"Generalabrechnung"
@insider: nun ist es aber so, daß die weitaus meisten Käufer und Verkäufer, weit über 90 Prozent aller Ebay-Mitglieder ehrlich sind.
Auch ist es so, daß viele Fälschungen gutgläubig als echte Münzen eingestellt werden, weil die Anbieter (die meist selbst gesammelt oder geerbt haben) zu wenig davon verstehen oder selbst hereingelegt wurden und es nicht gemerkt haben.
Schlimm ist nur, daß die paar Betrüger im Vergelich zu den privaten Verkäufern erstens ständig oder sehr lange am Markt präsent sind und zweitens ein richtig großes Rad drehen....
Dort genau liegt der Hase im Pfeffer.
Besonders extrem ist es bei den Fehlprägungen. Und selbst wenn man einige Grundregeln beherzigt, die da lauten:
- biete nur auf Dinge, die man zweifelsfrei als echt erkennen kann
- Kaufe nur bei Anbietern mit vernünftigen Bewertungsprofil, wobei man in Zweifelsfällen die Bewertungskommentare und die Profile derjenigen hinzuzieht, die negativ oder neutral bewertet haben
- Kläre bei teuren Stücken vorab Versandmodalitäten und Rückgaberecht, kaufe niemals bei eindeutigen, negativen Bewertungen, neimals ohne Rückgaberecht, lasse neimals unversichert versenden und lasse teure Stücke immer von Fachkundigen direkt nach Erhalt prüfen. Lohnt sich ein Kauf bei diesen Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr gibt es nur eines:
Nicht Kaufen!.
so kann man gerade bei den Fehlprägungen bei Ebay sehr günstig einkaufen.
Und "teuer" das fängt schon um die 50 EUR an.
Bei anderen Dingen, insbesonders alte und teure Münzen, Anlagegold und Goldbarren überwiegen die Risiken nach meinem Dafürhalten eindeutig die Chancen online günstiger wegzukommen als bei der Bank (Anlagegold) oder beim
seriösen Fachhandel. Wobei nicht verschwiegen werden darf, daß es auch unter den Fachhändlern und Auktionshäusern schwarze Schafe und Betrüger gibt und es selbst an Bankschaltern vorkommen kann, daß versehentlich eine Fälschung den Besitzer wechselt.
Und ich möchte auch keine Wette darauf abeschließen wo es (prozentual betrachtet) mehr schwarze Schafe gibt, die genau wissen, daß sie (ab und an natürlich) auch berügen.
Ich verweise da nur auf eine Auktion der Giesener Münzhandlung aus 2004 in der eine hochwertige Sammlung russischer Münzen aufgelöst wurde. Im Anschluss daran wurden dann Fälschungen verkauft, mit denen der Sammler ganz besonders von einer Düsseldorfer Person (die da auch namentlich genannt wurde) aufs übelste herein gelegt wurde (um es einmal wertneutral auszudrücken). Und ein goldenes 37,5-Rubelstück für über 10.000 DM (gezahlt Anfang der 80er), das eine Fälschung ist, ist auch nicht gerade "billig" gekommen.
Hätte dieser Sammler, der übnrigens als Belegstück und natürlich für wenig Geld einen ihm als Fälschung verkauften Konstantin-Rubel von Herrn Fuchs erworben hatte, diesem seine Neuwerwebungen zeitnah vorgelegt, so hätte er viel Geld und Illusionen sparen können. Denn an guten, seriösen Kontakten hätte es bei ihm nicht gelegen. Schade drum.
100-prozentige Sicherheit, die gibt es nicht. Nur Narren sind sich ihrer Sache völlig sicher und brauchen deswegen auch keine Expertisen oder Beratung.
Es kommt doch immer darauf an,
- was man online kauft
- von wen man online kauft
- wie hoch die online investierten Beträge sind
- wie es mit der vertraglichen Gestaltung (Echtheitsgarantie /
Rückgaberecht) ausschaut.
- was man von dem versteht, was man gekauft hat
- ob, wie und von wen man seine Erwerbungen prüfen lässt
- ob und wie leichtgläubig man ist
Wer seinen J387 58 J, seine 15 Rupien DOA 1915 T ohne Echtheitsgarantie und ohne Rückgaberecht online kauft, der riskiert halt sehr viel bei gleichzeitig sehr begrenztem Preisvorteil und handelt somit wirtschaftlich unklug.
Derjenige, der seinen Friedrich den Weisen, seine Bayernhochzeit, seinen Pertinax-Sesterzen in beinahe FDC-Qualität oder einen prägefrischen zweifachen Aureus des Postumus (Binio) oder gar einen Aureus des Laelianus (wahrscheinlich gibt´s nur ein Stück in Privathand
) nicht beim Fachhändler und mit in Fachkreisen anerkannter Expertise erwirbt, dem kann nicht geholfen werden. Soetwas bekommt man eben nicht unter den Augen eines Millionenpublikums für ein paar Hunnies frei Haus geliefert. Und auch einen vergleichsweise dazu spottbilligen US-Dollar von 1797 in angeblich ss bis vz, den sollte man nur mit anerkannter Expertise kaufen.
Gleiches gilt für die Käufer, die glauben die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben und trotz mehrfacher Warnung von verschiedenen Sammlerkollegen weiter blindwütig Fälschungen als echte Fehlprägungen kaufen. Auch solche hoffnungslosen Fälle gibt es.