Stempelriss bei J. 197 aus 1875 Ludwig II Bayern - seltener Jahrgang

ich bezog mich auf diese Aussage. Habe ich da was falsch verstanden?

wenn es der Beginnd es Auftrages 1876 gewesen war, wo der Stempelriss aufgetaucht ist, müssten dann nicht auch beim 1876er der Stempelriss auftauchen bei frühen Stücken (wenn nur die 5 mit der 6 ausgetauscht wurde?)
Dann müsste es , rein theoretisch Stempel mit der Jahreszahl 1876 geben, bei denen man Reste der 5 erkennt. Ansonsten verweise ich auf Fusselbärs Einwand, wonach Stempel mit Rissen vermutlich ausgemustert werden.
 
In den zeitgenösschen Quellen, auf denen der Jaeger fusst,wird der Jahrgang 1875 D nicht erwähnt, allerdigs bedauert Hammerich, dass Münzchen nicht immer freudig Auskunft erteilt hat.
Kommando zurück. Jetzt habe ich doch noch eine zeitgenössische Quelle, sogar mit Hinweiss auf eine amtliche Quelle gefunden ( 1908/09 bis 1913/14 von Alexander Kummers Zeitschrift " Die deutschen Reichsmünzen " ) :
https://www.emuenzen.de/forum/attachments/kummer-s-75-jpg.97266/
 
Barduleck gibt folgende Prägemengen pro Minute für eine Uhlhornsche Prägemaschiene an :

> 20 mm ø 60 - 70 Stk

20 - 26 mm 50 - 55 Stk

27 - 36 mm 45 - 50 Stk

37 - 45 mm 40 - 45 Stk

Diese Maximalmengen wurden, so Barduleck normalerweise nicht erzielt, um nicht die Maschienen überzubeanspruchen.

Stellt sich die Frage, wie die Angabe " Im Zeitraum vom 2- 8. Januar " zu deuten ist. Soll man diese Angabe so interprätieren, dass an jedem dieser Tage von Arbeitsbeginn bis Arbeitsende Doppelkronen geprägt wurden oder bedeutet sie eher, dass die Prägung irgendwann im Laufe dieser Tage stattfand ?
Der 2.Januar 1875 war ein Sonnabend, am 3. Januar wird demzufolge nicht geprägt worden sein, am 6. Januar eventuell auch nicht.
 
Nun mal ein gedankliches numismatisches Experiment. Angenommen , am 2,4,5, 7 und 8 Januar 1875 wurden in München Doppelkronen geprägt.
- Barduleck folgend setzen wir weniger als 50 - 55 Exemplare pro Minute an, also 40, um es nicht zu schwer beim Rechnen zu haben. Wir kommen also rein hypotetisch auf 2400 Münzen pro Stunde
- Als effektive Arbeitszeit nehmen wir die damals nicht unüblichen 10 Stunden pro Wochentag und 6 Stunden am Sonnabend, macht 46 Stunden.
- demnach hätte man rein theoretisch 110.400 Münzen prägen können, was laut den spärlichen Angaben zu den Stempelstandzeiten aus der Zeit eher unwahrscheinlich, als wahrscheinlich für die Verwendung nur eines Arbeitsstempels erscheint. Berlin verzeichnete 1878 eine Stempelstandzeit für Doppelkronen von ca 45.000 Ex.
 
- demnach hätte man rein theoretisch 110.400 Münzen prägen können, was laut den spärlichen Angaben zu den Stempelstandzeiten aus der Zeit eher unwahrscheinlich, als wahrscheinlich für die Verwendung nur eines Arbeitsstempels erscheint. Berlin verzeichnete 1878 eine Stempelstandzeit für Doppelkronen von ca 45.000 Ex.
Wenn wirklich nur ein Stempel verwendet wurde, (wovon ich ausgehe) dürfte die max. Auflage ca. 50.000 Exemplare sein. Das würde durchaus auch mit dem Zeitraum passen. Zudem wurde der Stempel sichtlich gequält.
 
Freut mich dass das Thema euch interessiert.
Vom Jahrgang 1878 wurde ja laut den diversen Katalogen 50.000 Stück geprägt.

Der 1875 ist aber immer einiges teurer als der 1878, da ist die Frage, wenn annähernd die gleiche Anzahl geprägt wurde, ob das dann eben auch gerechtfertigt ist, zumal er ja sehr häufig auf Auktionen vorkommt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Freut mich dass das Thema euch interessiert.
Vom Jahrgang 1878 wurde ja laut den diversen Katalogen 50.000 Stück geprägt.

Der 1875 ist aber immer einiges teurer als der 1878, da ist die Frage, wenn annähernd die gleiche Anzahl geprägt wurde, ob das dann eben auch gerechtfertigt ist, zumal er ja sehr häufig auf Auktionen vorkommt...
Wir können über die Höhe der Auflage nur spekulieren, auch über das Marktvorkommen sagt sie nur bedingt etwas aus. Für die Preisgestaltung genügt vermutlich das Adjektiv "unbekannt"
 
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