Wann platzt die (Reichs-)münzenblase? - Künker Auktion 230

Der Hype wird auch dazu genutzt um Kasse zu machen und das passiert auch außerhalb von Auktionen.

Ich war am Sonntag in Würzburg auf der Münzbörse, da hatte ein Händler eine wirklich mit Raritäten gespickte Reichsgoldsammlung
Im Angebot. Auf Kommission im Auftrag eines Sammlers.

Verhandlungsspielraum, null, Preisniveau würde ich mal grob so einschätzen, wie Auktionsergebnisse vor Zuschlag von Aufgeld
Und MWSt.

Klar der Sammler versucht dann seinerseits seine Abschläge beim Verkauf über eine Auktion zu kompensieren. Da läuft einiges außerhalb der Großen und kleinen Versteigerungen.
Trotzdem Preise natürlich auch exorbitant.

Das Spitzenstück war ein Waldeck. Adlerseite Top, fast Stgl., die Porträtseite würde ich mal als Vz. Taxieren mit fettem
Randschaden. Gefordert wurden 9300 Euro.

Und egal ob man nun dem Geld traut oder nicht, in diesem Preis sind meiner Meinung nach 3000 Euro heiße Luft
Enthalten. Ähnlich wie bei den aktuellen Goldkursen dürfte es da auch noch einiges Potential nach unten geben.
 
Wie und wo konnte man sonst z. B. in Ostwestfalen oder in ostwestfälisch-Sibirien (Lippe) an KR-Münzen kommen? Weltreise:D:eek: nach Dortmund? Tauschabende? Flohmärkte? Da wurden nur Jungsammler und Ahnungslose von "alten Hasen" besch....:motz:.

Als jemand, der die letzten 30 Jahre wohnsitzmäßig zwischen Münster, dem Münsterland und dessen Schnittstelle zu Ostwestfalen gependelt ist, kann das nicht unwidersprochen bleiben. Die Erde ist eine Scheibe, die etwa von Rheda-Wiedenbrück im Westen, Bielefeld im Norden, Detmold im Osten und Soest im Süden reicht. Du kämst also gar nicht bis nach Dortmund! Ich wollte zur letzten Börse dort und bin kurz vor Hamm umgedreht:)

Im Ernst, das Internet ist -nicht nur für Landeier- eine tolle Sache.
 
Der Hype wird auch dazu genutzt um Kasse zu machen und das passiert auch außerhalb von Auktionen.

Ähnlich wie bei den aktuellen Goldkursen dürfte es da auch noch einiges Potential nach unten geben.

Sehe ich auch so. Das sind alle Anzeichen einer Blase. Nur scheint es mir wie an der Börse zu sein. Was steigt, kann auch noch viel weiter steigen. Vielleicht geht der Trend noch einige Zeit gut und dann kracht es mit voller Wucht. Verkaufen ist im Moment sicher nicht falsch. Beim Kaufen achte ich persönlich zunehmend nicht nur auf Qualität, sondern auch auf den Preis und freue mich, dass ich nicht so auf Reichsgold fixiert bin. Feinstes Reichssilber gibt es manchmal noch zu guten Preisen, Weimar ist z.T. regelrecht billig, dafür aber schön, und auch Doppeltaler als Vorspeise zur Mark sind nicht zu verachten. Man muss flexibel sein und vor allem ein Gefühl dafür entwickeln, was preislich geht und was nicht geht.

Ich hatte ja auch hier die Hypothese geäußert, dass der gewaltige Aufschwung beim Reichsgold mit dem stetig steigenden Goldpreis korreliert. Einfach psychologisch bedingt, weniger über den bei teuren Stücken in den Hintergrund tretenden Materialwert. Bis jetzt greift das nicht. Gold taucht ab, und Reichsgold steigt. Das kann am "Fluchtgeld" liegen. Vielleicht reagiert der Münzmarkt auch erst mit Verzögerung. Who knows...

Ich wünsche allen numismatisch und finanziell gute Käufe.

Gruß, Thomas
 
Der Hype wird auch dazu genutzt um Kasse zu machen ...

Ich wünsche allen numismatisch und finanziell gute Käufe.

Dem Wunsch schliesse ich mich gerne an.

Leider musste ich beim Durchblättern der neuesten Künker Ergebnisse
feststellen, dass auch in diesem Hause die Marotte Einzug gehalten hat,
dass Erhaltungsgrade geschönt werden.

Bestes Beispiel Los 2622, obwohl Erhaltung immer subjektiv ist und gerade 1/2 Erhaltungsgrade zur Haarspalterei führen, aber diese J.296 ist nicht mehr vz+, nie und nimmer, um nur mal ein Beispiel zu nennen!

Auf den Zuschlag von 480,- plus Aufgeld und Steuer möchte ich gar nicht eingehen, ein freier Markt gibt es zur Zeit eben her, aber ehrliche Produktbeschreibung würde ich mir trotz Hype wünschen!
 
Dem Wunsch schliesse ich mich gerne an.

Leider musste ich beim Durchblättern der neuesten Künker Ergebnisse
feststellen, dass auch in diesem Hause die Marotte Einzug gehalten hat,
dass Erhaltungsgrade geschönt werden.

Ich kann das in gewisser Weise nachvollziehen, ohne es gutheißen zu wollen. Wer bei der Schönfärberei nicht mitmacht, verschenkt Geld. Sowohl Künker als auch Ritter sind erhaltungsbeschreibungstechnisch nicht mehr das, was sie waren. Schade! Es wird immer wichtiger, sich selbst ein ungeschöntes Bild zu machen. Ich kaufe fast nur noch Sachen, die ich in natura gesehen habe, da die Erhaltungsschönung oft Hand in Hand mit gewissen Fähigkeiten geht, Münzen per Bild besser aussehen zu lassen, als sie sind :)

Grüße, Thomas
 
Ich kann das in gewisser Weise nachvollziehen, ohne es gutheißen zu wollen. Wer bei der Schönfärberei nicht mitmacht, verschenkt Geld. Sowohl Künker als auch Ritter sind erhaltungsbeschreibungstechnisch nicht mehr das, was sie waren. Schade! Es wird immer wichtiger, sich selbst ein ungeschöntes Bild zu machen. Ich kaufe fast nur noch Sachen, die ich in natura gesehen habe, da die Erhaltungsschönung oft Hand in Hand mit gewissen Fähigkeiten geht, Münzen per Bild besser aussehen zu lassen, als sie sind :)

Grüße, Thomas

Das kann ich leider nur unterschreiben, 3 von 5 besseren Reichsgoldmünzen, die ich dieses Jahr von Fachhändlern angeboten bekam, waren irgendwie von Sammlerhand verhunzt, ohne dass das den Angebotsbildern ,oder, was ich besonders gravierend finde, den an die Händler gestellten Fragen zu entnehmen war. Mittlerweile tendiere ich dazu, teureres Reichsgold nur noch in den USA zu kaufen, bei Heritage beispielsweise sind die Münzen so hochauflöslich und vor allem unmanipuliert abgebildet, dass man sich wirklich ein Bild von ihrem Zustand machen kann. Die Plastiksärge sind leicht zu knacken, auch wenn die Kombination PCGS + PP DCAM 65 grösseren Nervenkitzel bereitet, als NGC + MS 64.
 
Bei der Künker-Auktion 234 vom Juni diesen Jahres habe ich zwei Reichssilbermünzen recht günstig ersteigern können. Als sie bei mir eintrafen hatte ich nichts zu beanstanden. Die Erhaltungsangaben "Prachtexemplar. Stempelglanz" und "Stempelglanz" waren absolut zutreffend. Soweit also ganz zufriedenstellend.

Ich bewerte konservativ, d.h. statistisch gesehen sind in der letzten Zeit 4 von 5 Käufen bei Händlern von mir retourniert worden, aufgrund der -aus meiner Sicht- falschen Erhaltungsangaben.

Als ich die Reichssilbermünzen diesen Herbst bei Künker anschaute, war ich doch etwas irritiert. Wie kann z.B. Nr.6570 aus Auktion 239 ein Stempelglanz-Prachtexemplar(!) sein bei den Randfehlern und den zwei Kratzern am Hinterkopf von Otto??? :eek: :eek:

Die Patina bei diesem Stück ist natürlich fantastisch, aber kann man deswegen über alle anderen Makel einfach hinwegsehen!?:confused:
 
Bei der Künker-Auktion 234 vom Juni diesen Jahres habe ich zwei Reichssilbermünzen recht günstig ersteigern können. Als sie bei mir eintrafen hatte ich nichts zu beanstanden. Die Erhaltungsangaben "Prachtexemplar. Stempelglanz" und "Stempelglanz" waren absolut zutreffend. Soweit also ganz zufriedenstellend.

Ich bewerte konservativ, d.h. statistisch gesehen sind in der letzten Zeit 4 von 5 Käufen bei Händlern von mir retourniert worden, aufgrund der -aus meiner Sicht- falschen Erhaltungsangaben.

Als ich die Reichssilbermünzen diesen Herbst bei Künker anschaute, war ich doch etwas irritiert. Wie kann z.B. Nr.6570 aus Auktion 239 ein Stempelglanz-Prachtexemplar(!) sein bei den Randfehlern und den zwei Kratzern am Hinterkopf von Otto??? :eek: :eek:

Die Patina bei diesem Stück ist natürlich fantastisch, aber kann man deswegen über alle anderen Makel einfach hinwegsehen!?:confused:

Wie wahr! Bei mir ist die Retourenquote nicht ganz so hoch, aber immerhin über die Jahre gestiegen. Wie gut, dass es das Internet mit Rückgabemöglichkeit gibt. Was ich wirklich ärgerlich finde, ist der Trend zur Bildmanipulation. Wenn jemand erkennbaren Mist als Stempelglanz anbietet, habe ich kein Problem damit, da ich ja Augen habe. Wenn jemand Kratzer, Bereibungs- oder Polierspuren einfach "wegretuschiert", ist das grenzwertig, um das hässliche Wort "Betrug" hier einmal zu vermeiden. Oder was auch beliebt ist: Münzen aus Winkeln zu fotografieren, wo man vorhandene Randfehler nicht sieht. Ich musste noch letzte Woche eine J. 177a, als Stempelglanz gekauft, zurückgehen lassen, weil man einen erheblichen Randfehler (Delle vom Fallen lassen) nicht deutlich sehen konnte. Natürlich vom Händler nicht erwähnt!

Grüße, Thomas
 
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Über sowas hier

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Sachsen, Siegestaler, 1871, vorzügliches Stück !!! | eBay

kann man nur noch den Kopf schütteln.
Wenigstens waren aussagekräftige Bilder dabei, das soll aber keine entschuldigung sein.
 
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