Von diesen Ebay-Angeboten die Finger weg

Mir gefallen die auch nicht. Friedrich III ist möglicherweise echt, aber schlecht erhalten und/oder schlecht photographiert. Willi I und II haben einen äusserst unregelmässigen Randstab und sind m.E. keine Originale.
 
beim Willi II braucht man sich nur die Haare ansehen.
Falscher geht es nicht.
 
beim Willi II braucht man sich nur die Haare ansehen.
Falscher geht es nicht.

Typ Gel - Frisur. Der Halsansatz ist auch verkorkst. Wolln wetten, dass die Randschrift von Gel - Willy so aussieht:
 

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Interessant sind immer die Begleittexte bei solchen Angeboten.

"Bin jetzt Rentnerin und verkloppe so ziemlich den kompletten Hausrat" ;-)

Wenn jemand fähig ist, die Münze bei x-bay einzustellen, dann sollte er eigentlich auch in Erfahrung bringen können, daß es keinen echten
Mecklenburg Strelitz 20er zu diesem Preis gibt. Aber damit wird spekuliert, vielleicht frißt irgendwo Gier zuviel Hirn.

Das Ding ist faul. Randstab paßt überhaupt nicht, Umschriften ohne Detailschärfe, genauso wie Teile der Prägung Revers und das Porträt des Großherzogs.

Man hat mir einmal auf der Numismata in Frankfurt einen falschen Sachsen Altenburg 20er gezeigt. Angeblich sollte es sich um eine Schaffensphase von Dr. Schmidt gehandelt haben, der diese Münze entsprungen war. Die Optik war nicht schlecht, es wirkte nur alles etwas flau, teilweise wie "aufgehaucht". Diese Münze erinnert mich an dieses Stück von damals.
 
Ja, nicht wahr. Meck Strel 1874 ist einer der Klassiker in dieser Beziehung, den muss Hausmann säckeweise produziert haben.

Den Vogel in Bezug auf Räuberpistolen hat m. E. ein Anbieter abgeschossen, der im Februar einen J 272 anbot. Das gute Stück war auf der Rückseite einer Ansichtskarte mit Amtsstempeln in einer Tüte oder dergleichen versiegelt. Angeblich hatte der Besitzer 1938 die Kriminalpolizei aufgesucht und das Stück dort, um es nicht abliefern zu müssen, absegnen lassen.
Laut Anbieter zeigte die Münze Alfred Herzog, also gewissermassen den Bruder von Werner Herzog:lachtot:.
 
Der dubiose Augenarzt dürfte schon so einiges unter die Leute gebracht haben. Man schätzt insgesamt deutlich mehr als 100 000
Münzen. Die allerdings nicht alle den gleichen Stil haben dürften, Schmidt entwickelte permanent weiter und verbesserte sich in seinen Arbeiten. Zum Schluß soll neben modernen Prägemaschinen sogar ein Rändelwerk zur Verfügung gestanden haben.

Ich wundere mich hier immer etwas, wenn der ein oder andere im vollen Brustton der Überzeugung diagnostiziert, ob und vor allem von wem eine Fälschung vorliegt. Und dann noch anhand von flauen Fotos....meine Hochachtung.

Na ja, egal, Schmidt hin, Hausmann her....ich hab einen Experten von dem ich eigentlich viel halte gefragt, ob es denn denkbar sei, daß sich aktuellere, neuere Fälschungen auf dem Markt befinden. Fälschungen die nicht mehr aussortiert werden können.

Kuckt er mich an, zieht die Schultern hoch...."..denkbar ist vieles"...meint er.
 
Manchen Stücken sieht man schon an, dass sie nicht echt sein können. Bei vielen ebay - Angeboten ist die Bildqualität so dürftig, dass man allein schon deshalb nicht bieten sollte. Besonders wenn Worte wie " weissnichobbseechtiss " und " habbichaufmdachbodengefundn" in der Verkaufsbeschreibung auftauchen. Würde man ein Auto von jemandem kaufen, der angibt, es auf einem Parkplatz gefunden zu haben ?

In Bezug auf das Rändelwerk, dass Schmidt / Hausmann " in die Hände gefallen " sein soll ,frage ich mich immer ob sie denn auch einen Satz originaler Randeisen mitgekriegt haben. Das Rändelwerk allein ist ja nur eine Maschiene, die man, wie Weege zeigt, nachbauen kann. Die Bauanleitung steht im Schlösser, bzw. im Meyer.

Ich kann mir hingegen vorstellen, dass die Herstellung originalgereuer Randeisen schon etwas schwieriger ist.Laut Zylka soll das noch keinem gelungen sein.
 
Also wer das mit der Rändelung perfekt gelöst hat, wird auch den Rest der Fälschung lösen.
Nur ob solche Stücke dann als Fälschung erkannt werden (mit normalen Methoden), ist so eine Sache. Ich weiß nicht ob solche Stücke auf dem Markt sind. Denkt nur mal an die Geschichte mit dem 1908er Willi 2 angeblich aus Hamburg. Das hat auch ne ganze weile gedauert, ehe klar (wie auch immer) war, was es damit aufsich hat. Das halbe Forum hat getrötet,der ist falsch....
Nur schlüssig begründet hat es aus meiner sicht niemand. Man kann immer schreiben, das ist flau und jenes ist nicht ok, aber vergleichsmaterial gab es halt nicht. Da denke ich dann auch immer an J 728, da möchte ich lieber nicht wissen wieviel % davon wirklich orginale sind.
grüße Matthias
 
Bei guten Fälschungen gibt es nicht unbedingt schlüssige Begründungen. Es gibt Indizien, die auf eine Fälschung hinweisen.

Häufen sich die Indizien, ist es dann mit immer höher werdender Wahrscheinlichkeit eine Fälschung.Das gilt nicht nur für Reichsgold. Der angebliche Wilhelm von 1908 aus Hamburg wurde hier tot diskutiert. Der war relativ sicher faul, da gabs eine große Anzahl von frühen Hinweisen auf STOP.

Nur sehen wir hier immer nur Fotos, da wirkt einiges nicht der Realität entsprechend. Ich bin der festen Überzeugung, daß wenn diese Münze rechtzeitig einem tatsächlichen Experten vorgelegt worden wäre, hätte sich der Threadersteller viel Nerven sparen können. Und wahrscheinlich auch viel Geld.

Du sprichst J728 an. Das ist die wohl am schwierigsten zu bestimmende Münze des Kaiserreichs. Ich hab mich ewig mit dem Stück beschäftigt.
Auf die Frage an einen Händler während einer Börse, wie er denn die Echtheit seines 15 Rupien Stückes in der Auslage festgestellt hat, bekam ich die Antwort...." die Münzen die echt aussehen sind falsch und die jenigen die falsch aussehen sind echt"

Da muß man sich mal an den Kopf langen.Diesem Komiker hätte ich nicht einmal einen alten Knopf abgekauft. Es gibt im Moment vielleicht zwei oder drei Sachverständige denen ich zutrauen würde, diese Münze einwandfrei zu bestimmen. Sonst ist der Kauf russisches Roulette.

Man muß wissen wie alle Stempelvarianten exakt aussahen, die Münze hat keine Randschrift, das Gewicht schwankt enorm,Ränder wurden häufig befeilt, sie ist relativ grob, was aber nicht unbedingt auf einen Guß schließen läßt. Es gibt Münzen die in Brandschutt lagen, nun sehen sie noch eher wie gegossen aus.Die Legierung schwankt.Als Gutachter braucht man dazu ein enormes Archiv und muß die Möglichkeit haben auf garantiert echteVergleichsstücke zurück zu greifen. Und diese Möglichkeiten, zusätzlich eines großen Erfahrungsschatzes, das können nicht sehr viele vorweisen.

Der Handel an sich will schnell verkaufen. Der Sammler der zu viele Fragen stellt ist unangenehm. Aber aufgeklärte Sammler sind in letzter Konsequenz die Zukunft des Handels, das gilt in Fragen der Echtheit, genauso wie in Erhaltungsfragen, hier läuft auch so einiges schief. Denn der Sammler der einmal richtig Lehrgeld bezahlt hat, könnte verloren gehen.
 
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