Vorkommen von Reichsmünzen - was blieb übrig?

Münzadler: Kurioser gehts ja kaum, ich meine den Kauf des gleichen Typs,
gleicher Zeitraum, gleiche Geschichte welche die Münzen erlebten!
eek.gif


Was hält Euch vom Widerruf ab?


Nix.
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Münzadler: Kurioser gehts ja kaum, ich meine den Kauf des gleichen Typs,
gleicher Zeitraum, gleiche Geschichte welche die Münzen erlebten!
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Was hält Euch vom Widerruf ab?


Nix.
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Klemmt Deine Zitier Funktion? :D
 
Hallo an beide Matthias

Vielen Dank für die wirklich lehrreichen und interessanten Beiträge :).
 
Ob in der Nachkriegszeit unmittelbar nach der "Stunde Null" (wenn man überhaupt so sagen kann, aber das ist eine andere Debatte) die Sammlerwerte eine Rolle spielten oder Münzen nur des Metallwerts wegen getauscht und anschließend vom neuen Besitzer geschmolzen wurden, ist auch nicht sicher. Vor allem abgeriebene Stücke sind wohl eher eingeschmolzen als gesammelt worden.



Aber das ist alles reine Spekulation :)

Den Hitzetod sterben auch heute noch keine geringen Mengen.Vorwiegend-aber nicht ausschließlich(!)-gering erhaltene Standartstücke.
Das ist übrigens KEINE Spekulation.;)
 
Isch abe soeben in Mittagspause schnückelisches cinq Francs 1877 A gekäuft :D und werde jetzt ganz ernst: Der nette Händler hat mir auf meine Bitte den Jaeger 11. Auflage 1975 dazu geschenkt, aus dem ich jetzt zitiere (S.21, 22):

"Wir haben in unserer Zeit offenbar jedes Gefühl für Prägemengen verloren im Hinblick auf die unglaublichen Prägezahlen der Olympia-Zehner und der letzten Gedenkmünzen. Hierzu ein Beispiel: Die Nr. 109 - 112 sind preußische Gedenkmünzen, geprägt und ausgegeben im Jahre 1913 in Prägemengen von 1,5 Mio für die 2 Mark-Stücke und 1 Mio für die beiden 3 Mark-Stücke. Diese Münzen sind auch beim einfachen "Händler an der Ecke" heute noch bequem zu einem Preis, der zwischen 20 und 30 Mark liegen kann, zu bekommen. Was ist alles geschehen in den 60 Jahren seit Erscheinen dieser Münzen? 2 Weltkriege, 2 Inflationen, Not, Teuerung, Vertreibung und Kriegsschäden - wieviele, wohl weit mehr als die Hälfte der ursprünglichen Zahl (Hervorhebung durch mich) mögen verloren sein - und trotzdem sind diese Münzen noch billig wegen ihrer Häufigkeit.

(...)

Mit aller Vorsicht und nach mancherlei Umfragen kann dazu (dem heutigen Vorkommen) gesagt werden:

Etwa 70% der Goldmünzen.

30 - 45 % der Jubiläumsmünzen, wobei die der Weimarer Republik eher noch in kleinerer Anzahl vorhanden sind als die Gedenkmünzen des Kaiserreichs. Die Weimarer Republik-Münzen kamen in einer Zeit der Deflation außer Kurs und wurden vielfach vor Verfall eingelöst. Anders war es mit den Kaisermünzen.

20 - 25 % der gewöhnlichen Silbermünzen zu 2, 3 und 5 Mark und ein etwas höherer Prozentsatz bei den Stücken zu 1/2 und 1 Mark."

Bemerkenswert finde ich, dass Jaeger selbst ständig unterschiedliche Zahlen liefert. Erst recht gilt dies für seine Schüler. Bleibt also Kaffeesatzleserei. Die "Umfragen" hätte ich auch gerne.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus " Berichte über Münzen ", 1/61 aus einem Artikel über die Preisentwicklung in Jaeger/Cahns Bewertungsliste für Reichsmünzen:

" ... und die kleine Massenware, die Stücke in Kupfer und Silber , die grösstenteils noch immr zum Einschmelzen gehen, wenn sie die Jungfräulichkeit des Stempelglanzes haben ? Werden auch diese steigen, wie das bei den Briefmarkenkatalogen Jahr für jahr geschieht ? "

Dies war also bereits vor 50 Jahren ein bekanntes Problem. Besterhaltungen sind begehrt, nicht kurante Stücke werden vernichtet.
 
Hallo,
vorhin fand ich in der Mittelbayerischen Zeitung von heute (Ausgabe vom Samstag, den 15.Juni.2013, Seite 6) einen sehr interessanten Artikel, der indirekt auch damit zu tun hat.

Es geht um den Goldschmuggel zu industriellen Zwecken in die DDR, die das Gold dann einschmelzen ließ. Auch kaufte der Staat Goldmünzen von den Bürgern zur Verarbeitung auf. Ganz ausdrücklich ist von 20-Goldmark-Stücken im Artikel die Rede.

Der Artikel erschien in der Mittelbayerischen Zeitung, Ausgabe vom Samstag, den 15. Juni 2013, Printausgabe Seite 6.
Er ist auch vollständig online unter
http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/politik/artikel/das-perfide-spiel-der-ddr-goldmafia/926772/das-perfide-spiel-der-ddr-goldmafia.html abrufbar.

Seite 3 des Onlineartikels berichtet über die 20-Goldmark-Münzen


Hier noch eine Neu-Ergänzung zum gleichen Thema:
http://www.mdr.de/exakt/ddrgold110.html
Auch hier wird über den Goldschmuggel berichtet - ich denke, bei der hier erwähnten Münze für 80 D-Mark handelt es sich ebenfalls um die Reichsgoldmünzen zu 20 Mark. Denn ein Preis von 80 D-Mark für eine 20-Mark-Reichsgoldmünze wird im MZ-Artikel explizit genannt.

Ich denke, hier wurden sehr viele Stücke aus dem Kaiserreich eingeschmolzen!

Denn gerade mit (auch nur einzelnen) Goldmarkstücken konnte man nicht nur einen enorm hohem Gewinn (siehe Artikel) machen - sie waren auch wunderbar klein zum Schmuggeln.
Außerdem konnte man sie bei der Ankaufs-Stelle als "altes Erbstück" vorlegen, was keine unangenehmen Nachfragen nach sich zog!

Neuere Prägungen nach 1945 hätten sicherlich die Frage aufgeworfen, wo sie denn her waren und man wäre wohl sofort des Schmuggelns bezichtigt worden, was harte und ernste Konsequenzen hatte. Die Stasi war ja nicht unbedingt zimperlich...!


LG Julia

P.S: 80 D-Mark für eine 20-Mark-Goldmünze, ach wäre das schön :D - dann hätte ich vielleicht auch eine :rolleyes:
 
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