Bleiben wir mal bei den Beeren, speziell den Kiwis.
In jedem größeren Supermarkt sind sie zu finden, über 4 Millionen Tonnen werden jährlich geerntet. Statistisch isst also jeder Mensch auf der Welt ein halbes Kilo Kiwis im Jahr, da kann man sich ja mal kurz darüber Gedanken machen.
Denkt man an Kiwis, denken die meisten ja automatisch an Neuseeland. Aber weit gefehlt. Wie auch bei den Äpfeln und dem Spargel, liegt China bei der Produktion auf Platz 1. Bei den Kiwis sogar mit stolzen 50%. Danach Nummer 2 ist Italien mit etwas über 13%, erst dann kommt Neuseeland in der Liste der größten Produzenten mit gerade mal etwas über 10% der Gesamtmenge auf Platz 3, vor dem Iran und Chile.
Interessanterweise war Neuseeland bis Anfang der 80er der einzige Exporteur, aber schon 1989 war Italien Nr. 1. Bis die Chinesen entdeckt haben, dass man mit Kiwis gut Geld verdienen kann.
Jetzt könnte man meinen, das es unfair ist, das die Chinesen den Markt an sich reißen und Neuseeland ausstechen. Ist es aber nicht. Denn die Chinesen haben die Kiwis erfunden und Jahrhundertelang verputzt, während in Neuseeland Kiwis ursprünglich gar nicht vorkamen, sondern 1906 eingeschleppt wurden als Zierpflanze, unter dem Chinesischen Namen Yang Tao. Die erste Farm für Yang Tao in Neuseeland hat 1937 eröffnet. Als es dann ab 1952 an den Export in die USA ging, hießen die Kiwis noch Melonetten (weil den Chinesischen Namen Yang Tao im Kalten Krieg niemand mehr nutzen wollte, um in den USA was erfolgreich zu verkaufen). Da Melonetten aber wie Melonen teuer verzollt werden mussten hat man 1959 die Bezeichnung Kiwis eingeführt um die US-Importzölle zu umgehen.