Stücke aus der Sammlung die man mal wieder zeigen möchte!

was ich nie ganz begriffen habe: wieso hat jaeger die J.123 eigentlich in den katalog mit aufgenommen?
das ist ohne wenn und aber eine medaille bzw. denkmünze, auch wenn das AV 1:1 von der J.122 übernommen wurde.

wenn schon, dann hätte eine aufnahme unter dem zusatz J.122 M (a+b) meines erachtens nach mehr sinn gemacht.
es gibt zB auch auch preußische oder bayrische medaillen, welche elemente und motive der reichsmünzen nutzen. diese finden aber keine berücksichtigung im katalog.

Ich kann natürlich nur Vermutungen anstellen, aber ich versuche es trotzdem mal:

Die Münzbesuchsstücke von Albert, Georg und Friedrich August III. wurden ja von Jaeger ebenfalls in den Katalog mit aufgenommen, obwohl es im Prinzip auch nur Medaillen sind. Da diese aber ebenfalls das Motiv der jeweiligen Münzen trugen und dazu noch auf 2-Mark-Ronden geprägt wurden, hat Jaeger diese einfach dort mit ein klassifiziert. Das Gleiche gab es auch schon im Bereich Altdeutschland. Dort wurde der Münzbesuchstaler für Friedrich August II. ebenfalls in den Münzkatalogen mit aufgenommen, da er auf einer Talerronde geprägt wurde und das Motiv der normalen Taler trägt. Im Unterschied dazu wurde bei dem Münzbesuchsstück von Johann auch das Nominal EIN THALER - XIV EINE FEINE MARK mit aufgeprägt, wodurch diese auch tatsächlich als Münze zählt.

Die Medaillen zur 800-Jahr-Feier des Hauses Wettin tragen nun ebenfalls das Motiv der normalen Münzen und sind in Größe eines 5-Mark-Stückes geprägt worden. Deshalb nehme ich an, dass es dasselbe Prinzip wie bei den Münzbesuchsstücken ist. Einziger Unterschied: die Münzbesuchsstücke wurden tatsächlich auf den entsprechenden Ronden zu 2 Mark bzw. eines Talers geprägt und haben somit die identischen Eigenschaften. Die Wettin-Medaille hingegen ist aus Feinsilber und somit etwas schwerer als ein normales 5-Mark-Stück.

Im Anhang nochmal die Münzbesuchsstücke, welche ich auch immer wieder gern betrachte.
 

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Jaeger ist bei der Aufnahme der sächsischen Gepräge Hammerich, Rudolph und Kummer gefolgt. Alle drei zeitgenössischen Quellen haben diese, ausdrücklich nicht als Reichsmünzen bezeichneten Medaillen verzeichnet und somit in die Reichsmünzenliteratur eingeführt. Vor diesem Hintergrund ist möglicherweise auch die Aufführung von 52M zu verstehen, die ebenfalls auf einen Münzbesuch Bezug nimmt und ebenfalls unter Verwendung von münzgleichen Motiven ( Avers ) angefertigt wurde.
 
Vor diesem Hintergrund ist möglicherweise auch die Aufführung von 52M zu verstehen, die ebenfalls auf einen Münzbesuch Bezug nimmt und ebenfalls unter Verwendung von münzgleichen Motiven ( Avers ) angefertigt wurde.

genau das ist eigentlich mein hauptpunkt. wieso hat jaeger bei der 52 das völlig logische M genutzt, den sachsen jedoch eine gänzlich eigenständige nummer ohne M verliehen?
 
genau das ist eigentlich mein hauptpunkt. wieso hat jaeger bei der 52 das völlig logische M genutzt, den sachsen jedoch eine gänzlich eigenständige nummer ohne M verliehen?
Darauf liefern leider auch ältere Ausgaben des Jaegers keine Hinweise, so bleiben uns nur Mutmassungen. Beim Durchblättern des Jaegers erkennt man ja durchaus einige Ungereimtheiten. KJ selbst hat mal geschrieben, dass ihm die Platzierung von J 324 nie gefallen hat, er diese Münze aus Gründen der Chronologie jedoch zwischen J 323 und J 325 einreihen musste, da die " chronologische Reihenfolge des Erscheinens " seine " Richtschnur " sei ( siehe " Wie ich zum Sammeln kam ", S.56 ).
Abweichungen von der Chronologie gibt es aber durchaus. Chronologisch ist die Katalogisierung von J 45, 46 und 47 . Die Dreimarkstücke der übrigen grossen Bundesstaaten folgen nicht dem Erstausgabedatum, sondern der Nominalreihe.
In Anbetracht des überschaubaren Umfanges, den das Sammelgebiet stiftet keine dieser kleinen Abweichungen von einem Prinzip Unheil, somit hat wohl der Herausgeber auch keinen Grund, etwas zu ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
die anordnung der dreimarkstücke finde ich persönlich auch anhand des genannten grunds für "angenehm" bei der lektüre.
natürlich muss man bei der erstellung eines so umfangreichen werkes auch kompromisse in gewisse richtungen eingehen, ohne würde es wohl nie ganz funktionieren.

die thematik um das M bzw. die eigenständigen medaillen-nummern finde ich weniger störend als interessant.
jaegers grund würde mich brennend interessieren. hatte er womöglich mehr affinität zu sächsischen münzen?
 
die thematik um das M bzw. die eigenständigen medaillen-nummern finde ich weniger störend als interessant.
jaegers grund würde mich brennend interessieren. hatte er womöglich mehr affinität zu sächsischen münzen?
Ich glaube, Jaeger geht bei der Nummeriering der sächsischen Medaillenprägungen vom zeitgenössischen Katalogwerk aus. Sowohl der Rudolph, als auch der Kummer vergeben den Wettin- und den Münzbesuchstücken eigene Nummern. Allerdings mit einem bemerkenswerten Unterschied. Der Rudolph führt die Stücke streng chronologisch zusammen mit den Kursmünzen des betreffenden Jahres auf ( jeder Jahrgang hat bei ihm ene eigenständige Katalognummer ), Kummer katalogisiert die Medaillien in einem gesonderte Kapitel, aber direkt anschliessend an die Kursmünzen. " Wettin " mit der Nummer 284 folgt bei ihm auf die Nummer 283 und das ist der ab 1890 geprägte Pfennig aus Hamburg.
 
Und jetzt wirds doll. Ab 1903 erschien in Konkurrenz zu Kummer und Rudolph ein " Taschenbuch für Sammler ", herausgegeben von einem Prof. Dr K. Rossberg, das mir in der 2. Auflage von 1906 vorliegt. Rossberg führt die Münzbesuchsstücke mit eigenen Nummern auf - aber Wettin fehlt.
 
Vielleicht hat es was mit dem Material zu tun. Wenn das Material Silber war, wie bei den regulären Münzen entsprechender Größe, hat Jaeger eigene Nummern vergeben. Bei abweichendem Material, Kupfer bei 123a oder Eisen bei 52M, hat er vorhandene Nummern um einen Buchstaben ergänzt. Zumindest würde mich das noch einfallen, wenn ich versuche, eine Systematik zu entdecken.
Etwas unlogisch wird das allerdings, wenn man auf die genaue Legierung schaut, denn die silberne Wettinfeier ist ja in Feinsilber geprägt. Vielleicht ist das wiederum ein Grund, warum bei Rossberg die Münzbesuche auf originalen 2 Mark Ronden eine eigene Nummer haben, die feinsilberne Wettinfeier trotz mit der Münze identischem Vorderseitenstempel aber nicht. Man weiß es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Folgende Münze befindet sich mittlerweile schon über acht Jahre in meiner Sammlung.
Mit ihrer guten vorzüglichen Erhaltung dürfte sie für diesen Münztyp eine überdurchschnittliche Erhaltung haben.
Für mich immer wieder eine Augenweide :).

Königreich Bayern

10 Mark
1874
J 196
vz+
 

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Dann möchte ich wieder eine Lanze für die Preussen brechen. An diesem schönen Tag, gerade auch gern mal eine Frankfurter Prägung der 1/2 Krone. Das haben sie sich heute redlich verdient. :D
J 244, 5 Mark 1877 C
Auflage: 668.400 Exemplare
Durchmesser: 17,0 mm
Gewicht 1,99 Gramm
 

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