- Registriert
- 11.09.2009
- Beiträge
- 12.626
- Punkte Reaktionen
- 13.289
In den letzten Jahren hatte ich die Theorie, der weisse Streifen rühre von der Zainwalzung her, favorisiert, aber eventuell muss man die Ursachen doch bei den Stempeln suchen ? Darauf gekommen bin ich durch die Lektüre eines Gespräches, dass die Redaktion der schwedischen numismatischen Zeitschrift " Svensk numismatisk tidning " seinerzeit mit dem langjährigen Werksmeister der königlichen Münze in Stockholm geführt hat ( SNT 8/94, S. 211ff ). Es geht um die 1972 zum 90. Geburtstag König Gustav VI Adolf herausgegebene Silbermünze zu 10 Kronen:
" Hier machte Ulvfot ( der Münzdirektor ) einen Patzer, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich die Münze bereits verlassen. ich war wärend des gesammten Herstellungsprozesses dabei, doch nicht, als wir mit der Massenproduktion begonnen. Als die Stempel in die Prägeabteilung kamen, zeigte sich, dass über die ganze Vorderseite, da wo der Schriftzug des Königs ist, ein Streifen verlief, so als ob man mit einer Schleifscheibe darübergegangen sei. Ich hätte die Stempel verworfen, aber Ulvfot meinte , das sei doch nicht so schlimm und ich konnte nichts mehr dazu sagen. Den Jungs im Prägesaal war es unangenehm, mit so schlechten Stempeln zu prägen, darum gingen sie daran, sie abzuschleifen und das schlimmste zu entfernen. Ulvfot hatte von solchen Dingen keine Ahnung "
Abgesehen davon, dass man aus diesem Passus herauslesen kann, dass der Werksmeister vom Münzdirektor vermutlich nicht so viel hielt, frage ich mich, ob dies die Erklärung ist. Was 1972 bei der Herstellung einer Sondermünze als störend empfunden wurde, könnte vor 1914 bei der Erzeugung von schnöden Zahlungsmitteln eventuell gleichgültig gewesen sein.
Bei mir hat diese numimatische Hintergrundgeschchte spontan auch das Interesse an dieser von mir bislang nicht weiter beachteten modernen Münze geweckt. Mal sehen, ob die " Jungs im Prägesaal " den Stempel gründlich nachpoliert haben.
" Hier machte Ulvfot ( der Münzdirektor ) einen Patzer, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich die Münze bereits verlassen. ich war wärend des gesammten Herstellungsprozesses dabei, doch nicht, als wir mit der Massenproduktion begonnen. Als die Stempel in die Prägeabteilung kamen, zeigte sich, dass über die ganze Vorderseite, da wo der Schriftzug des Königs ist, ein Streifen verlief, so als ob man mit einer Schleifscheibe darübergegangen sei. Ich hätte die Stempel verworfen, aber Ulvfot meinte , das sei doch nicht so schlimm und ich konnte nichts mehr dazu sagen. Den Jungs im Prägesaal war es unangenehm, mit so schlechten Stempeln zu prägen, darum gingen sie daran, sie abzuschleifen und das schlimmste zu entfernen. Ulvfot hatte von solchen Dingen keine Ahnung "
Abgesehen davon, dass man aus diesem Passus herauslesen kann, dass der Werksmeister vom Münzdirektor vermutlich nicht so viel hielt, frage ich mich, ob dies die Erklärung ist. Was 1972 bei der Herstellung einer Sondermünze als störend empfunden wurde, könnte vor 1914 bei der Erzeugung von schnöden Zahlungsmitteln eventuell gleichgültig gewesen sein.
Bei mir hat diese numimatische Hintergrundgeschchte spontan auch das Interesse an dieser von mir bislang nicht weiter beachteten modernen Münze geweckt. Mal sehen, ob die " Jungs im Prägesaal " den Stempel gründlich nachpoliert haben.