Sternenfreundethred

Muss der Jupiter gewesen sein.
Die Saturnringe sieht man schon ab ca. 30x, besser 50x - man darf sich nur nicht den Eindruck eines HST-Bildes erwarten. In unserer Zeit hilft es zu wissen, was man sehen "soll", denn sonst könnten die Ringe mit einem kl. Teleskop wie im frühen 17. Jh. für "Henkel" gehalten werden. Ich benutze ein "Kaufhausteleskop", Linsenfernrohr = Refraktor mit 60 mm Sammellinse und 700 mm Brennweite; gut für Sonne (Filter!!) und Mond sowie größere Details auf Planeten, nicht so gut für Lichtschwächeres; dafür habe ich ein schönes 15x80 Fernglas.
Beim Jupiter z.B. kann ich gerade mal zwei Bänder sehen, der GRF oder der Sturm auf Saturn ist damit außer Reichweite
 
Jeder hat natürlich andere Ansprüche und einen entsprechenden Geldbeutel. Zur Beobachtung von Planeten sollten es schon mindestens 4 Zoll freie Öffnung sein, was ungefähr 10 cm oder 100 mm entspricht. Dann hat man noch die Wahl zwischen Reflektor und Refraktor.

Wichtige Faktoren sind auch ein gutes Stativ und die Beobachtungsbedingungen am Wohnort.

In der Nähe einer Großstadt wie München muss man immer Abstriche machen wegen der Lichtverseuchung. Mehr Spaß macht das in der Nähe eines Sternenparks wie z.B. im Sternenpark Westhavelland oder in der Vulkaneifel.

Eine Auswahl von Teleskopen findet man z. B. unter www.celestron.de. Aber da gibt‘s noch viel mehr Anbieter. Grundsätzlich gilt: Man informiere sich ausführlich vor dem Kauf.

Um z. B. die Cassinische Teilung der Saturnringe zu sehen, sind 4- 8 Zoll Objektivdurchmesser sinnvoll. Hier sollte das Teleskop dann allerdings auch eine automatische Nachführung haben, denn die Erde dreht sich und das Beobachtungsobjekt rutscht sonst schneller aus dem Fokus als man gucken kann.
 
Seid gegrüßt und heute insbesonders hh1969!
Was würde ich an Equipment benötigen um z.B die Cassinische Teilung der Saturnringe als elekronisches Bild auf dem Laptop zu sehen? Und was würde es minimiert kosten?
Schöne Grüße
Heinz-Rudolf
 
Moin Heinz-Rudolf und hallo allen anderen:

Sorry, da muss ich passen.

Stattdessen werfen wir doch schon mal einen Blick auf den August 2021. Übrigens der zweite Monat hintereinander mit 31 Tagen - das gibt's sonst nur noch ein weiteres mal - (leichte Frage: Wann? - Auflösung ganz unten).

Blicken wir zunächst wieder zu unserem Tagesgestirn. Hat man im Juli noch nichts von wesentlich längeren Nächten gemerkt, so wird das im August nun deutlich. Die Sonne verliert im Laufe des Monats fast 10° an Mittagshöhe - am 1. sind es für 50° nördliche Breite noch respektable 58°,1, am 31. dann nur noch 48°,7. Damit einher geht ein deutlich späterer Sonnenaufgang und ein wesentlich früherer Sonnenuntergang. Am 1. steht die Sonne noch scheinbar im Zentralteil des Krebses, passiert am 22. den Löwenhauptstern Regulus und befindet sich am Monatsende dann zentral im Sternbild des Löwen.

Die Meteorologen machen am 31. einen Strich unter den Sommer. Ich habe mir die Jahreszeiten "selber" eingeteilt: Mit Blick auf die Natur ist für mich Winter vom 1. Dezember bis 31. März, Frühling vom 1. April bis 31. Mai, Sommer vom 1. Juni bis 30. September und Herbst vom 1. Oktober bis 30. November. Damit sind die Übergangsjahreszeiten jeweils zwei Monate und Sommer und Winter jeweils 4 Monate lang. Das ist aber nur meine private Spielerei.

Die Nächte werden nun länger, dafür sind sie aber noch oft sehr warm, was natürlich zum Beobachten einlädt.

Vielleicht sieht der eine oder andere dann auch eine Sternschnuppe über's Firmament huschen, denn in den Morgenstunden des 12. wird das Maximum der Perseiden erwartet (hat jemand ein i mit Trema? - das käme da eigentlich hin, gesprochen jedenfalls Per-sei-iden).

Falls das Wetter mitspielt wären die Bedingungen nahezu perfekt, da der sonst alles überstrahlende Mond bereits weit vor Mitternacht untergeht.

Übrigens: Morgens gegen 6 Uhr sieht man (theoretisch) die meisten Meteore. Warum ist das so? Weil wir als Passagiere des Raumschiffes Erde dann genau in Fahrtrichtung (Apex) unterwegs sind, quasi der Bug des Schiffes und damit wie ein gigantischer Staubsauger alle kosmischen Krümel mitnehmen, die wir anschließend in der Atmosphäre als Sternschnuppen verglühen sehen.

Blicken wir nun auf die anderen Sonnenumrunder so stellen wir fest, dass sich Merkur und Mars diesen Monat nicht am nächtlichen Himmel auffinden lassen.

Dafür ist Venus weiterhin abends im Westen alsbald nach Sonnenuntergang zu sehen. Die Sichtbarkeitsbedingungen sind allerdings nach wie vor nicht berauschend: Recht zügig nach Einbruch der Dunkelheit geht der Abendstern bereits unter.

Hier der Anblick am 11. abends gegen 21:50 MESZ:

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Jupiter und Saturn sind in diesem Monat am besten zu beobachten: Jupiter steht am 20. und Saturn direkt am 2. in Opposition zur Sonne und gehen damit bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang unter.

Schon im guten Fernglas kann man die vier galileischen Monde des Jupiter und ihr Bewegungsspiel untereinander verfolgen. Io, Europa, Ganymed und Callisto sind als größte der unzähligen Gesteinsbrocken, die den Gasriesen umkreisen, theoretisch sogar mit bloßem Auge sichtbar. Allerdings überstrahlt die Jupiterscheibe sie deutlich.

Insbesondere Io sieht sehr ungewöhnlich aus:

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Da assoziiert mancher eine leicht gammelige Pizza mit viel Käse und ähnliches.

Das hier ist Europa:

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Hat optisch was von Blutgefäßen und Hämatomen.

Ganymed ist der größte Mond des Sonnensystems. Anbei ein Größenvergleich mit unserem Heimatplaneten und unserem Mond:

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Bleibt noch Callisto, der ein bisschen was von einer Discokugel hat:

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Diesen Anblick hat man natürlich selbst im Teleskop nicht. Dennoch ist das schon spannend, die vier einmal selbst zu sehen:

Hier mal eine Grafik für den 12. abends:

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Am 20. (abends 23:00 MESZ) erhält der Ringplanet dann seinen monatlichen Besuch vom fast vollen Mond:

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Einen Tag später nähert er sich Jupiter:

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Am Morgenhimmel taucht im Laufe des Monats erstmals auch wieder Sirius auf. Im alten Ägypten war das eine sehr wichtige Erscheinung, heute interessiert das kaum noch jemanden. Schafft es jemand, ihn vor dem 25. August am Morgenhimmel kurz vor Sonnenaufgang tief im Südosten zu erwischen?

Zum Schluss der heute etwas lang geratenen Vorschau noch ein Blick in die Natur: Da tut sich optisch nicht viel, man könnte es sommerliche Ruhe nennen. Dennoch reifen nun viele Früchte und ich freue mich jedes Jahr sehr auf die Pflaumen und Zwetschgen und den damit verbundenen Kuchen mit reichlich Sahne......

In lauen Augustnächten - fernab von Städten und Siedlungen - ist zudem das "Konzert" der Grillen zu hören. Nicht zu verwechseln mit DEM Grillen....das macht ja eher olfaktorisch auf sich aufmerksam... ;-)

Ich hoffe, ich konnte wieder den einen oder anderen Blick für die Schönheit der Natur schärfen.

Hier nun noch die versprochene Auflösung der nicht besonders anspruchsvollen Frage: Dezember und Januar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Heinz-Rudolf und hallo allen anderen:

Sorry, da muss ich passen.

Stattdessen werfen wir doch schon mal einen Blick auf den August 2021. Übrigens der zweite Monat hintereinander mit 31 Tagen - das gibt's sonst nur noch ein weiteres mal - (leichte Frage: Wann? - ...).
Ich tippe irgendwas mit Februar :lachtot:
 
Ich habe immer Probleme beim justieren von meinem Teleskop daher war bisher mehr als Fotos vom Mond nicht drin. Ich habe in dem Artikel Teleskop für Einsteiger - Die besten Anfängerteleskope im Vergleich gelesen, dass ich mein Teleskop mit einer elektrischen Nachführung ausstatten kann. Diese soll dann Sterne und Planeten innerhalb von Minuten anvisieren können. Hat damit jemand schon Erfahrungen gemacht?

Ich besitze ein Omegon Teleskop N 130/920 Teleskop
 
Anbei ein schneller Eifon-Schnapper von der Konjunktion Mond Venus heute abends. Venus ist nicht ganz leicht zu entdecken…..
 

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Der September naht......und mit ihm der Monat, der - rein statistisch - die besten Sichtbarkeitsbedingungen des gesamten Jahres bietet, denn durchschnittlich 56% der Nächte bieten klaren Himmel mit gutem Seeing - soviele wie sonst keine im Jahr.

Mal schauen, ob sich das Wetter dieses Jahr an die Statistik hält, bisher war der Sommer ja maximal durchschnittlich.
Der August hat in meiner Region ganz im Westen gerade mal 65% der üblichen Sonnenscheindauer erreicht und stabile Hochdruckgebiete hat man in diesem Sommer vergeblich gesucht.

Nun ja, können wir nicht ändern, schauen wir stattdessen, was sich im neunten Monat des Jahres astronomisch so tut:

Unser im Sommer sich rar machendes Zentralgestirn startet mit +8°,4 Deklination mitten im Sternbild Löwe, tritt am 16. ins Sternbild Jungfrau und erreicht am 22. um exakt 21:21 Uhr den Himmelsäquator - der astronomische Herbst beginnt auf der Nordhalbkugel. Ab Monatsende sind die Nächte wieder länger als die Tage (Quizfrage: Warum nicht schon am 22.?) und die Sonne weist dann bereits eine (negative) Deklination von -2°,7 auf.

Merkur und Mars sind auch in diesem Monat nicht zu sehen.

Venus krebst weiterhin kurz nach Sonnenuntergang tief am Südwesthorizont herum. Am 10. gegen halb neun abends sieht man den Mond in ihrer Nähe:

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Jupiter und Saturn sind nun wunderbar am Abendhimmel in südlicher Richtung zu beobachten.

Am 17. abends steht unser Begleiter bei den beiden, hier der Anblick gegen 22 Uhr, Jupiter ist der Planet links oberhalb, Saturn ist wesentlich lichtschwächer und steht rechts oberhalb, beide im Sternbild Steinbock:

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Wer am Wahlabend gegen 23 Uhr noch wach ist, könnte sich neben den Hochrechnungen draußen tief im Ostnordosten noch den abnehmenden Mond in der Nähe der Plejaden und Aldebaran (Hauptstern im Stier) anschauen:

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Ansonsten verläuft der Monat zumindest himmelstechnisch recht unspektakulär.

Blicken wir in die Natur so stellen wir fest, dass sich spätestens Ende des Monats die ersten Anzeichen des nahenden Herbstes zeigen: Die Blattverfärbung beginnt. Ansonsten ist vieles erntereif und die Landwirtschaft wird die letzten trocken-warmen Tage dazu nutzen, alles von den Feldern zu bekommen. Vielleicht bekommt Petrus ja wenigstens den Altweibersommer gebacken.

Ich wünsche allen einen ruhigen Spätsommermonat mit nochmal reichlich Sonne und vielen klaren Nächten, bevor dann ab nächsten Monat die dunkle Jahreszeit beginnt.
 
Unser im Sommer sich rar machendes Zentralgestirn startet mit +8°,4 Deklination mitten im Sternbild Löwe, tritt am 16. ins Sternbild Jungfrau und erreicht am 22. um exakt 21:21 Uhr den Himmelsäquator - der astronomische Herbst beginnt auf der Nordhalbkugel. Ab Monatsende sind die Nächte wieder länger als die Tage (Quizfrage: Warum nicht schon am 22.?)
Ich schätze mal das der lichte Tag eine Rolle spielt. Der geht von Sonnenaufgang (Sonne mit der Oberkante gerade zu sehen) bis Sonnenuntergang (Sonne vollständig verschwunden) zu tun.
 
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