Wilh. III - Thaler Preusse 1818A

...bei diesen Münzen ist das alles irgendwo noch nachvollziehbar..man wird da auch als nicht der ganz große Experte relativ schnell stutzig...kritisch wirds dann bei den professionellen Schleudergüssen...wo selbst bei mikroskopischen Ansichten rumgeraten wird.
zum Glück bin ich kein badischer Bauer....sonst könnte man mir vielleicht auch so ein Ding andrehen ;-)
Grüsse
 
Jetzt nochmal richtig rückwärts gedacht.
Da hab ich noch einen, einen österreichischen Kronentaler, der offensichtlich von einem nachverwendeten Stempel stammt und damit eine Fälschung ist.
Wenn die gehärteten Stempel, eingewickelt in Ölpapier, lange rumliegen passiert es, dass sie trotzdem rostig werden.
Diese feinen Linien auf der Münzoberfläche stammen von einer sogen. Korngrenzenkorrosion, die manchmal wie ein Spinnennetz aussieht. Die Korrosion hangelt sich entlang der Schmiede- oder Walzstruktur des Stahles.
Das Muster am Hals vom Franz ist nicht seine Halsschlagader, sondern die Korrosion, die sich tief in den Stempel gefressen hat und somit auf der Münze erhaben erscheint.

Taler Fälschung 1828.jpg
 
ohne zugehörige Erklärung hätte ich wieder Gußverdacht geäußert, weil man eben schon eine gehörige Portion Hintergrundwissen braucht um Ursache und Wirkung einwandfrei zu diagnostizieren....das ist es eben, was mich hier an diesem Forum so begeistert...man kann Erfahrungen sammeln sich austauschen und nicht zu letzt...lernen.
Hoffe das umschalten von Rückwärts- auf Vorwärtsdenken und umgedreht funktioniert bei mir reibungslos ;-)
Grüsse
 
Was diwidat schon so als Anschaungsmaterial von Fälschungen eingestellt hat, reicht schon für ein eigenes Unterforum und stellt Weeges "Münzfälschungen" glatt in den Schatten. Dazu noch Hintergrundinformationen erster Güte.

Klasse und riesengroßes Dankeschön!
 
Tolles Beispiel von diwidat, von den sogenannten "Nachverwendungen" und wie diese beschädigt aussehen, habe ich bisher noch gar nichts gelesen. Daher ist das Beispiel wirklich eine Bereicherung. Gibt es eventuell noch mehr Bilder für solche Nachverwendungen?

Gruß, Andreas
 
@Diwidat

Auch von mir erstmal :respekt: für diesen Beitrag.

Könntest Du bitte mal die genauen Daten des Stückes angeben und wie sieht der Rand aus? Von wann genau ist der Kronentaler?

Gruß Razorback
 
Die genauen Daten der Münze:
Austria, Taler 1828 A von Franz I. KM 2162
Durchmesser/Dicke 40,0 / 2,6 mm, Gewicht 27,86 g (soll 28,06 g)
Das Stück habe ich vor Jahren von einem renomierten richtigen Münzenhändler als Fälschung gekauft, mit den gleichen Hinweisen auf einen nachverwendeten Stempel.

Je länger aber diese Münzen in meiner Fälschungssammlung liegen, desto echter werden sie.

Taler 1828 Franz Rand.jpg Taler 1828 Franz.jpg
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort, die ausführlichen Infos und Bilder.

Ohne diese Info könnte man dieses Stück als echt annehmen, mit ein wenig Preisabschlag aufgrund korrodierter Stempel.

Der Jahrgang ist mit einer der häufigsten, da würde kaum einer (oder ich zumindest nicht :D ) an eine Fälschung denken.

Gruß Razorback
 
Auch ich sage danke, Dieter, vor allem zum Thema
Nachprägungen mit Originalstempeln.

Die eine faltige Stelle beim Stück von venturemedia hatte ich mir nicht
ganz so genau angeguckt, ich hielt sie aber auch für einen Gussfehler.
Der Rand (dritte Münzseite) hat mich auch irritiert.

Gruss,
jeggy
 
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