Was haltet ihr von Westerwelle als Kanzlerkandidat?

@Pedro II:
genau das meine ich auch. Bei Direktwahlen könnte man differenzierter diejenigen Leute (nicht Parteien!) wählen, die die Poltik machen, die einem persönlich am meisten zusagt!

Ich bin der Meinung, dass Westerwelles Kanzlerkandidatur nur eine bewusste Provokation an unserem derzeitigem politischem System ist. Der Bundeskanzler wird bekanntlich vom Parlament (=Bundestag) gewählt und Westerwelle wird niemals die erforderliche Mehrheit kriegen, da die CDU ihren eigenen Kandidaten hat.

Nun könnte auch sein, dass Westerwelle etwas realitätsfremd ist und glaubt, er könne mehr Stimmen als die CDU oder die SPD für seine Partei fangen, um zum Bundeskanzler vom Parlament gewählt zu werden.

Aber so blöd ist er - glaub ich zumindest - auch nicht, dass er wirklich von einer realistischen Chance ausgeht. Daher wird das nur so ein "politischer Gag" wie BigBrother oder Ähnliches sein!
 
Hi Entsorger,

als Westerwelle die FDP übernahm, war sie von Lahmärschen wie Gerhard und Konsorten unter die 5%-Marke gebracht worden. Die FDP war aus fast allen Landtagen verschwunden und drohte auch bundesweit abzustinken.

Erst durch die Siegermentalität eines Westerwelle geht es endlich aufwärts. Aber eine kleine Partei wächst langsam. Auch die FPÖ in Österreich hat lang gebraucht, um stärker zu werden als die ÖVP. Eines Tages kann man dann auch den Bundeskanzler stellen. Wer aber von Anfang an den Schwanz einzieht, immer buckelt und sich auf einen Koalitionspartner festlegt, der verliert seine Existenzberechtigung. Do geht es gerade den Grünen. Die sind längst überflüssig und fliegen demnächst raus.

Westerwelle hat erkannt, dass man selbstbewusst und offensiv ins Rennen gehen muss. Das hat nichts mit BigBrother zu tun, das hier einige offensichtlich gesehen haben (ich noch nie). Da ich diese Sendung nicht kenne, kann ich sie auch nicht verurteilen. Aber wieso sollte sich ein Politiker nicht auch im Fernsehen anders zeigen als diese Spießer es sonst tun.

Einerseits lehnen viele diese verkrusteten alten und korrupten Knalltüten ab, um sie dann doch wieder zu wählen. Westerwelle passt zumindest nicht in dieses Raster. Er ist anders. Ob er scheul ist, weiß ich nicht, interessiert mich auch nicht, solange der Regierende Bürgermeister von Berlin schwul ist. Im übrigen frage ich mich, woher das die Leute immer wissen wollen.

In den USA und Frankreich haben auch sehr viele für die Präsidentschaft kandidiert, auch solche, die keine Chance hatten. Es kommt doch nicht darauf an, wie groß eine Chance ist, sondern dass man sie nutzt.

Ich bedauere nur, dass es nicht mehr solche Typen wie Westerwelle gibt. Dann hätten wir sicher weniger Probleme.
 
Westerwelle disqualifiziert sich gerade

Der Fall Karsli zeigt, dass Westerwelle auf keinen Fall Außenminister werden darf. Er unterschätzt schlicht und einfach, wie sensibel das deutsche Verhältnis zu Israel ist. WEsterwelle tut so, als sage er nichts Schlimmes. Aber in Wahrheit eröffnet er eine Plattform für Antisemitismus. Die Kritik von Paul Spiegel ist völlig korrekt!

Dass der Mossad jetzt die Friedrich-Naumann-Stiftung stärker kontrolliert, ist nur verständlich.

Armes Deutschland, wenn Stoiber/Westerwelle an die Macht kommen!:(
 
Re: Westerwelle disqualifiziert sich gerade

Original geschrieben von koriander
Aber in Wahrheit eröffnet er eine Plattform für Antisemitismus.

Jetzt wird´s aber lustig.

Für den Antisemitismus haben die Israelis gesorgt und nicht Westerwelle oder meine Generation. Man kann ja wohl nicht jedes Verbrechen, das Israel an den Menschenrechten verübt, mit dem Holocaust rechtfertigen.

Mich wundert es nicht, dass kaum noch jemand Israel unterstützt. Ich jedenfalls stehe voll und ganz auf der Seite der Palästinenser und der entsprechenden UNO-Resolutionen, die von Israel nicht befolgt werden.

Eigentlich müsste die Weltgemeinschaft in Palästina einmarschieren und Israel in die anerkannten Grenzen drängen. Wenn die so weitermachen, gibt es sie nicht mehr lange.
 
Daß Witzfiguren wie Möllemann und Westerwelle nach oben gespült werden liegt ausschließlich daran, daß es praktisch keinen einzigen Politiker mit Format mehr gibt.
Der einzige Grund für Westerwelles Kanzlerkandidatur liegt an den beabsichtigten "Fernsehduellen" der Kanzlerkandidaten. Dem Westerwelle hat es einfach gestunken, daß diese Art der Wahlwerbung der FDP vorenthalten werden sollte.
 
Re: Re: Westerwelle disqualifiziert sich gerade

Original geschrieben von Pedro II


Jetzt wird´s aber lustig.

Für den Antisemitismus haben die Israelis gesorgt und nicht Westerwelle oder meine Generation. Man kann ja wohl nicht jedes Verbrechen, das Israel an den Menschenrechten verübt, mit dem Holocaust rechtfertigen.

Mich wundert es nicht, dass kaum noch jemand Israel unterstützt. Ich jedenfalls stehe voll und ganz auf der Seite der Palästinenser und der entsprechenden UNO-Resolutionen, die von Israel nicht befolgt werden.

Eigentlich müsste die Weltgemeinschaft in Palästina einmarschieren und Israel in die anerkannten Grenzen drängen. Wenn die so weitermachen, gibt es sie nicht mehr lange.

Hi Pedro!

Warum so erregt? Gestatte mir zwei Anmerkungen:

1. Paul Spiegel hat gestern gesagt (und damit hat er recht), es sei ein immer wiederkehrendes Kennzeichen von bedrohlichem Antisemitismus, dass er die Gründe für Judenfeindlichkeit immer bei ihnen selbst sucht.

2. Nach alledem, was den Juden in Nahost und Europa in den letzten 2000 Jahren (und besonders zwischen 1933 und 45) geschehen ist, kann ich sehr gut verstehen, dass sie endlich in Sicherheit leben wollen, in einem eigenen Staat. Die Friedensversuche sind nicht etwa wegen Israel gescheitert sondern weil die Palästinener nicht zustimmen wollten. Fazit: das Problem ist nicht Israels Politik sondern der Unwille Palästinenser, anzuerkennen, dass die Juden ein Recht darauf haben, dort zu leben, wo sie leben.

Kriegtreiberei gegen Israel halte ich für unangebracht.;) :mad:

Stefan
 
Re: Re: Re: Westerwelle disqualifiziert sich gerade

Original geschrieben von koriander
Kriegtreiberei gegen Israel halte ich für unangebracht.;) :mad:


Hi Stefan,

da sind wir uns ja in diesem Punkt völlig einig. Ich bin der Letzte, der sich einen Krieg im Nahen Osten wünscht.

Allerdings kann man die Dinge aus verschiedenen Perspektiven sehen. Wenn man bedenkt, dass bis 1946 in dieser Gegend (fast) nur Palästinenser unter britischer Herrschaft lebten, dann kann man schon verstehen, dass diese Menschen nicht so begeistert sind, dass die durch die zugereisten Juden vertrieben und enteignet wurden. Mir würde das auch nicht gefallen.

Aus der Sicht der Juden ist der Wunsch nach einem eigenen Staat durchaus verständlich. Wenn man jedoch die jetzige Regierung ansieht, dann könnte es auf einen Krieg hinauslaufen. Den wird Israel zwar anfangs erfolgreich gestalten können, aber auf Dauer verlieren. Bei Kriegen ist es eben so, dass das Ende zählt. Die Deutschen hatten 1942 auch nahezu ganz Europa im Würgegriff. Aber das Ende ist bekannt. Daher sollten sich die Israelis nicht zu stark fühlen.

Was mir aber noch mehr Sorge bereitet, ist der lockere Umgang der Amies mit arabischen Staaten. Wenn die Cowboy-Methoden am Golf Schule machen, dann haben wir schon bald ein Riesenproblem. Mich erinnert das alles sehr an die Kreuzzüge des Mittlalters. Nicht nur, weil Bush es so bezeichnet, sondern weil es genauso abläuft.

Ich habe übrigens keinen Lösungsvorschlag. Deshalb denke ich, dass sich der bestehende Krieg ausweiten wird.
 
Zustimmung!

So gesehen kann ich dir voll zustimmen. Die offene Frage ist und bleibt, ob der Kurs der Härte (Bush, Scharon), der sich ja im Kalten Krieg bewährt hat, Erfolg zeigen wird oder nicht. Aber ein milder Kurs hat auch keinen Erfolg gehabt. Ich denke, die Situation im Nahen Osten ist offen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sich langfristig die Lage der Palästinenser noch weiter verschlechtern wird.

Stefan
 
Zurück zum Thema Westerwelle:

Der einzige Grund für Westerwelles Kanzlerkandidatur liegt an den beabsichtigten "Fernsehduellen" der Kanzlerkandidaten. Dem Westerwelle hat es einfach gestunken, daß diese Art der Wahlwerbung der FDP vorenthalten werden sollte.

das ist vielleicht nicht der einzigen Grund, aber bestimmt ein entscheidender. Wahlanalysten gehen davon aus, dass diese Kanzlerkandidatur Westerwelles der FDP bis zu 6% mehr Stimmen bringen könnte.
 
Original geschrieben von Entsorger
Zurück zum Thema Westerwelle:



das ist vielleicht nicht der einzigen Grund, aber bestimmt ein entscheidender. Wahlanalysten gehen davon aus, dass diese Kanzlerkandidatur Westerwelles der FDP bis zu 6% mehr Stimmen bringen könnte.

Deshalb kann ich den Ärger seiner Gegner sogar verstehen. Er ist erfolgreich und wird nahe an die 18% herankommen. Das schafft Neider in den anderen Parteien, die ja (außer der Union) alle verlieren dürften.

Ich bewundere Westerwelle, denn er hat erkannt, wie man Stimmen macht. Um nichts geht es im Wahlkampf. Man muss Stimmen sammeln, was sonst :confused:

Bitte kommt mir keiner mit dem Schlagwort "Populist". In der Demokratie ist ein Populist jemand, der die Wähler ernst nimmt. Das tun die Verlierer aber nicht. Deshalb werden sie ja nicht gewählt.
 
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