Werbefotografie / Animationen von Münzen - Mehr Schein als Sein? Ist das wirklich noch seriös?

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Eine wenig schöne "Bescherung"

Es geht sich um die in der Perth Minth für Tuvalu gefertigte Goldmünze zu 1/4 Unze aus der James-Bond-Legacy-Serie 2022.

Erstens bin ich der Ansicht, dass die von der Perth Mint gefertigten Bilder der Seite mit dem Agenten keine Fotos, sondern Animationen sind. Das vorab.

Demzufolge sieht meine gelieferte Münze völlig anders aus, als auf den Animationen, was Haut und Miemik des Agenten angeht.

Gesichtszüge und Stirnfalten fehlen gänzlich, dafür sind dann Bearbeitungsspuren des Druckers in den Feldern unmittelbar neben der farbig überdruckten Darstellung vorhanden. Und die Haut des Agenten ist derart pigmentiert, als wöre sie von Sommersprossen zerschossen oder mit Muttermalen oder Schlimmeren übersäht.

Um das darzustellen, was die Animation zeigt, ist die Auflösung des Drucks viel zu grob. Das zeigen sowohl der direkte Vergleich, als auch die beiden anderen Fotos.

Dass es nicht am Fotoapparat liegt, zeigt die Seite mit der Queen. Die zumindst entspricht den Werbebildern der Mint.

Unter einer starken Lupe schaut es dann genau so aus, wie auf den von mir gefertigten Fotos.

Meine Meinung:
Für diese Münze wollen sie deutliche Aufschläge haben, die bekämen sie ganz sicher nicht, wenn sie echte Fotos einstellen würden.

Im Vergleich zur Animation wirkt das, was geleifert wurde eher wie eine Karikatur. Und deutlich entstellt. Farbkleckserei.

Doch schaut selbst.
 

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Puh, da kriegt man ja Augenkrebs.
Das tut mir natürlich leid für dich, ich hätte mich darüber
auch geärgert. Absolut unseriös so eine Werbung.
Ich würde die Münze zurückgehen lassen, allerdings dürfte
der nicht ganz billige Versand auf deine Kosten gehen :wut:
Hast du noch andere Münzen aus dieser Serie und ist die Gestaltung
da besser?
 
Ich kenne das aus Kanada. Die Farbdollars sehen in der Präsentation deutlich besser aus als auf den Münzen selbst, wo die Motive im Siebdruck in niedriger Auflösung auf die Münzen gedruckt werden. Mehr gibt die Technik bei hohen Prägezahlen offensichtlich nicht her.
 
Puh, da kriegt man ja Augenkrebs.
Das tut mir natürlich leid für dich, ich hätte mich darüber
auch geärgert. Absolut unseriös so eine Werbung.
Ich würde die Münze zurückgehen lassen, allerdings dürfte
der nicht ganz billige Versand auf deine Kosten gehen :wut:
Hast du noch andere Münzen aus dieser Serie und ist die Gestaltung
da besser?
Rückgabe bei Anlagemetallmünzen ist immer schwierig. Ich habe mit Versand 585 Euro bezahlt. Das geht gerade noch.

Bei Siebdruck und bei Verkaufsfotos müsste man eigentlich das bekommen, was abgebildet ist. Denn: dort ist alles ganz klar definiert. Anders ist es, wenn kein Foto, sondern eine Computeranimation als Werbematerial verwendet wurde.

Ich denke, die Münze zeigt ganz klar die Grenzen dessen, was die Perth Mint derzeit kann. Kleine Münzen sind für Digitaldruck absolut ungeeignet. Um das, was sie in der Grafik anbieten auch liefern zu können bräuchten sie eine viel genauere Justierung und eine extrem hohe Auflösung (500 bis 1.000 DPI).

Bei großen Münzen sind die Ergebnisse um ein Vielfaches besser, so wie bei den 9 Planteen des Sonnensystems. Allerdings haben sie auch hier dem Anschein nach die Münze für die Werbefotografie (geringfügig) anders (mit wesentlich kräftigeren Kontrasten) gedruckt, als das, was letztendlich dann ausgeliefert wurde. Auch die Kamera, die Belichtung und eine eventuelle Nachbearbeitung der Farben und Kontraste können den Unterschied bewirkt haben. Sei´s drum.

PS: ich habe zum Glück nur eine Münze der Legacy-Serie. Das Gleiche Problem hätten sie ja auch beim Silber. Selbst wenn die Silbermünzen etwas größer sind, kriegen sie mit diesem Drucker nicht mal ansatzweise das hin, was deren Animationen versprechen. Die Silbermünzen kosten dann gleich das Drei- bis Vierfache des Materialwerts.
 

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Der arme Sean Connery schaut auch so aus, als wäre er in der Höhe deutlich gestaucht worden.
Schade, dass Dir das Werbebild etwas anderes vorgegaukelt hat.
 
Der arme Sean Connery schaut auch so aus, als wäre er in der Höhe deutlich gestaucht worden.
Schade, dass Dir das Werbebild etwas anderes vorgegaukelt hat.
Ich habe den leicht schräg fotografiert, damit sich Kamera und Finger nicht im Münzgrund spiegeln. Für´s "Gestauchte" bin ich verantwortlich. Der Rest (Pigmentierung, fehlende Detailtreue, über die Figur hinaus gehende Spuren des Druckers) geht aber zu 100 % auf das Konto der Perth Mint.

PS: ich habe mal ein Foto so "entzerrt", dass die Pixelanzahl senkrecht in etwa der Pixelanzahl waagerecht betrifft, was die Distanz Randstab innen zu Randstab innen betrifft.

Dieses Foto wirkt dann immer noch ganz anders. Auch wenn ich mir die Animation auf den Bildschirm ansehe und die Münze unter einer starken Lupe: der Kopf wirkt auf der Münze viel runder und der Lauf der Waffe viel breiter, als auf der animation. Jedoch möchte und werde ich nicht so weit gehen und behaupten (Tatsachenbehauptung) auch das Digitale Modell, das gedruckt wurde entspricht von seinen Proportionen her nicht denen der Animation. Vielleicht gibt es auch andere Gründe (Spiegelungen, geneigter Winkel) weswegen dieser Eindruck entsteht. Und selbst wenn es anders wäre und die das auch noch verbockt hätten: bei dieser "Druckqualität" kommt es dann darauf auch nicht mehr an.

In einem "ersten" Schritt hänge ich mal ein entstauchtes Pic an.

In einem weiteren Schritt habe ich mal Proportionen überprüft. Einmal beim Kopf. Ein anderes mal bei einem Schriftzug.
Ergebnis: die Proportionen Foto/Animation stimmen exakt. Weniger als 1 % Abweichung. Also im Bereich der Messgenauigkeit in Anbetracht der Tatsache, dass das Foto entzerrt ist. Zumindest das haben sie hin bekommen. Nur wirkt es eben nicht so. Warum auch immer.
 

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Fazit, was Farbmünzen angeht:

Wenn sie keine Fotos, sondern Animationen für Werbung / Verkauf verwendet werden dann keinesfalls die Katze im Sack kaufen!

Dann sind wohl technische oder sonstige "Probleme" ursächlich und die Künstlerische Qualität der Animation ist für sie ganz einfach nicht erreichbar / umsetzbar.

Euer Geld wollen sie aber dennoch!

Nur ihr kriegt dafür Stümperwerk.

Offenbar macht nicht nur der Digitaldruck der Perth Mint Probleme, auch bei Münzen im Siebdruckverfahren gibt es lt. Seltengast bei kanadischen Münzen deutliche Qualitätsunterschiede zwischen den für Werbezwecke abgebildeten Produkten und dem, was ausgeliefert wird.

Die Münze "Planets of the solar System", ebenfalls Perth Mint, zeigt dass bei größeren Durchmessern (hier 55.9 mm) deutlich bessere Ergebnisse möglich sind, was die Wirkung angeht. Die Grafik ist auch weniger anspruchsvoll, als das bei Personen- und Gesichtsdarstellungen der Fall ist. Hier wurden für die Werbung dann tatsächlich Fotos und keine Animationen verwendet. Dennoch: das gelieferte Produkt weicht auch hier qualitativ negativ von den Werbefotos ab. Sowohl, was die Grafik, als auch was die Qualität der Ausprägung angeht. Das sollte eigentlich nicht sein, da solche Münzen zu einem Vielfachen des Metallwerts angeboten werden. Da kann und darf man genau das erwarten, was auch beworben wurde, was Grafik und Detailfeinheit angeht.

Dass genau das den Kunden vorenthalten wird, ist wirklich ein Grund, demonstrativ die Füße still zu halten und abzuwarten, bis oder ob was für deutlich weniger Geld auf den Sekundärmarkt kommt. Oder Vertragshändler offen und ohne Pushen oder zumindest mit deutlichen Abschlägen online verkaufen (das sieht man dan an den Endpreisen). Das kostet dann keine 500, 600 oder gar 700 Euro mehr, sondern geht deutlich billiger. Und falls nicht, ist es kein Beinbruch. Eher eine Geduldsfrage. Auch bei Auflagen von 500 oder weniger Münzen.

Bei der "zwei-Buchstaben-Plattform" und bei Festpreisangeboten in der Bucht und erst recht auf Münzenbörsen, kann man ja auch versuchen zu "schachern". Manchmal wundert man sich, was da geht.

PS: bleibt zu hoffen, dass dieser Beitrag ein paar Leute zur Vorsicht und zum sorgfältigem Vergleichen veranlasst und denen so Enttäuschungen erspart.
 
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