Suche Infos zu Stempelschneider Georg Wagner

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numismatik.mario-weidner.de
Hallo liebe Münzfreude

im Moment beschäftigt mich ein ein Dukat bzw. Medaille 1635 im Dukatengewicht (der Münzstätte Dresden?) auf den Frieden zu Prag (Fb 2705, Clauß/Kahnt 332c). siehe auch hier in einer alten Auktion
  • Als Auskunft des Auktionshauses zur Signatur G W auf der Rückseite bekam ich den Hinweis, es handele sich "um die Signatur des zuständigen Stempelschneiders Georg Wagner aus der Münzstätte Dresden".
  • Im Clauss/Kahnt zu den "Sächs.-Albert. Münzen 1611-1694" findet man auch den knappen Hinweis, GW: Georg Wagner, Dresden mit Hinweis auf diese Prägungen.
  • Baumgarten schreibt 1812 als Anmerkung zu diesem Stück: "GW sind die Anfangsbuchstaben des Namens des Eisenschneiders Georg Wagner, oder wie Spies in seinem brandenburgischen Münzb. Th.1 behauptete, Wegner. Er war von Saalfeld und gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts brandenburgisch-onolzbachischer Münzwardein.
  • Die Erbsteins verzeichnen diesen Namen 1888 in den "Erörterungen auf dem Gebiet der sächs. Münz- und Medaillengeschichte" hingegen nicht!
  • eine Nachfrage bei Dr. Grund (ehem. Direktor des Münzkabinett Dresden und Kenner der Medaillen dieser Zeit) brachte auf die Schnelle auch kein Ergebnis
Da mir selbst (aus Gründen meines noch jungen numismatischen Erfahrungsschatzes) der Name "Georg Wagner" zuvor nicht untergekommen ist, werfe ich die Frage hier mal in die Runde mit Hoffnung auf Hinweise aus der immer beschworenen Schwarmintelligenz.

- wer kennt diesen Stempelschneider und wo findet man ev. Informationen zu Georg Wagner?
- wo war er denn angestellt/tätig?
- was meint Baumgarten mit "Spies in seinem brandenburgischen Münzb."?
- gibt es weitere Prägungen mit dieser Signatur "G W" ?


Gruß
Mario Weidner
 
- was meint Baumgarten mit "Spies in seinem brandenburgischen Münzb."?

Ich vermute, dass "Spies" ein Name ist. Von diesem Spies scheint es ein "brandenburgisches Münzbuch, Theil 1" zu geben. So würde ich zumindest die Abkürzung "Münzb. Th.1" deuten.
 
Bei der 283. Auktion Gorny & Mosch im März 2016 wurde ein weiteres Exemplar versteigert (Los 3090). Dasselbe Stück tauchte dann im September 2017 bei der 297. Auktion Künker wieder auf (Los 3767).

Interessant hierbei ist, dass der Vorderseitenstempel meiner Meinung nach identisch mit dem oben verlinkten Stück ist, der Rückseitenstempel jedoch deutlich abweicht. Nicht nur das Münzzeichen zwischen G W ist ein anderes, sondern auch die Schrift ist über die Zeilen anders aufgeteilt.

 
Vielen herzlichen Dank.
Auf "Münzbelustigungen" wäre ich nicht so schnell gekommen.
Das sieht mal wieder nach einem Bibliotheksnachmittag aus.

Bei Clauss/Kahnt wird bereits auf 3 Varianten der Rückseitenumschrift hingewiesen. Im Münzkabinett Dresden liegen wohl auch 4 Exemplare.
 
wo findet man ev. Informationen zu Georg Wagner

Ich habe mal noch ein bisschen das Internet durchkämmt. Wie du oben schon schreibst, wurde Georg Wagner in den brandenburgischen Münzbelustigungen von Spies als "Georg Wegner" benannt. Weiterhin steht dort, dass er aus Saalfeld stammt und als Münzwardein tätig war. Deshalb habe ich mit diesen Daten gegoogelt und bin zunächst auf folgendes Werk gestoßen:

Biographisches Lexikon der Münzmeister und Wardeine, Stempelschneider und Medailleure (MMLO)

Wegner, Georg
* um 1590 Saalfeld an der Saale
Münzwardein in Fürth 1622–1626

Letztlich stieß ich dann auf ein sehr umfassendes Werk von Gerhard Schön:

Münz- und Geldgeschichte der Fürstentümer Ansbach und Bayreuth im 17. und 18. Jahrhundert

Darin ist auf Seite 330 der WÄGNER (WEGNER), Georg, zu finden. Von dort aus sind auch die Seiten verlinkt, auf denen etwas zu ihm geschrieben wird.

 
Vielen Dank für den Tipp mit Gerhard Schön. Das ist ja eine Fundgrube.
Sehr interessant sind ja auch die Schilderungen zu den Vorgängen um Stutz und Wagner(Wägner)
 
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