Ich war 3 Tage lang in Rom, gestern um 23 Uhr traf ich wieder in Berlin ein. Ich bin noch stark benommen wegen der vielen vielen Eindrücke (und dem vielen Alkohol), daher kann es sein, daß sich mein Bericht etwas konfus liest
- mein Ziel bestand darin, in den 3 Tagen eine große Liste von Piazzas, Museen, Kirchen und sonstigen Gebäuden zu besuchen. Da es sich hier um ein
Münzenforum handelt, erspare ich Euch die Beschreibung der von mir besuchten Plätze, Kirchen, Palazzi. Nur soviel: In Rom befinden sich Kunstfreunde nonstop im Rausch der Sinne , die geschichtsträchtigsten Orte präsentieren sich einem in atemberaubenden Zustand, da anläßlich des "heiligen Jahrtes 2000" fast die ganze Stadt sehr kostenaufwändig renoviert wurde. Wer sich also für europäische Baustile interessiert, immerhin das Thema unserer Banknoten, für den ist der Rombesuch ein Muß.
- Rom ist eine ausgesprochen TEURE Stadt. Einigermaßen günstig sind eigentlich nur die Fahrten mit der Metro (75 Minuten für 1 EUR) und Cappucchino/Espresso im Stehen. Ansonsten kam mir das Preisniveau in Rom doppelt !! (das ist nicht übertrieben!) so teuer vor wie in deutschen Großstadtzentren, ganz gleich ob Restaurants, Kioske, Lebensmittelläden oder Fachgeschäfte.
- überall, auch in engen Gassen, sind viele Bettler aus Südosteuropa anzutreffen und Schwarze, die Handtaschen und Sonnenbrillenimitate verkaufen. Die meisten Römer und Touris sind allerdings sehr marken- und qualitätsbewusst, ich habe nicht einmal gesehen, daß jemand bei den Schwarzen etwas einkaufte.
- Mittwoch hat es den ganzen Tag über gegossen wie aus Kübeln. Donnerstag war durchwachsen, am gestrigen Freitag sonniges Prachtwetter.
- Donnerstag früh um 09 uhr entdeckte ich in der Via Mascherino 500 Meter vom Vatikan entfernt einen Münzenhändler, der bereits die VA04 Sätze in seinen Schaufenster hatte. Ich stand da wie vom Donner gerührt, da war er, der rotbraune Folder, und das einen Tag vor dem Direktverkauf ... Für den BU-Satz wollte der Händler 180 Euro, da wurde ich schwach und schlug zu. Ich wußte zu diesem Zeitpunkt genau, daß es die Münzen bald günstiger gibt, aber es war unmöglich für mich, zu widerstehen, zumal ich einen absolut makellosen Folder in der Hand hielt.
- Donnerstag ca. halbelf besuchte ich die Münzforumclique Galaxy, Sepp Mayer, asmith, Spooky und Co., die um 08 Uhr morgens vor der Basilika San Paolo fuori le Mura ihr Lager aufgeschlagen hatten. Die Wiengruppe war auch schon vor Ort, die hatten zu diesem Zeitpunkt aber den Kopf anderweitig voll, da man gerade ihr Auto aufgebrochen hatte
... Ich unterhielt mich etwa eine Stunde lang sehr angenehm mit unseren Hardcore - Numismatikern (
) , wollte dann noch einkaufen gehen, sie hatten aber bereits alles dabei, was sie brauchten. Um halbzwölf verabschiedete ich mich von der Gruppe und setzte für den Rest des Donnerstag meinen Stadttrip fort.
- Am gestrigen Freitag checkte ich um 05 Uhr morgens in meinem Hotel aus, fuhr dann mit der allerersten Metro um 05:30 zur Basilika St. Paul. Kurz vor 6 Uhr hielt dort die Metro, sofort rannte ich katapultartig los, zum Glück hatte ich ja tags zuvor alles ausgelotet und wusste genau, wo die Schlange stand und wo ich langmusste. Überall Polizei und Ordner, die aufpassten, daß sich niemand mitten in die Schlange einreihte. Um etwa 6:45 Uhr hatte ich unglaubliches Glück und gehörte noch zur Gruppe der letzten 100 Menschen, die durch das Tor auf den großen Parkplatz gelassen wurden, und nahm einen Boucher entgegen, der zum Kauf eines FDC und eines fonospecchio- Satzes berechtigte. Gleich nach uns wurde das große Stahltor geschlossen, alle anderen mussten draußen warten. Die Käufer wurden in schmalen Zickzackgängen zu einer Tiefgargae geführt, wo der Direktverkauf stattfand. Alles in allem eine sehr sinnvolle Vorgehensweise, da auf diese Weise kein Gedränge entstand. Die glückliche Menschenmasse innerhalb des Tores schätzte ich auf 1500 Leute, irgendwo weit vorne standen Galaxy, Sepp Mayer und Co., mit Sepp stand ich per sms in Kontakt. Ab 08 Uhr ging es langsam aber stetig voran, um 10Uhr55 Minuten hatte ich es geschafft und stand in der Tiefgarage an einem der Verkaufstische, reichte einer freundlichen UFN - Dame 146 Euro und nahm in einer UFN-Platiktüte einen BU und einen Proofsatz entgegen. Wie es draussen weiterging, weiß ich nicht, Fakt ist, daß alle, die nicht zur ersten eingelassenen Gruppe gehörten, ab 6:50 Uhr draußen vor der Mauer bis mindesten 11 Uhr warten mussten. Als ich mit meinen Schätzen aus den Katakomben rauskam und draussen die ganzen nervös wartenden Massen sah, wurde mir bewusst, daß ich ziemlich großes Glück hatte an diesem Tag. Anschließend fuhr ich zum Collosseum, trank ein paar Bierchen zur Entspannung, streckte meine schmerzenden Füße aus und wurde wieder langsam ein Mensch
Meine "Schätze" hütete ich die ganze Zeit wie meinen Augapfel. Finanziell hatte ich nichts gutgemacht beim DV, ich empfand es aber doch als obergeil, EINMAL dabeigewesen zu sein ... Ich kann es jetzt nachempfinden, daß einem die direkt in Rom erkämpften Sätze näher sind als die Folder, die uns im Sommer immer per Post ins Haus flattern.
- Fazit: Meine schlimmsten Befürchtungen nach den ganzen Kriegsberichterstattungen vom letzten Jahr 2003 trafen NICHT ein. Die UFN Organisatoren hatten wohl aus den Tumulten des vergangenen Jahres gelernt und die richtigen Schlüsse gezogen. Die Lage war immer etwas gespannt, drohte aber nie zu eskalieren, UFN, Polizei und Ordner hatten stets alles unter Kontrolle. Ich bin gespannt auf die Berichte der anderen ...