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Warum großer weißer Streifen auf Münzen diesen Typ's?

Um das Thema mal wieder aus der Versenkung zu holen: wie gewöhnlich wurden in den letzten Tagen auf der 2-Buchstaben-Plattform jede Menge sächsischer Kaiserreichmünzen eingestellt. Das Interessante dabei ist, dass auch drei Zwei-Mark-Stücke auf den Tod von König Albert dabei sind. Bei allen drei Münzen ist ein weißer Streifen auf der Wappenseite.

Hier mal die jeweiligen Nummern, um die Suche ein bisschen zu vereinfachen:

MA-ID: 386600334
MA-ID: 230800970
MA-ID: 273200380
 
Vielen Dank für die Erinnerung - sogleich ist mir etwas eingefallen:

Mein Großvater hatte früher auch Briefmarken gesammelt. Es gab solche Vordruckalben - Bücher, deren Seiten mit den Briefmarken, die zum Sammelgebiet passen, schon in s/w vorgedruckt sind. Damit weiß man schon vorher, welche Briefmarken man sammeln soll und wo sie hingehören. Wenn mein Großvater die entsprechende Briefmarke hatte, wurde ein Streifen Papier (Zellophan oder ähnliches) genommen, einmal im rechten Wickel geknickt, einen Schenkel davon an das Vordruckalbum geklebt und den anderen Schenkel an der Rückseite der Briefmarke dran.

Ich fand das damals immer doof, dass auf der Rückseite der ansonsten tadellosen Briefmarke immer fette Papierklebereste dran waren, die man auch tunlichst nicht entfernen sollte.

Münzen hat mein Großvater auch gesammelt. Was - wenn diese Gewohnheit, die damals offenbar viele Philetalisten hatten auch auf die Numismatiker übertragen wurde? Besonders wenn man beides gesammelt hatte? Gab es auch Vordruckalben für Münzen? Es gab/gibt doch Postkarten mit entsprechenden Münzen. Sind die 1:1 abgebildet? Wäre es nicht schön, diese mit den richtigen Münzen zu bekleben, wenn man sie hat?

Stellt sich die Frage, ob ein einfaches Papier reichen würde. Ich bin mir aber sehr sicher, dass Klebereste jegliche Patinabildung in dem Bereich verhindern würde.
 
Vielen Dank für die Erinnerung - sogleich ist mir etwas eingefallen:

Mein Großvater hatte früher auch Briefmarken gesammelt. Es gab solche Vordruckalben - Bücher, deren Seiten mit den Briefmarken, die zum Sammelgebiet passen, schon in s/w vorgedruckt sind. Damit weiß man schon vorher, welche Briefmarken man sammeln soll und wo sie hingehören. Wenn mein Großvater die entsprechende Briefmarke hatte, wurde ein Streifen Papier (Zellophan oder ähnliches) genommen, einmal im rechten Wickel geknickt, einen Schenkel davon an das Vordruckalbum geklebt und den anderen Schenkel an der Rückseite der Briefmarke dran.

Ich fand das damals immer doof, dass auf der Rückseite der ansonsten tadellosen Briefmarke immer fette Papierklebereste dran waren, die man auch tunlichst nicht entfernen sollte.

Münzen hat mein Großvater auch gesammelt. Was - wenn diese Gewohnheit, die damals offenbar viele Philetalisten hatten auch auf die Numismatiker übertragen wurde? Besonders wenn man beides gesammelt hatte? Gab es auch Vordruckalben für Münzen? Es gab/gibt doch Postkarten mit entsprechenden Münzen. Sind die 1:1 abgebildet? Wäre es nicht schön, diese mit den richtigen Münzen zu bekleben, wenn man sie hat?

Stellt sich die Frage, ob ein einfaches Papier reichen würde. Ich bin mir aber sehr sicher, dass Klebereste jegliche Patinabildung in dem Bereich verhindern würde.

Ich hatte 2014 in diesem Tread so eine Münze gezeigt. Sie war von 1991 bis 2014 auf Papier geklebt :
Vielleicht passen dise Bilder ja doch hierhin, auch wenn die gezeigte Münze weder in dieses Unterforum gehört, noch aus dem Material wie die weissgestreiften Bayern ist. Aber auch dieser Bajuware hat einen Streifen abbekommen, von 1991 bis 2014 war er auf einem Briefbogen fixiert. Mit der FJS- Seite nach oben war die Münze mit Thesafilm aufgeklebt, das hat auf der Münze die Patinabildung an diesen Stellen verzögert, zusätzlich war das Stück auf dem Papier mit einem Kleber ( vermutlich Klebestift der Marke Pritt oder Uhu ) aufgeklebt. Dieser Leim hat sich in den letzten 23 Jahren völlig von der Münze gelöst und hat einen Abdruck deselben konserviert. Die Adlerseite selbst macht einen metallisch schimmernden Eindruck, wärend die FJS- Seite stumpf wirkt.
FJS 1.JPG FJS 2.JPG FJS 3.JPG FJS 4.JPG


Ich glaube nicht, dass diese Art der Aufbewahrung jemals Münzsammler angesprochen hat. Auch eine Fixierung mittels " Falz ", wie man den Zellophanstreifen,mit dem die alten Sammler ihre Briefmarken ruiniert haben, nennt, past irgendwie nicht zu Münzen.
Die einzigen Münzvordruckalben, die ich kenne, sind die US- Pappalben, in denen Schulkinder Kleinmünzen nach Jahrgängen sammeln können oder konnten. Diese Alben existieren, glaube ich, schon seit den 30er Jahren.
 
Hm, also eigentlich wollte ich gar nichts dazu schreiben, weil ich denke, dass dies hier alles nur Vermutungen sind und man die Frage durch Raten oder Gerüchte nicht klären kann. Aber da die Frage von Zeit zu Zeit doch immer mal wieder hochkommt, äußere ich mich doch mal.
Ich habe vor längerer Zeit dazu mal in der Münzstätte München angefragt und auch dort keine Antwort bekommen, die das Phänomen erklären würde. Das plausibelste, was ich bisher dazu gehört habe, hat mir vor vielen Jahren mal auf einer Münzbörse ein alter Münzhändler erzählt. Diese Theorie ist auch nach wie vor mein Favorit als Erklärung, aber auch diese ist eben nur eine Theorie. Der Münzhändler erzählte sinngemäß, dass diese Streifen dadurch zustande kommen, dass die Rohlinge in der Prägemaschine oder irgendwo in der Zuführung zu dieser durch einen Maschinenteil laufen, der gefettet oder geölt ist und sich daher dieser Streifen als Film auf den Rohling legt (z. B. durch Transportwalzen oder das Gleiten über irgendeine Schiene). Bei der Prägung wird dieser Streifen aus Maschinenöl dann durch den enormen Druck so stark mit der Münze verbunden, dass dieser sich selbst durch längeren Umlauf nicht vollständig abnutzt. Daher bleibt die Münze an diesen Stellen etwas besser vor Oxidation geschützt als an den anderen Stellen und genau deshalb entsteht im Laufe der Zeit, wenn der Rest der Münze nachdunkelt, dann eben dieser helle Streifen.
Ich weiß dabei nicht mehr, ob in der Erzählung wirklich das Wort Maschinenfett vorkam, oder ob ich mir das jetzt nach so vielen Jahren selbst so denke. Es könnte auch jede x-beliebige andere Flüssigkeit gewesen sein, die er erwähnt hat, aber Fett bzw. Öl erscheint mir am logischsten.
Vielleicht kann sich ja jemand mit dieser Erklärung anfreunden. Mir gefällt sie jedenfalls und ich finde sie deutlich logischer, auch wenn man die ganzen Rahmenumstände betrachtet, als alles, was in irgendeiner Form mit Sammlern und Aufbewahrungsformen zu tun hat. Und dies schon deshalb, weil ich diesen Streifen auch schon auf Münzen gesehen habe, die als Hortungsposten Jahrzehntelang in Kartons lagerten und wo einige Bayern auch diesen Streifen hatten. Das waren Münze, die vorher noch nie ein Sammler irgendwo gelagert hat. Auch findet sich der Streifen auf patinierten PP-Stücken, die mit Sicherheit niemals irgendwo fixiert waren.
Die Tatsache, dass der Streifen auf manchen Münzen sehr deutlich, auf anderen schwach und auf manchen überhaupt nicht vorkommt würde ich durch den Umstand erklären, dass die betreffende Maschine an der entsprechenden Stelle möglicherweise nicht automatisch geschmiert wurde, wie vermutlich heute üblich, sondern dass nach einiger Zeit immer mal wieder von Hand nachgefettet werden musste und die ersten Stücke direkt nach dem Fetten dann entsprechend stärker betroffen waren als die späteren. Erklären würde es auch, warum der Streifen mal auf der Bild- und mal auf der Wertseite vorkommt, was für mich auch gegen die Aufbewahrungstheorie spricht, denn wer würde seine Münzen denn auf der Bildseite festkleben? Und vielleicht erklärt es sogar die Frage, warum diese Art von Streifen auch auf Münzen anderer Prägestätten zu finden ist, aber am häufigsten bei den Münzen mit Münzzeichen D (nicht nur Bayern, sondern eben ja auch Sachsen-Meiningen) - die Bayern waren einfach gündlicher und haben mehr und häufiger gefettet, um die Maschinen zu schonen.
So, nun bin ich auf Eure Meinung gespannt. :)
 
Die Ansätze , die wir in den letzten Jahren diskutiert haben, nehmen entweder ihren Ausgangspunkt in der Herstellung oder der Aufbewahrung. Gemeinsamer Nenner ist, dass München zwischen 1871 und 1918 irgendwas getan hat, was weder in den anderen deutschen Prägeabstalten, noch international zu dieser Zeit weit verbreitet war. Deine Theorie klingt durchaus plausibel. Folgt man ihr, bedeutet sie, dass die Bedienung oder Wartung der Prägemaschinen in München in irgendeiner Weise anders gesesen sein muss, zumal zumindest in A, D, F und G auf Uhlhorn- Prägemaschinen geprägt wurde. Siehe die Tabelle im Anhang an diesen Beitrag : Eine Besichtigung der deutschen Münzstätten im Jahre 1905
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich ist auch eher die Herstellung/Inverkehrbringen die Ursache für die Streifen. Die Theorie von Bergfreund hat viel für sich. Wenn nur ein dünner Öflilm auf den Rohling kommt, wird dieser unter Umständen breit geprägt. Es würde auch erklären warum der Streifen manchmal konisch ist, es einfach nur etwas mehr Öl am anfang an dem Stück hängengeblieben und dann etwas weniger.
Nur warum sind manchmal beide Seiten betroffen?
 
Schönes Video. Was erklären dürfte, wie diese entstanden sein könnten. Je mehr ich darüber nachdenke, eigentlich die plausibelste Erklärung für die weißen Streifen. Danke Kroni!
 
Da bin ich nicht so sicher, ob sich diese Streifen auf den Zeinen tatsächlich über das Prägen hinweg so gleichmäßig erhalten würde.
Ich glaube es fast nicht.
 
Die Streifen auf den Münzen sind ja oft auch konisch zulaufend, das passt ja auch nicht...
 
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