Isch abe soeben in Mittagspause schnückelisches cinq Francs 1877 A gekäuft
und werde jetzt ganz ernst: Der nette Händler hat mir auf meine Bitte den Jaeger 11. Auflage 1975 dazu geschenkt, aus dem ich jetzt zitiere (S.21, 22):
"Wir haben in unserer Zeit offenbar jedes Gefühl für Prägemengen verloren im Hinblick auf die unglaublichen Prägezahlen der Olympia-Zehner und der letzten Gedenkmünzen. Hierzu ein Beispiel: Die Nr. 109 - 112 sind preußische Gedenkmünzen, geprägt und ausgegeben im Jahre 1913 in Prägemengen von 1,5 Mio für die 2 Mark-Stücke und 1 Mio für die beiden 3 Mark-Stücke. Diese Münzen sind auch beim einfachen "Händler an der Ecke" heute noch bequem zu einem Preis, der zwischen 20 und 30 Mark liegen kann, zu bekommen. Was ist alles geschehen in den 60 Jahren seit Erscheinen dieser Münzen? 2 Weltkriege, 2 Inflationen, Not, Teuerung, Vertreibung und Kriegsschäden - wieviele,
wohl weit mehr als die Hälfte der ursprünglichen Zahl (Hervorhebung durch mich) mögen verloren sein - und trotzdem sind diese Münzen noch billig wegen ihrer Häufigkeit.
(...)
Mit aller Vorsicht und nach mancherlei Umfragen kann dazu (dem heutigen Vorkommen) gesagt werden:
Etwa 70% der Goldmünzen.
30 - 45 % der Jubiläumsmünzen, wobei die der Weimarer Republik eher noch in kleinerer Anzahl vorhanden sind als die Gedenkmünzen des Kaiserreichs. Die Weimarer Republik-Münzen kamen in einer Zeit der Deflation außer Kurs und wurden vielfach vor Verfall eingelöst. Anders war es mit den Kaisermünzen.
20 - 25 % der gewöhnlichen Silbermünzen zu 2, 3 und 5 Mark und ein etwas höherer Prozentsatz bei den Stücken zu 1/2 und 1 Mark."
Bemerkenswert finde ich, dass Jaeger selbst ständig unterschiedliche Zahlen liefert. Erst recht gilt dies für seine Schüler. Bleibt also Kaffeesatzleserei. Die "Umfragen" hätte ich auch gerne.
Grüße