Zeitgenössische Fälschungen und heutige für Sammler... Der Fortschritt in der Prägung

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Liebe Münzfreunde

Dieser Thread soll die Fortschritte der Prägung von Original und gefälschten Münzen zeigen.

Bei Fälschungen muss man unterscheiden zwischen zeitgenössischen Fälschungen bzw. Fälschungen die von den Fälschern für den Umlauf bestimmt sind und Fälschungen die von Fälschern hergestellt wurden und auch immer noch werden um Sammler zu täuschen.

Fälscher müssen bei der Fälschung einer Münze genau beachten dass die Münze : echt aussieht und das Gewicht ungefähr der, des Originals entspricht entspricht.
Besonders schwierig ist es für Fälscher die Randschrift einer Münzen zu fälschen.

Ältere Münzen sind besonders fälschungsgefährdet, da damals die Prägetechnik in den Staatlichen Prägestätten noch nicht so modern wie heute war.
Ebenfalls ist es leichter Geld zu fälschen dass unter sehr primitiven Verhältnissen, wie z.B. die Münzen Deutsch Ostafrikas aus der Münzstätte Tabora zu fälschen.
D-Mark und Euro zu fälschen ist hingegen weitaus schwieriger, da den Fälschern meist nicht solch gute Prägemaschinen zur Verfügung stehen wie sie heute bei den Staatlichen Prägestätten genutzt werden.
Man mus bei Fälschungen auch noch zwischen verschieden Typen unterscheiden, denn nicht alle werden geprägt sondern die Fälschungen werden z.B. auch gegossen (Gussfälschung)
 
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offensichtlich mangelt es hier an Interesse (-> da kann mir keiner kommen, Fälschungen erkenne ich sofort :cool:)
Oder an Beispielen, wie denn solche Fälschungen aussehen könnten.

Frankreich-ECU-Falsa-Lui-XV.jpg

Frankreich-Falsa-Rand.jpg

Falschgeld 9.jpg

oben zeitgenössische Fälschungen der französischen ECU Zeit mit Ansicht auf die Ränder
und unten zeitgenössische Taler Fälschungne aus der preussischen und sächsischen Taler Zeit. Des Bayer (links) ist aus Silber komplett handgraviert - sozusagen ein künstlerisches Unikat.

Gruß diwidat
 
Hier mal ein Vergleichs-Scan einer 5-Franken-Fälschung (links),
die 1993 mit den Jahrgängen 1986, 1987, 1989 und 1991 auftauchten.
Sie stammt aus einer italienischen Fälscherwerkstatt, mehrere 10000 Exemplare
wurden in den Zahlungsverkehr eingeschleust.

Die Entdeckung war einfach, da im Jahr 1993 der Jahrgang 1991 von
der SNB noch gar nicht ausgegeben wurde. Die für den Umlauf vorgesehenen
Münzen dieses Jahrgang wurden dann auch vernichtet.

Es bleiben bis heute also nur die Exemplare aus den 1991 ausgegebenen KMS.

Gruss,
jeggy
 

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Mein Hauptintersse gilt neben den Hausmännern den zeitgenössischen Fälschungen der Münzen des Deutschen Kaiserreichs, die hier dokumentiert sind : http://www.emuenzen.de/forum/goto/post?id=637255

Darüberhinaus besitze ich die zeitgenössische Fälschung eines Sovereigns : http://www.emuenzen.de/forum/goto/post?id=795156

und als für mich interessanteste Anfertigung eine " Trollhättan - Krone " : http://www.emuenzen.de/forum/goto/post?id=769717

Fälschungen aus weiteren Gebieten werde ich vorerst nicht kaufen, da ich mich nicht verzetteln will.
 
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Zeitgenössische Fälschungen sind ein äusserst interessantes Sammelgebiet, in meinem Fall bestehen die Sammelobjekte aus platin.

Ab den 1770er Jahren bis ca.1880/81 wurde dieses heute wertvolle Metall verwendet um Goldmünzen zu imitieren. Platin war nur ungefähr ein drittel des Goldpreises wert.
Das Metall ließ sich vorher schlecht verarbeiten und es gab noch keine massenhafte industrielle Verwendungsmöglichkeit. Vor 1770 wurde es sogar als wertlos im Meer versenkt, wohl erkannte man aber sein Potential zur Goldfälschung. Platin hat ungefähr die selbe Dichte bzw. das spezifische Gewicht wie Gold. Das machte es sowohl für Fälscher, als auch für korrupte Münzbeamte als Arbeitsmaterial interessant. Vergoldete Platinmünzen zur Verwendung im Zahlungsverkehr kommen aus Frankreich, Spanien und seinen Überseegebieten, England (Sovereign), USA, und Italien vor. Angeblich wurden auch Hannoversche Pistolen der 1860er Jahre gefälscht. (Allerdings vermute ich, dass es sich bei den Literaturerwähnungen um englische Sovereigns handelt, bedingt durch die Personalunion des englischen und hannoverschen Königshauses.)
Frühe Fälschungen, besonders aus Frankreich, sind relativ einfach anhand des Münzbildes zu erkennen, bei allen späteren Fälschungen, welche hauptsächlich in offiziellen Prägestätten hergestellt wurden, gestaltet sich dies schwieriger. Vor allem, wenn die Vergoldung noch komplett vorhanden ist, also keine silberfarbenen Stellen sichtbar sind. Im Sinterverfahren hergestellte Schrötlinge fallen jedoch durch ihre uneinheitliche, teils porös wirkende Oberfläche auf.

Das Bild zeigt ein Spanisches 4 Escudo-Stück 1867 Mzst. Madrid mit zum Teil verlorener Vergoldung, aus meiner Sammlung.
 

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apropos Hausmann...

... ich haben schon seit Jahren diesen in 3 Teile gebrochenen und dann wieder geklebten Prägestempel der Kopfseite 10 Mark Wilhelm II.

Es handelt sich wohl ganz sicher um keinen Originalstempel, aber kann es sich hier um einen der Hausmann Stempel handeln? Die Qualität des Reliefs ist sehr gut, das Motiv ist matt während der Stempel poliert ist. Dass der Stempel wirklich genutzt wurde, erkennt man an den Goldresten in dem Buchstaben R von Preussen. Interessant ist die Führungsbohrung und das mittige Gewinde.

Kann mir hier jemand weiter helfen?
 

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Phantastisch, Lord Linsey, soetwas mal gezeigt zu bekommen. Der Grund für die Ausmusterung dürfte auch erkennbar sein...
 
Habe hier mal einen hist. Text aus der Aschaffenburger Zeitung, welcher sich auf eine interessante Fälschungsart bezieht und diese erläutert.

" Würzburg, 9. April. (Schwurgerichtssitzung, 6. Fall. Forts.) Ueber den Thatbestand entnehmen wir der Anklageschrift Folgendes: Im Verlaufe des Sommers und Herbstes 1865 kamen in Miltenberg und in den benachbarten Ortschaften falsche Guldenstücke von Zinn württembergischen Gepräges mit der Jahreszahl 1837 in Umlauf, von denen nach' und nach 14 Stücke von verschiedenen Personen zu Gerichtshänden gebracht wurden. Die am 23. Oktober 1865 geschehene Verausgabung eines dieser falschen Guldenstücke Seitens der ledigen Taglöhnerin Elisabeth Speer von Miltenberg bei dem Metzgermeister Franz Blöchinger allda gab Veranlassung, wegen der hier angezeigten Fälschung von Geld nicht nur in der gemeinschaftlichen Haushaltung der Elisabeth Speer und deren Bruders, sondern auch in der im Armenhause zu Miltenberg befindlichen Wohnung des Mitangeklagten Leonhard Brahm, dessen Tochter Klara Brahm die Geliebte des Valentin Speer ist. Haussuchungen vorzunehmen. Da wurden folgende verdächtige Gegenstände aufgefunden: nämlich a) in der Behausung des Valentin Speer in einem diesem gehörigen Koffer ein Stück weißes Erz ferner in einen, der Spielwaarenhändlerin Margaretha Pfeermann von Hegelheim, einer Schwester des Valentin Speer, gehörigen Koffer 2 dickere und 2 dünnere Metallplatten; d) in der Behausung des Leonhard Brahm sechs paar Holzformen, zwei eiserne Pfannen, eine Schachtel mit einer Menge von Zinkabfällen, ein Gläschen voll Quecksilber und 2 Stücke Thon, in welchen je ein Guldenstück und ein Sechskreuzerstück eingeprägt ist. Bei letzterer Haussuchung machte die Anna Brahm, eine Tochter des Leonhard Brahm, die Angabe, es sei alles durch ihre Schwester Klara aus der Wohnung hinaus in die Waldhütte getragen worden. Dort fand man unter einem Felsen versteckt einen Sack, in welchem 128 von den oben beschriebenen falschen Guldenstücken und zwei Holzstücke, in deren eines ein geripptes Stück Eisen eingefalzt ist, nebst einigen anderen Gegenständen enthalten waren. Durch die Untersuchung hat sich herausgestellt, daß Valentin Speer und Johann Martin Brimmer, beiläufig 47 Jahre alt, lediger Goldarbeiter von Rothenburg an der Tauber, die fraglichen falschen Guldenstücke in der Absicht, sie in den Verkehr zu bringen, unbefugt nachgemacht und daß ferner Leonard Brahm zu dieser Fälschung von Geld wissentlich Hülfe geleistet, und auch wenigstens eines vqn den gefälschten Guldenstücken im Einverständnisse mit den Fälschern verausgabt hat. (...)Sie hätten zunächst probiert, ob man Formen aus Ziegelmehl, worin er auch Verzierungen zu Stroharbeiten habe gießen wollen, und wozu er die zu Gerichtshanden gekommenen hölzernen Formen bei dem Schreinermeister Mayer zu Miltenberg habe fertigen lassen, zum Gießen benützen könne; allein diese Formen aus Ziegelmehl seien beim Eingießen von Blei zersprungen (...) Nunmehr seien sie mit einander nach Welheim gegangen, woselbst Brimmer die zu Gerichtshanden gekommenen Kupfer- und Messingplatten und zwei Stücke Eisen, ein viereckiges und ein sechseckiges, bestellt habe, ebenso habe er selbst auf Veranlassung des Brimmer von dem Schmiedemeister StrauS in Willenberg ein 6 bis 8 Zoll langes Esen machen lassen. Als Brimmer alle diese Werkzeuge gehabt habe, hätten sie sich mit einander in den Wald bei Miltenberg begeben. Hier habe Brimmer das eine Messingplättchen. nachdem er in dessen runde Oeffnung ein Guldenstück eingelegt gehabt, zwischen die beiden Kupferplatten, nachdem solche zuvor ausgeglüht waren, hineingelegt, und die beiden Kupferplatten an den 4 Enden mit Drath festgeschraubt; unter die Platten sei dann das viereckige Stück Eisen, auf dasselbe das sechseckige Glück Eisen gelegt worden, auf das sechseckige Stück Eisen sei ferner das 6 bis 8 Zoll lange Stück Eisen gestellt worden und habe nunmehr Brimmer auf das aufrechtstehende Stück Eisen, indem er solches mit der einen Hand festgehalten habe, mit der anderen Hand mit einem schweren Hammer, welchen er, Speer, zu diesem Zwecke bei dem Häfner Oll in Miltenberg geliehen hatte, 12—14 mal darauf geschlagen. Auf diese Weise hätten sich die beiden Seiten des eingelegten Guldenstückes auf die beiden Kupferplatten eingeprägt. In den beiden Kupferplatten sei dann auf dem Speicher des Leonhard Brahm das Gießen der falschen Guldenstücke von Zinn erfolgt. Es sei nämlich das andere, etwas geschwärzte Messingplättchen zwischen die Kupferplatten gelegt, hierauf, das flüssig gemachte Zinn in die Kupferformen hineingegossen worden, und haben sich die in den Platten befindlichen Formen auf diese Weise genau ausgeprägt. Das zum Gießen verwendete Zinn hätten sie theils in Wertheim gekauft, theils in Miltenberg (...)"

hier der link zum ganzen text: http://books.google.at/books?id=0flDAAAAcAAJ&pg=PA87-IA1&dq=m%C3%BCnzf%C3%A4lschung+kupferplatte&hl=de&ei=MxKvTsqMJcTwsgbRoOFt&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CDQQ6AEwAQ#v=onepage&q=kupferplatten&f=false
 
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Anbei ein fast 2000 Jahre altes Fälschungswerkzeug, eine Gußform aus Ton für spätrömische Follis.

Man erkennt schön den Gußkanal, an dem noch mit Grünspan besetztes Metallreste zu erkennen sind. Durch die heisse Metalllegierung hat sich der rötliche Ton schwarz verfärbt.

Solche Gußförmchen sind beim Ausheben der Mosel in Trier in größeren Mengen aufgetaucht.

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Hier mal eine zeitgenössische Fälschung aus Spanien:
Alfonso XII., 1874-1885 - 25 Pesetas in Platin 1877 - Gewicht: 8,25 Gramm Platin
Die Fälschung entstand in der Münzstätte Madrid und wurde mit den regulären Münzen in Verkehr gebracht.
Das Bild ist von Künker, Münze muss noch geliefert werden...:schaem: Auktion war ja erst am 20. Juni... also absolute Neuerwerbung!
 

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