Über genau dieses Thema hatte ich mir kürzlich in einem abstrakteren Rahmen Gedanken gemacht:
Steht nicht einzig und allein der Monotheismus und der Patriotismus einer globalisierten Gesellschaft im Wege?
Dazu einige Gedanken:
Als erstes ist es umbedingt notwenig, Politik und Wirtschaft voneinander zu trennen. Nur, dass man alle Menschen als gleichartig anerkennt, darf auf keinen Fall heißen, dass alle Menschen gleiches Recht haben, sich an gew. staatlichen Bezügen gütlich zu tun (Einwandererproblematik.)
An dieser Stelle möchte ich das Antike Athen anführen, in dem die "Ausländer" - im eigentlichen Sinne eher die Metöken - keinerlei staatliche Rechte hatten. Wenn sie ein Stück des Kuchens "griechischer Handel" abhaben wollten, durften sie sich gerne beteiligen, nur waren sie auf sich allein gestellt und nur "Gast" in dieser Polis.
Das lässt sich insofern auf unsere Zeit und Region übertragen, dass wir keine Probleme haben sollten, Ausländer an unserer Wirtschaft teilhaben zu lassen, allerdings sollten sie keine Rechte in Bezug auf staatliche Unterstützung bekommen - weder Arbeitslosen-, noch Sozialhilfe, keine Zuwendungen und sonstiges. Wären wir antike Athener (die keiner als Nazis beschimpfte), würden wir uns sogar noch von ihnen durchfüttern lassen...
Als nächstes der Monotheismus:
Im Gegensatz zu den vielen polytheistischen Religionen der Antike, in der andere Götter teils übernommen (Isis-Kult in Rom), teils assoziiert wurden (Hera=Iuno, Zeus=Jupiter, etc.), gibt es von Anfang an Probleme, wenn eine Kultur nur einen Gott - und diesen allein - anerkennt. Man kann dies deutlichst der Bibel und verschiedener antiker Quellen entnehmen, in denen man deutlich sieht, dass die Juden stets eine Außenseiterrolle innehatten, die sie nie verlassen konnten, ohne ihre Religion zu verraten.
Dadurch hatte jede antike Gesellschaft, die mit Juden in Berührung gekommen war, das Problem, dass einige Mitglieder ihrer Gesellschaft (eben diese Juden) sich nicht in die bestehende Gesellschaft GÄNZLICH zu integrieren in der Lage waren. Man versuchte sie zu respektieren, zu integrieren, die Juden wollten sich auch integrieren, allerdings scheiterte das Vorhaben, sobald man an die Religion stieß, da den Juden durch ihren Glauben nicht nur der Gottesdienst für andere Götter verboten war, sondern auch einen speziellen Feiertag benötigten, gewisse Speisen tabu waren, etc.
Ganz ähnlich ist es im Mittelalter mit den Christen gewesen und ist es heute mit den Muslimen. Dadurch, dass jede Kultur nur ihren Gott als einzig wahren Gott anerkennt, hat man einen geistigen Widerspruch zwischen den Kulturen geschaffen, den es so im Polytheismus nicht gab. Hatte eine Kultur einen Gott, den man nicht kannte, nahm man ihn besser dazu, um ihn nicht zu beleidigen, deswegen brachen sich aber die anderen noch lange keinen Zacken aus der Krone.
Das sieht man an der von meinem Vorredner erwähnten Anpassungsfähigkeit der Ostasiaten (Japaner, Chinesen, Koreaner) in unserem Kulturkreis. Sie stören sich nicht an unserer Religion, meinen allerdings auch nicht, ihre Religion bei uns offensiv umsetzen zu müssen. Solange sie ihrem Glauben nachgehen können, ohne mit unseren Sitten in Konflikt zu kommen, stört es keinen - etwas, was bei Muslimen und Juden aufgrund ihrer Religion einfach nicht funktionieren kann.
Das letzte ist der POLITISCHE Patriotismus:
Dadurch, dass man sich mit seinem Land identifiziert, arbeitet man noch nicht gegen andere Staaten. Auch, wenn man sein Land anderen Ländern vorzieht, steht man einer Globalisierung nicht im Wege. Sobald man aber meint, diese Meinung auf konkrete Ansprüche beziehen zu müssen, arbeitet man GEGEN einen anderen Staat und zerstört somit die Idee der Globalisierung.
Auf der Gegenseite darf das jedoch nicht heißen, dass man gleichsam den Weltkommunismus einführen soll, denn einen anderen Staat als gleichwertig mit seinem anzusehen und die Bürger dieses Staates mit einem gleich behandelt zu wissen wollen, ist ein grundlegender Unterschied. Ich interpretiere zum Beispiel auch die Aussage unseres Bundespräsidenten in Bezug auf die Ost-West-Unterschiede in dieser Richtung:
Es ist nicht gemeint, dass alle Menschen gleiche Möglichkeiten haben sollen oder nicht haben oder nicht haben dürfen, sondern es ist einfach so gemeint, dass es zwischen Regionen einfach wirtschaftliche Unterschiede gibt.
Kürzlich kam zu dem Thema eine Reportage in hessen3, in der gesagt wurde, mein Heimatkaff Hadamar zählte zu den ärmsten in Hessen, Königstein dagegen sei die reichste hessische Gemeinde. Allerdings sind auch die Lebenshaltungskosten in Hadamar geringer als in Königstein, sodass hier keiner auf die Idee kommt (noch nicht), dass die Königsteiner auf einmal einen Königstein-Hadamar-Ausgleich zu zahlen hätten...
Schlussbetrachtung:
Dadurch muss man bei der Bewertung des Problems "Globalisierung" eindeutig die wirtschaftliche und die politische Arbeit trennen. Die Uno ist ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings - wie man an der amerikanischen Vorgehensweise sieht - nicht die Endlösung. Wirtschaft funktioniert nur in gewissen Grenzen, eine Weltwirtschaft, in der alle Menschen gleich sind, kann es nicht geben.
Allerdings ist dafür zu sorgen, dass sich jeder Mensch sicher sein kann, sein Dach - wie es aussieht, ist Sache der Wirtschaft seiner Region - am Abend noch über dem Kopf zu behalten - das ist Sache der Politik und Bestandteil seines Menschenrechtes.
Deshalb ist es sinnlos, die Türkei der EU (die hauptsächlich eine WIRTSCHAFTLICHE Einrichtung ist) beitreten zu lassen, allerdings ist es anzuraten, sich auf politischem Wege näherzukommen - auch wenn das bedeutet, dass wir einige tiefchristliche Wurzeln verleugnen müssen, dafür aber verlangen können, dass die Türken das Ihrige mit denen des Islam tun.