lateinisch-katholisch bzw. griechisch-orthodox.
Dann kam irgendwann die islamische Bedrohung im Osten, gegen die der ein oder andere Kreuzzug geführt wurde. Beim vierten Kreuzzug wendeten sich die west- und mitteleuropäischen Ritter allerdings nicht wie geplant gegen Ägypten, sondern gegen die eigentlich verbündeten Byzantiner und eroberten und plünderten schließlich 1204 Konstantinopel. Dazu werde ich demnächst noch etwas schreiben. Das Byzantinische Reich zerschlugen sie und teilten es in kleine Vasallenstaaten auf, die dem neugeründeten "Lateinischen Kaiserreich" unterstanden, Hauptstadt: Byzanz.
Das muss ein ziemlicher Kulturschock für die Kreuzfahrer gewesen sein. Der Westen hatte viele Errungenschaften des antiken Rom verloren und die Phase des "finsteren Mittelalters" durchgemacht, wohingegen die griechisch-römische Kultur im Osten noch reichhaltig blühte.
Die neuen Herrscher (5 Kaiser in knapp 60 Jahren) hatten wenig Verständnis für die Kultur und unternahmen wenig für das Allgemeinwohl. Das machte sie bei der Bevölkerung noch zusätzlich verhasst, sodass die Byzantiner bald sagten: "Lieber den Sultansturban als den Kardinalshut".
Mit Hilfe anderer ehemals byzantinischer und nun selbstständiger Gebiete konnten die "Lateiner" 1261 vertrieben werden und Byzanz wurde wieder hergestellt. Allerdings erreichte es nie wieder seine alte Größe und Bedeutung.
Hier sieht man eine Aspron-Trachea aus der Zeit des lateinischen Kaiserreiches von Byzanz. Es ist eine sogenannte Schüsselmünze, wie man unschwer erkennen kann. Auf der konkaven Seite sieht man Kaiser mit Schwert und Reichsapfel, auf der konvexen Seite ist Christus abgebildet. Man vermutet, dass man die Form gewählt hat, um die Münzen besser stapeln zu können.