Zu viele Michel...

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Erfolgreiche Dynastien überdauern Generationen und Jahrhunderte. Wenn aber eine Dynastie in nur 11 Jahren drei Herrscher verschleißt und dann sang- und klanglos von der Bühne abtritt, legt sich der Schluss nahe: War wohl nix. So erscheint es auch bei der nikephorianischen Dynastie in Byzanz. Nikephoros I. (802-11) war wohl ein durchaus fähiger und energischer Herrscher, der dann aber in der Schlacht von Pliska in einen Hinterhalt der Bulgaren geriet und getötet wurde. Sein designierter Nachfolger und Sohn Staurakios, der seinen Vater auf dem Feldzug begleitet hatte, wurde in der Schlacht schwerst verwundet. Er konnte zwar nach Konstantinopel zurückgebracht werden, regierte aber nur drei Monate lang - sozusagen vom Krankenbett aus - und wurde dann abgesetzt. Weitere drei Monate später war er tot - entweder infolge der Verletzungen aus der Schlacht oder aber vergiftet von seiner eigenen Schwester. Deren Ehemann, Michael Rhangabe, wurde nun als Michael I. Nachfolger seines Schwagers, sollte aber kaum mehr Erfolg haben. Nach nur anderthalb Jahren an der Macht fuhr auch er in der Schlacht von Versinikia eine schwere Niederlage gegen die Bulgaren ein. Die Armee rief daraufhin Leon den Armenier zum Kaiser aus und Michael dankte ab. Immerhin: Er überlebte sowohl die Schlacht als auch die Abdankung unversehrt und durfte sich in ein Kloster auf eine der Prinzeninseln im Marmarameer zurückziehen, wo er noch gute dreißig Jahre lang ein beschauliches Dasein als Mönch verbrachte. Weniger Glück hatten seine Söhne: Um ihnen von vornherein jegliche politische Ambitionen zu nehmen, wurden sie entmannt ...

Kaiser namens Michael gab es in der byzantinischen Geschichte gleich neun an der Zahl (nur die Konstantins sind noch etwas häufiger); da kann man schon mal was durcheinanderbringen, auch als Auktionshaus! Bereits mehrfach habe ich die untenstehende Münze als Stück Kaiser Michaels II. (820-829) angeboten gesehen. In der Tat sind die Silbermünzen beider Kaiser sehr ähnlich, aber wenn man den Text auf der Rückseite denn auch liest, doch zweifelsfrei unterscheidbar: Der Sohn Michaels II. hieß Theophilos, während auf meiner Neuerwerbung ein Theophylakt genannt ist - einer der unglücklichen Söhne Michaels I.

Michael I. Rhangabe (811-813), Miliaresion, 2,06g Ag; zum Verlgeich die Rückseite eines Exemplars von Michael II.
 

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