Spiel - Wie weit kommen wir zurück? (Teil II)

1340 - 1349
(21.07.-27.07.)
 
Zuletzt bearbeitet:
56. Bilanz nach 666 Jahren (2016-1350)

Jetzt freuen wir uns nicht nur über jeden Tag einer neuen Präsentation, sondern darüber, dass wir ohne ein Jahrzehnt auszusetzen weiter kommen J

Sechs neue Gebiete in den Jahren 1399-1350, sowie 31 neue Münzen. Ich denke, das kann sich sehen lassen. Wir stehen bei 4849 Münzen aus 715 Ländern.

Sachsen (210) ist das Land mit den meisten Präsentationen, gefolgt vom Deutschen Reich (174). Dänemark (154) liegt auf dem dritten Platz. Hier wird es sicherlich keine Veränderung mehr geben.

Die meisten Münzpräsentationen stammen von kaamos (532) und Razorback (424), sowie moppel65 (283). Die meisten unterschiedlichen Länder bereiste Razorback (299), gefolgt von kaamos (286) und reining (206).

Alles dieses und noch viel mehr könnt ihr der angehängten EXCEL-Datei entnehmen, zum Beispiel:

- In der Tagesbilanz: Wer hat wann welches Land präsentiert

- In der Personenbilanz: Wer hat welche Länder wie oft gezeigt (Lieblingsland)

- In der Länderbilanz: Wann wurden welche Länder wie oft präsentiert

sowie in der Gesamtbilanz:

- Wie entwickelte sich täglich die Anzahl der Teilnehmer, der Münzpräsentationen und der gezeigten Länder.

Mit Hilfe der EXCEL-Datei könnt ihr leichter Münzen aus eurem Sammelgebiet in diesem täglich wachsenden Thread finden.

Für die zur Verfügung Stellung der Tabelle bedanke ich mich bei numisfreund.
 

Anhänge

  • wie weit zurück 56.xlsx
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Böhmen
Johann von Luxemburg

Prager Groschen ND (1310-1346) - zumindest das, was davon übrig ist
Don#817

Don#817.jpg


Johann wurde in seinen letzten Jahren auch "der Blinde" genannt, da er durch eine Erbkrankheit und eine missglückte Operation das Augenlicht verlor. Das hinderte ihn, der er als berühmter Turnierheld immer ein Symbol der Ritterlichkeit war, jedoch nicht daran, vollkommen erblindet und schutzlos in das Schlachtgetümmel bei Crécy (vgl. Hundertjähriger Krieg) zu reiten - und zu fallen.
Der damalige Prince of Wales, Edward, der schwarze Prinz, Gegner im Kampf, soll aus Bewunderung die Helmzier der drei Straußenfedern und Johanns Wahlspruch "Ich dien" für Wales (vgl. hier) übernommen haben.
 
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Ilkhanat
Toghai Temür
2 Dirham ND (1337-53)
Ag 1,3g

Ilkhanide_Taghay Timur_2 Dirham_1337-1353 (2).jpg


Als direkte Nachkommen der Ilkhane nebst Gefolgschaft, gelten heutzutage übrigens die Mitglieder des Volkes der Hazara die hauptsächlich in Teilen Afghanistans, Pakistans und des Iran leben. Allerdings hat sich ihre gesellschaftliche Stellung gewandelt. Waren die Ilkhane noch Herrscher, sind die Hazara häufig Opfer von Diskriminierung und Gewalt.
 
Ungarn
Ludwig I. von Anjou

Denar ND (1342-82)
Huszár#547


Denar Ludwig Anjou.jpg


Ludwig war als ungarischer König recht ambitioniert und wollte sein Land als europäische Großmacht etablieren. So stand er beispielsweise mit seinem Heer in Süditalien, wo er die Ermordung seines Bruders, des Prinzgemahls von Neapel rächen wollte, erkämpfte von Venedig Ländereien in Dalmatien und erlangte schließlich auch die polnische Königskrone. Er reformierte aber auch Verwaltung und Justiz und gründete Universitäten. Dies alles brachte ihm den Beinamen „der Große“ ein.

Abgebildet ist übrigens nicht Ludwig, sondern ein Sarazene.
 
Heute möchte ich eine Münze für den Zeitraum 1380-89 (der damit dann voll wäre) nachreichen:

Zarenreich Widin
Ivan Strazimir

Grosso ND (1365-93)
Ag 16mm/0,7g

Bulgarien_Ioan Stracimir_Grosso_1365-1393.jpg


Widin wurde 1337 durch eine Abspaltung vom Bulgarenreich gegründet und diente als Kompensation für Iwan Strazimir dafür, dass er in der Thronfolge Bulgariens zu kurz kam. Unter Iwan nahm der griechische Einfluss in der Region zu, was sich auch darin äußerte, dass er sich der Kirche in Konstantinopel unterstellte und "Zar der Bulgaren und der Griechen" nannte. Aber wie auch Konstantinopel hat Widin das Problem der nahenden Osmanen. So wurde Iwan 1388 deren Vasall, scheiterte aber dabei, mit Hilfe des ungarischen Königs Sigismund III. gegen die Osmanen vorzugehen. Daraufhin eroberte Sultan Bayezid I. Widin. Iwan Strazimir starb irgendwann vor 1400 in der Gefangenschaft in Bursa.

Es wird spekuliert, dass das Bulgarenreich der osmanischen Eroberung hätte widerstehen können, wäre Widin nicht abgespalten worden. So aber sollte Bulgarien bis 1878 unter osmanischer Herrschaft stehen.
 
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und weils so schön war, reiche ich gleich noch einen nach, aber aus einer anderen Ecke der Welt… (einsortiert unter 1363)


Mamluken

Al-Malik al-Aschraf Nasir ad-Din Scha‘ban II. ibn Husain
Fals ND (1363-1377) Münzstätte Hamah mit Gegenstempel am Rand neben der Lilie
Cu 19mm/1,75g


Mamluken_Schah Ban II_Fals_1363-1377.jpg

Mamluken_Schah Ban II_Fals_1363-1377.jpg

Die Mameluken sind im Grunde (meist osteuropäische oder zentralasiatische) Kriegersklaven gewesen. Über die Jahre hinweg begannen sie die Heerführung zu dominieren und wurden zu einem nicht zu unterschätzenden Machtfaktor, bis dass sie schließlich eigene Dynastien und Reiche begründeten, zB das Sultanat von Delhi. Aber ganz so weit schweifen wir nicht in die Ferne. Auch in Ägypten putschten die Mamluken gegen die Ayyubiden und begründeten nun selbst mit der Bahri-Dynastie ein Reich in Ägypten, welches sich von Syrien über Westarabien und Ägypten bis in die Kyrenaika erstreckte. Das Mamlukische Ägypten war übrigens der einzige Staat im Nahen Osten, der sich gegen die anstürmenden Mongolen zur Wehr setzen konnte – siehe dazu die Beiträge zu den Ilchaniden.

Ab 1340 nahm die Macht der mamlukischen Sultane ab und Wesire und Emire drängten in den Vordergrund. Es kam zu Machtkämpfen, auch weil mangels äußerem Feind der Sinn einer Militäraristokratie in Frage stand.

1516/17 schließlich wurde das Mamlukensultanat von den Osmanen erobert. Mamluken gab es aber auch weiterhin. Erst 1895 wurde der Handel und Besitz von weißen Sklaven in Ägypten verboten.
 
1330 - 1339
(28.07.-03.08.)
 
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Heute geht es wieder nach Persien

Ilkhanat
Sati Beg
2 Dirham ND (1338)
Ag 1,3g

Ilkhanide_Sati Beg_2 Dirham_1338-39.jpg


Sati Beg heißt mit vollem Namen al-Sultana al-Radila Sati Beg Chan Challad Allah Mulkaha und ist auch in die Zusammenbruchswirren des Ilkhanats verwickelt. Ihr Halbbruder Abu Sa'id war der letzte Ilkhan, der Persien noch halbwegs zusammenhalten konnte. Nach seinem Tod unterstützte Sati Beg einen Potentaten in Westpersien, zeigte sich aber auch sehr wechselfreudig, als dieser militärisch unterlag. Sie wechselte ins Lager Hasan Kuceks, des Enkels ihres ehemaligen und mittlerweile verstorbenen Verlobten. Dieser machte sich Sati Begs Eigenschaft als Halbschwester des letzten Ilkhans zu Nutze und setzte sie im Juli 1338 als Herrscherin der Ilkhane ein. Ihre Autorität reichte aber nicht über Nordwestpersien hinaus. Inwieweit sie allerdings wirklich herrschte oder nur nominell den Titel trug und ansonsten benutzt wurde - beispielsweise als Kucek sie Toghai Temür zur Frau Versprach. Dies geschah jedoch nicht, stattdessen setzte Kucek sie 1339 wieder ab und verheiratete sie an den neuen Thronkandidaten. 1343 wurde Kucek ermordet, Sati Beg musste nach Anatolien fliehen und starb nach einigen Wirren schließlich irgendwann nach 1345 in Bagdad.
 

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