Bukanier schrieb:
Das war in Rußland genauso grausam.
Daß Stalin mehr Juden umgebracht hat als Hitler, stimmt aber nicht. Er hat insgesamt wahrscheinlich mehr Menschen als Hitler auf dem Gewissen, aber anders als Hitler war es ihm ihm egal, ob seine Opfer Juden waren oder nicht.
Du sollstest besser doch an dieser Theorie zweifeln. Ich könnte Dir mindestens 100 Völker aufzählen, die von anderen hartnäckig verfolgt und ausgerottet wurden. Ihr Fehler bestand gewöhnlicherweise nicht darin, von minderwertigem Volkscharakter zu sein, sondern darin, daß sie die Schwächeren waren.
Das ist nun besonderer Blödsinn, wenn man ihn auf die deutschen Juden anwendet. Nach jedem vernünftigem Maßstab waren die meisten gar keine richtigen Juden. Nach der Nazi-Definition zählte am Ende jeder zu der vernichtenswerten "Rasse", dem irgendein jüdischer Vorfahr nachgewiesen werden konnte. Viele waren weder jüdisch religiös, noch hatten sie in ihrer Ahnenreihe einen größeren jüdischen Anteil als der allgemeine Durchschnittsbürger. Die Leute zitterten vor dem Ariernachweis, den sie vor ihrer Heirat beibringen mußten, weil womöglich ein jüdischer Vorfahr im Stammbaum auftauchen konnte, von dem sie keine Ahnung hatten.
Ich betreibe zufällig Ahnenforschung und Du kannst mir glauben, daß sich die Vorfahrenreihe eines jeden so schnell ausweitet, daß man mindestens alle Nachbarvölker darin findet. Nach der Nazi-Definition bist Du wahrscheinlich kein Deutscher, sondern Pole, Slowene oder Russe, je nachdem, was man haben will.
Die traditionsbewußten und herkunftsmäßigen Juden tun sich übrigens in den zivilisierten Ländern keineswegs mit der Integration schwer, sondern sind im Gegenteil überproportional in der erfolgreichen Mittel- und Oberschicht vertreten.
In Deutschland darf man das schon aussprechen. Von mir zum Beispiel wirst Du schnell kein politisch korrektes Wort hören.
Aber Blech ist eben Blech, und dem Terror einer Mehrheitsmeinung, die hier im Forum plump antiamerikanisch und - täusche ich mich ? - vielleicht auch antijüdisch eingestellt ist, werde ich auch immer widersprechen.
Nun ja, das ganze Blabla und Falschinterpretation (wer ist hier antijüdisch?)
hilft ja nichts wenn man überhaupt solche Betrachtungen anstellen will. Deine
Kommentare lesen sich so, als wenn man überhaupt nicht nach Völkergruppen
oder kulturellen Mentalitäten unterscheiden könnte, wir sind doch sowieso alle
gleich, da wir letztendlich alle vom homo sapiens sapiens abstammen.
Ausserdem hast du nichts von dem verstanden, was ich geschrieben habe.
Ein Volk definiert sich hautpsächlich durch seine Kultur bzw. Subkultur
innerhalb und in Interaktion mit den angrenzenden oder umschliessenden
Kulturkreisen. Rassen spielen hier m.E. überhaupt keine Rolle.
Die traditionsbewussten Juden haben es immer verstanden, ihre Kultur so weit
als möglich zu bewahren, was allerdings in der sie umschliessenden
Gemeinschaft zu Abgrenzung geführt hat.
Das haben sie vermutlich in ihrem überhaupt nicht verwerflichen Streben nach
Kultur-Erhalt zuwenig bedacht und sind von aussen sehr schnell für ihr
sich abgrenzendes Verhalten geächtet worden.
Als Tip: Lies mal Biographien über das Leben in Judenvierteln und die
Interaktion dieser Gemeinschaften mit ihrem Umfeld.
Aber Menschen haben nun mal bis heute grosse Angst vor dem kulturell
Fremden. Das ist eingebaut - das kriegt man nicht so schnell weg. Und diese
Angst führt zur Verfolgung. Andere Kulturen haben sich da anders verhalten
und haben ihre eigene Kultur schneller über Bord geworfen wurden kulturell
gesehen von dem sie umgebenden Volk innerhalb von wenigen Generationen
assimiliert. Das hat sie in diesen Fällen vor Pogromen der Stärkeren sicher
bewahrt.
Allerdings sind dadurch auch viele kulturelle Aspekte und die Identität dieser
Kulturgruppen leider für immer verloren. Man sieht es ja heute, wie alles zu
einem kulturellen Einheitsbrei verwischt. Anscheinend ist es aber die einzige
Lösung, die ständige gegenseitige Bekriegung und Verfolgung unterschiedlicher
Kulturkreise zu reduzieren.
Gruss,
jeggy