Ich bin da auch eher bei denen, die den Variantenreichtum als Abzocke bertrachten. Ich sammel seit jeher Weltmünzen auch unter den Gesichtspunkt der Varianten oder Prägezeichen oder wie auch immer.
In den Anfangsjahren des Euro musste ich mich tatsächlich aus Frankreich und den Niederlanden durch teilweise jährlichen Wechsel der Zeichen mit Sätzen eindecken. Ich hatte das damals nicht kritisch hinterfragt, musste es aber auch nicht tun, denn dies waren die Folgen von ganz normalen Personalwechsel in den jeweiligen Prägestätten. Und das ließ dann in den letzten Jahren auch nach.
Aber Luxermburg hat schon früher Sonderzweier nachträglich mit anderen Zeichen geprägt und anschließend in einem Jahrgang übergreifenden Satz veräußert. Das war - glaube ich - seit 2011 so. Und das haben sie ja nicht aus Jux und Dollerei gemacht, sondern da steckten schon verkaufsstrategische Gründe hinter.
Das sollte man in dieser Diskussion nicht außer auch lassen. Und damals ging es ja nur um Doppeleuros mit CC.
Ich bin jetzt als „Variantensammler“ darauf angewiesen, mir ordinäre Sätze aus Luxemburg zu besorgen, nur weil zB 2018 mit einem anderen Zeichen geprägt wurde. Ich betrachte dies daher auch als „verkaufsfördernd“ für die Ausgabestelle, und eher zum Nachteil für den Sammler, weil er meist überteuert nachkaufen muss. Daher auch Abzocke.
Wir müssen allerdings auch feststellen, dass die Prägestätten einen größeren Konkurrenzdruck ausgesetzt sind als noch vor 20 Jahren. Nicht umsonst wird nicht mehr in Belgien und Finnland geprägt. Dies unterstützt natürlich die Variantenvielfalt, da nationale Asuagaben verlagert werden müssen.
Aber mir soll's egal sein. Ich mache sowieso mit dem Jahr 2020 bei Weltmünzen und Euroumlaufmünzen Schluss.