Moin Moin,
aus mehreren Gründen etwas spät möchte ich die Frage zu dem in Beitrag #1 gezeigten -
ohne weiteres Hintergrundwissen als Stempelprobe, Materialprobe, Prägeprobe, Rändelungsprobe oder einer Kombination dieser Möglichkeiten zu bezeichnenden -
Produkt beantworten.
Ich habe ein zweites Exemplar dieser Herstellung in meiner Sammlung und habe es 2006 über den Erwerb seines umfangreichen Probenfundus über den direktvon Kontakt von H. Rinke erhalten.
In seinem als Abb. beigefügten Schreiben an mich erwähnt er u.a. den Grund und die Umstände speziell der Herstellung dieser Probeprägung (gekennzeichnet mit (1) ).
Es handelt sich hierbei über die beschriebene zufällige Verwendung eines gerade in Gebrauch befindlichen Stempelpaares eindeutig um eine „Material und/oder Prägeprobe
ohne Bezug zu einem speziellen Medaillen- oder Münzenmotiv“.
---> Ohne dieses bzw. generell solch ein mehr oder weniger zufällig existierendes schriftliches Beweisdokument aus kompetenter Feder muss die Diskussion letztendlich immer in Spekulationen / Vermutungen enden, da es sich eben auch immer um eine der oben genannten
Möglichkeiten handeln könnte.
Auch zu irgendwelchen Zahlen zum möglichen Vorkommen kann man ohne schriftlich dokumentierte Fakten keine Aussagen machen - vor allem weil man berücksichtigen muss, dass solche Proben "eigentlich" fast bis komplett vernichtet wurden / werden. Wenn man die Vollständigkeit dieses Vernichtens dann noch vor dem Hintergrund des Auftauchens von z.B. nicht existieren ollenden unterschiedlichen Weltkugeln oder gedrehten Sternen betrachtet .......
Weitere von ihm beschriebene Proben ohne bzw. mit Bezug habe ich auf Seite 1 in seinem Schreiben ebenfalls mit den Nr. der entsprechenden Abb. versehen.
Diese von verschiedenen Seiten initiierten, meist wenig bis gar nicht spezifizierbaren, Proben gibt es - wie „rufuszufall“ erwähnt - tatsächlich mehr oder weniger „wie Sand am Meer“.
Für einen Sammler von z.B. Münzen und/oder von deren Varianten und Stempelkopplungen und/oder Fehlprägungen wird es allerdings dann richtig interessant, wenn die erzeugten Produkte selbst schon einen Bezug zu einer bestimmten Münze aufweisen. Das kann z.B. über die Verwendung der Originalronden ohne Rändelung (weitestgehend über die Rondeneigenschaften identifizierbar) oder mit Rändelung (sehr spezifisch und natürlich nochmals gesteigert interessant) gegeben sein.
Auch hierzu habe ich mal ein paar „nette“ Beispiele abgebildet.
Drei dieser Proben möchte ich hier besonders hervorgehoben wissen. Es sind dies die auf den Abb. 4, 7 und 12.
---> Probe 4 erwähnt H. Rinke in seinem Schreiben an mich als etwas wohl Einmaliges - da nur ein Exemplar erzeugt wurde bzw. nur er ein solches Exemplar aufgehoben hat!?
---> Probe 7 ist zwar leider entwertet, aber über die Verwendungskombination der Prägewerkzeuge des J 387 mit einer Ronde des J 415 für mich ein „kleiner Schatz“.
Über das sichtbare Datum 1972 und der bereits in Planung befindlichen Änderung des Rondenmaterials kann man bei diesem Stück entweder von einer reinen Material- oder aber einer Material-/Prägeprobe mit den momentan in Verwendung befindlichen, d.h., „zufällig vor Ort herumliegenden“, Prägestempeln des J 387 ausgehen.
---> Probe 12 (ohne Jz u. ohne Mz, mit der normalen 2 Euro Ronde entsprechender Magnetreaktion der Pille, mit Randkerben) ist ein besonderes Unikat, da man sich vermutlich vor dem Hintergrund der Verquickung „Rändelung / Gültigkeit als Zahlungsmittel“ * etwas Besonderes zur Vermeidung einer Gültigkeit einfallen lassen hat.
* Gemäß Auskunft erlangt eine Ronde bereits nach Aufrollen der offiziell vorgesehenen Rändelung automatisch den Status eines gültigen Zahlungsmittels
Da es sich bei der Probe zum „Studium des Verhaltens von Material, Stempeln und Rändelung beim Prägevorgang“ sehr wahrscheinlich (bis sicher
) um eine hinsichtlich aller Parameter der späteren 2 Euro Münzen entsprechende handeln sollte, musste neben dem Rondenmaterial und Prägestempeln mit einer Abb. auch eine Rändelung an den Ronden vorhanden sein.
Es wurde deshalb neben den Stempeln mit speziellen (Münz)Bildern für diese Versuche auch ein Rändeleisen mit „sehr spezieller“ Randschrift hergestellt.
Sie lautet: <> EEGINIKIT NUD RCRT UDN FIRIEHET
Es handelt sich demnach um die vorgesehene Randschrift nach Durcheinanderwirbeln der jeweiligen Buchstaben eines Wortes - mit einem bewusst oder unbewusst!? erzeugten Fehler in einem dieser Worte
.